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Ein Kommentar zur Final-Niederlage von Borussia Dortmund gegen Real Madrid

CL-Finaleinzug ist auch eine Bürde für den BVB

Sky Reporter Patrick Berger: Der Einzug in das Finale der Champions League ist auch eine Bürde - die Erwartungshaltung bei den Schwarz-Gelben wird sich erhöhen.
Image: Sky Reporter Patrick Berger: Der Einzug in das Finale der Champions League ist auch eine Bürde - die Erwartungshaltung bei den Schwarz-Gelben wird sich erhöhen.  © DPA pa

Borussia Dortmund hat die Sensation gegen das schier übermächtige Real lange im Blick, geht am Ende allerdings leer aus. Und dennoch wird sich allein durch den Finaleinzug die Erwartungshaltung bei den Schwarz-Gelben erhöhen, meint Sky Reporter und BVB-Insider Patrick Berger.

Sie wurden gefeiert wie Helden - auch noch weit nach dem Abpfiff im Londoner Wembley Stadion jubelten die Dortmund-Fans ihren Spielern frenetisch zu.

Trotz der bitteren 0:2-Pleite kann der BVB erhobenen Hauptes aus London zurückreisen. Die Schwarz-Gelben haben dem schier übermächtigen Gegner Real Madrid die Stirn geboten und das Spiel phasenweise sogar kontrolliert. Am Ende haben sie sich aber selbst geschlagen.

Individuelle Fehler, wie zum Beispiel der Fehlpass von Ian Maatsen, haben die Niederlage letztlich besiegt. Und Real? Macht eben Real-Dinge.

Terzic-Matchplan geht lange Zeit auf

In der Stadt war Schwarz-Gelb fantechnisch überlegen. Weit über 60.000 Dortmunder feierten und haben die Marke Borussia Dortmund und auch die deutschen Farben in Wembley würdevoll vertreten.

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Keine Tore trotz vielen Chancen - Borussia Dortmund konnte sich am Ende nicht gegen Real Madrid durchsetzen. Der Traum des Champions League Titels wird ihnen genommen, kleine Fehler entscheiden am Ende das Spiel.

Die Atmosphäre schwappte auch auf die Spieler über. Wer gedacht hat, dass Nico Schlotterbeck, Julian Ryerson und Co. haushoch unterlegen sein würden, wurde eines Besseren belehrt. Der Matchplan von Trainer Edin Terzic ging lange Zeit auf, der BVB trat mutig und beherzt auf, ließ leider alleine im ersten Durchgang durch Karim Adeyemi, Julian Brandt und Niclas Füllkrug drei Großchancen aus.

Ab der 74. Minute wurde es besonders bitter und tragisch: Marco Reus bleibt der Unvollendete. Kurz nach seiner Einwechslung kippte das Spiel zu Ungunsten des BVB. Es hat nicht sein sollen, was die Karriere der BVB-Ikone angeht, der ohne großen Titel aus der Bundesliga geht.

CL-Finaleinzug ist auch eine Bürde

Und dennoch bringt dieser Finaleinzug etwas mit sich: Es ist ein Versprechen an die Zukunft und natürlich gleichzeitig auch eine Bürde, das Ganze im nächsten Jahr zu bestätigen. Das heißt gewiss nicht, dass Dortmund wieder ins Champions-League-Finale einziehen muss - nein! Allerdings wurde mit Blick auf Platz fünf in der Bundesliga lange über die Qualität des Kaders diskutiert: Ist sie gut, ist sie zu schlecht?

Das Finale hat gezeigt, dass der Kader gut ist, wenn das Trainerteam wirklich 100 Prozent aus dieser Mannschaft herauskitzelt. Dennoch muss man sich jetzt in diesen Tagen in der Elefantenrunde zusammensetzen und an den richtigen Stellschrauben drehen: Ein Sechser, der das Spiel kontrolliert, dominiert und auch gegen den Ball arbeitet muss kommen. Ein Rechtsverteidiger muss her. Maatsen sollte fest verpflichtet werden.

Auch auf dem Flügel und im Sturm muss etwas passieren, damit der BVB im neuen Jahr angreifen und die Leistungen in der Champions League auch auf die Liga transportieren kann - gegen Teams wie Bayer Leverkusen und den FC Bayern, aber auch gegen Mannschaften wie Heidenheim, St. Pauli oder Augsburg.

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