EM 2020 News: Modus und Regeln der Europameisterschaft erklärt
EM-Modus erklärt: So kommen DFB, Portugal UND Frankreich weiter
19.06.2021 | 15:00 Uhr
Das DFB-Team hat mit Portugal und Frankreich gleich zwei echte Brocken in der EM-Gruppe. Doch selbst wenn es nur für Platz drei reicht, bedeutet das nicht zwangsläufig das Aus für das Achtelfinale. Sky Sport erklärt den Modus der Europameisterschaft.
Die Regeln der großen FIFA- und UEFA-Turniere befinden sich stetig im Wandel. Auch bei der kommenden Europameisterschaft gibt es wieder ein System, das auf den ersten Blick nicht so leicht zu durchschauen ist.
Denn anders als noch vor einigen Jahren, gibt es mehr Faktoren als lediglich die Gruppen-Platzierung, die über Einzug und Nicht-Einzug ins Achtelfinale entscheiden. In speziellen Fällen könnte es sogar zum Elfmeterschießen in der Gruppenphase kommen.
Sechs Gruppen, 24 Nationen, 16 Achtelfinalisten
Bei der EM 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie erst im Sommer 2021 ausgetragen wird, gehen 24 Nationalmannschaften an den Start. Aufgeteilt sind diese in die sechs Gruppen A bis F. In jeder Gruppe sind vier Nationen vertreten. Insgesamt ziehen nach der Gruppenphase 16 Teams in die K.o.-Phase ein. Acht Mannschaften scheiden aus.
Um ins Achtelfinale der Europameisterschaft zu kommen, müssen die Teams verschiedene Kriterien erfüllen.
Wie kommen die Teams ins EM-Achtelfinale?
- Gruppensieger ziehen automatisch in die K.o.-Runde ein.
- Gruppenzweite ziehen automatisch in die K.o.-Runde ein.
- Die 4 besten der 6 Gruppendritten ziehen in die K.o.-Runde ein
Bei Punktgleichheit: Nach diesen Kriterien entsteht die Tabelle
1. Punkte aus dem direkten Vergleich
2. Tordifferenz aus dem direkten Vergleich
3. Erzielte Tore aus dem direkten Vergleich
4. Erneute Anwendung der Punkte 1 bis 3 für zwei verbliebene punktgleiche Teams, wenn zuvor mindestens drei punktgleiche Teams verglichen wurden
5. Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
6. Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen
7. Anzahl der Siege in allen Gruppenspielen
8. Fair-Play-Verhalten bei der EM (gerechnet nach Gelben Karten und Platzverweisen)
9. Position im Ranking nach der EM-Qualifikation
Wie werden die Gruppendritten verglichen?
Um herauszufinden, wer die besten Gruppendritten bei der EM sind, müssen diese Teams direkt miteinander verglichen werden. Dabei werden zunächst die Punkte gegenübergestellt. Bei Punktgleichheit wird das Torverhältnis herangezogen. Dann sind absteigender Wichtigkeit die Anzahl der Siege aus den Gruppenspielen, die geringere Anzahl an Strafpunkten (Rote Karte = drei Strafpunkte, Gelb-Rote Karte = drei Strafpunkte, Gelbe Karte = ein Strafpunkt). Herrscht auch hier Gleichheit, siegt als letzte Instanz die Nation die in der Schlussrangliste der European Qualifers führt.
Wie kommt es zum Elfmeterschießen in der Gruppenphase?
Nicht nur im gruppenübergreifenden Vergleich der Drittplatzierten kann es zu einer kniffligen Gegenüberstellung kommen. Haben der Gruppenzweite und Gruppendritte die gleiche Punktzahl, kommt es zu einem direkten Vergleich. Ging das Duell Unentschieden aus, werden Torverhältnis und die Anzahl erzielter Treffer verglichen. Bei Gleichheit gibt es zwei Möglichkeiten.
Variante 1: Die Teams haben schon gegeneinander gespielt. Dann werden wie im Vergleich der Drittplatzierten Anzahl der Siege, Strafpunkte und Ranking bei den European Qualifers abgeglichen.
Variante 2: Die Teams spielen am letzten Gruppen-Spieltag gegeneinander. Sollte es dort zu einem Remis kommen und beide Nationen hätten die gleiche Tordifferenz bei gleicher Trefferanzahl, entscheidet ein Elfmeterschießen über den zweiten Platz in der Gruppe.
Wie werden die vier besten Gruppendritten im Achtelfinale verteilt?
Es gibt 15 verschiedene Konstellationen, wie die vier besten Gruppendritten im Achtelfinale aufgeteilt werden.
Europameister nach Platz drei? Portugal macht es vor
Damit ist es nicht ausgeschlossen, dass das DFB-Team auch dann ins Achtelfinale einzieht, wenn es hinter Portugal und Frankreich auf dem dritten Rang der Gruppe landet. Bei der EM 2016 zogen erstmals auch Drittplatzierte in die K.o.-Phase ein.
Darunter auch der spätere Europameister Portugal, der in der Gruppe nur zu drei Unentschieden kam.