Dortmunds Watzke verteidigt Sancho und spricht über sein BVB-Aus, Bender und Sahin

Watzke über Sancho: "Jadon hat nur ein Problem ..."

Hans-Joachim Watzke hat vor der Partie des BVB gegen den SV Darmstadt 98 Rückkehrer Jadon Sancho verteidigt. Zudem äußerte sich der BVB-Boss über sein angekündigtes Aus in der Geschäftsführung der Dortmunder.

Hans-Joachim Watzke will die Vorwürfe gegenüber Rückkehrer Jadon Sancho und dessen angeblicher Disziplinlosigkeit nicht stehen lassen und hat den englischen Angreifer von Borussia Dortmund in Schutz genommen. "Der Jadon hat gar kein Disziplinproblem, ich weiß nicht, wer das immer erzählt hat", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund vor dem Bundesliga-Spiel bei Darmstadt 98 am Samstagabend bei Sky.

"Der Jadon hat nur ein Problem, er kommt ab und zu mal zu spät. Die innere Uhr ist nicht so ausgeprägt." Der 23-Jährige sei "ein ganz lieber Junge, aber ab und zu kam er mal zu spät. Aber damit muss man umgehen. Wofür geht man ins Stadion? Wir gehen doch nicht dahin, weil jeder immer pünktlich ist. Ich möchte sehen, wie er den Ball annimmt."

Eckdaten der Saison 2023/24

  • 1. Spieltag, Bundesliga: 18.08. - 20.08.2023
  • 34. Spieltag, Bundesliga: 18.05.2024
  • 1. Spieltag, 2. Bundesliga: 28.07. - 30.07.2023
  • 34. Spieltag, 2. Bundesliga: 19.05.2024
  • Deutscher Supercup: 12.08.2023
  • DFB-Pokal, 1. Runde: 11.08. - 14.08.2023
  • DFB-Pokal-Finale: 25.05.2024

Sky Experte Lothar Matthäus schlug in eine ähnliche Kerbe: "Ich will auch lieber einen guten Spieler auf dem Platz sehen, als dass jeder pünktlich ist und den Ball dann nicht trifft. Otto Rehagel hat mit Mario Basler ganz sicher nicht immer einfache Zeiten gehabt, aber Mario hat den Unterschied gemacht. Wenn er ihn umgedreht hätte, hätte Basler auch nicht mehr so funktioniert."

Watzke über Sancho: "Ball ist immer noch sein Freund"

Sancho wechselte in den vergangenen Tagen auf Leihbasis von Manchester United bis zum Sommer zurück zum BVB. Der englische Nationalspieler wuchs in Dortmund zwischen 2017 und 2021 zu einem Top-Star heran und kam in 137 Spielen auf 114 Scorerpunkte. Anschließend wechselte er für 85 Millionen Euro zu Manchester United in die Premier League, wo er in einen Streit mit dem aktuellen Trainer Erik ten Hag geriet.

Für Watzke ist das Thema jedoch aktuell nicht von Bedeutung. "Der Ball ist immer noch sein Freund, aber er hat lange nicht gespielt, das wissen wir auch", sagte Watzke. Nach seiner ersten Anstellung bei der Borussia sei man laut Watzke im Guten auseinandergegangen und habe den Kontakt zu ihm nie verloren. Sancho saß in der Partie in Darmstadt zunächst auf der Bank.

Hans-Joachim Watzke darüber hinaus über...

...seinen geplanten Abschied beim BVB in 2025: "Das genaue Datum weiß ich noch nicht. Es wird im Herbst nächsten Jahres sein. Das besprechen wir dann, wenn es so weit ist. Ich hatte nur das Gefühl, ich sag es jetzt in 2024, dass 2025 Schluss ist, weil es auch gar nicht so einfach ist, so einen Übergang hinzukriegen. Das können sie verschiedene Vereine fragen. Ich versuche das hinzukriegen und dafür brauchen wir Zeit."

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...über einen früheren Abtritt als 2025: "Ich habe ja gesagt, dass ich das schon bis zum 30.06. machen möchte, damit ich mich im letzten Jahr komplett auf den Übergang konzentrieren kann. Ich werde in den nächsten Wochen und Monaten ein Konzept entwickeln. Beschließen muss es dann der Präsidialausschuss, nicht ich."

...über den "neuen" BVB ab 2025: "Dass sich nach 20 Jahren mal etwas ändert, ist normal. Eins ist aber auch klar, ich werde immer beim BVB sein. Nämlich in der Form, dass ich jedes Spiel gucken werde und dass ich, wenn es jemand will, auch mal einen Rat gebe. Entscheidend ist, dass du nicht ungebeten gehst und darum werde ich mich sehr bemühen."

...über die neuen Co-Trainer von Edin Terzic Nuri Sahin und Sven Bender: "Es war der Wunsch von Edin. Wir haben uns einen Tag nach dem Mainz-Spiel zusammengesetzt und da hat Edin gesagt: 'Passt mal auf, das wäre mein Vorschlag.' Er weiß auch, dass das beides Legenden sind. Wenn du ein Top-Mann bist, holst du Top-Leute. Wenn du eine Pflaume bist, dann holst du Pflaumen. Ich glaube, das war eine sehr souveräne Entscheidung. Beide sind charakterlich super. Sie wissen aber auch, das Edin der Chef ist. Die Mannschaftsaufstellung macht er auch. Die Cheftrainer beobachten ja im Prinzip im Training 70 bis 80 Prozent nur. Wenn du immer mitten im Gewühl bist, dann hast du ja gar keinen Überblick mehr. Und so finde ich das ganz cool."

Mehr zum Autor Max Georg Brand