Die DFB-Frauen lösen gegen Niederlande das Ticket für Olympia 2024 - Kommentar

OLYMPI-JAAAA!

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft fährt zu den Olympischen Spielen nach Paris. Das hat sie aufgrund einer engagierten Leistung im entscheidenden Spiel geschafft, das Image der Mannschaft aufpoliert und dem DFB somit im Bezug auf die Trainerposition Zeit verschafft, meint Sky Reporterin Lisa de Ruiter.

Aufatmen! Und endlich mal wieder feiern!

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft sichert sich nach einer leidenschaftlichen Partie gegen die Niederlande (2:0) im Nations-League-Spiel um Platz 3 das Ticket für Olympia.

"Es geht ja nicht nur um die Olympia-Qualifikation, sondern darum, das eigene Gesicht zu wahren", sagte Kapitänin Alexandra Popp vor der Begegnung. Von diesem Gesicht, das die deutsche Mannschaft während der EM 2022 in England auszeichnete, war im vergangenen Jahr nicht viel zu sehen.

Das historische Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland, die letztendliche Trennung von Martina Voss-Tecklenburg, unsichere Spielerinnen und teilweise schlechte Leistungen auf dem Platz - der Absturz hätte für die Mannschaft härter nicht sein können. Und deshalb tut dieses Erfolgserlebnis jetzt doppelt so gut. Auch wenn es lange eine Zitterpartie gegen bissige Niederländerinnen ist.

Olympische Sommerspiele 2024: Fakten

  • Datum: 26. Juli - 11. August
  • Ort: Paris (Frankreich), 35 Austragungsorte
  • Eröffnungsfeier: 26. Juli, Bootsparade auf der Seine
  • Übertragung: Eurosport und discovery+
  • Schlussfeier: 11. August, Parkanlage Trocadero

Das Selbstvertrauen ist zurück

Hellwach, mutig und durch individuelle Qualität (Oberdorf und Hegering überragend) geht's nach Paris - mit Horst Hrubesch. Der Interimstrainer hat von Beginn an klar gemacht: Schafft es die Mannschaft nicht zu Olympia, ist das Spiel gegen die Niederlande das letzte. Jetzt fahren alle gemeinsam zu den Sommerspielen. Was überwiegt, ist die Erleichterung. Erleichterung, weil die Mannschaft endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern kann, endlich wieder Selbstvertrauen sammeln konnte - weil sie die in den letzten Jahren hart umkämpfte Außendarstellung durch die Qualifikation wieder aufpoliert werden konnte. Und es eine neue Chance für Wiedergutmachung gibt. Für einen Titel.

Vor allem nach dem letzten halben Jahr, in dem das Chaos vorherrschte und man bei fast jeder Partie eine verunsicherte Mannschaft auf dem Platz gesehen hat. Klar in den Visionen, nervös und ängstlich, wenn es ernst wurde. Die wichtigste Message dieses Sieges in Holland: Das Selbstvertrauen ist zurück!

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Zeit für die Trainerfrage

Erleichterung aber wohl auch beim DFB, dass man wichtige Monate gewonnen hat, um eine adäquate Lösung für den Trainerposten zu finden, weil Hrubesch noch bis zum Sommer bleibt. Zwar versicherte man beim DFB vor dem entscheidenden Spiel, dass man auf alle Szenarien vorbereitet sei - zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Mannschaft im Zweifel ab Donnerstag ohne einen perspektivischen Nachfolger dagestanden hätte. Eine Übergangslösung wäre auch hier verschenkte Zeit bei einem Neuanfang gewesen. Jetzt liegt es am DFB und an der neuen Verantwortlichen Nia Künzer, die Zukunft zu ebnen. Die Olympia-Quali hat dem DFB wichtige Zeit geschenkt - die es jetzt dringend und seriös zu nutzen gilt. Denn zur Weltspitze gehören die DFB-Frauen aktuell nicht. Und nur mit einer 1A-Trainerlösung kann das geändert werden - nach Olympi-jaaaaaa!

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