EM 2024: Alle News und Infos im Ticker - Euro 2024 Update

Auszeichnungen für Rodri & Yamal - Kane nach Finale deprimiert

Rodri (r.) und Lamine Yamal wurden nach dem EM-Sieg ausgezeichnet.
Image: Rodri (r.) und Lamine Yamal wurden nach dem EM-Triumph ausgezeichnet.  © DPA pa

CUCURELLA ANTWORTET KRITIKER NEVILLE

Auch im Finale wurde der spanische Nationalspieler Marc Cucurella bei seinen Ballkontakten ausgepfiffen - zumindest mit einem Kritiker hat er nach dem EM-Triumph auf humorvolle Weise öffentlich abgerechnet. "Wir sind den ganzen Weg gegangen, Gary. Danke für deine Unterstützung", schrieb der Linksverteidiger bei Instagram. Dazu postete er ein Zitat des englischen Ex-Nationalspielers Gary Neville, in dem dieser Cucurella zu Beginn des Turniers als Beispiel für seine Zweifel daran nannte, dass Spanien "den ganzen Weg gehen kann."

Der 25-jährige Cucurella, der Spaniens 2:1-Siegtreffer durch den eingewechselten Mikel Oyarzabal (86.) mit einer flachen Hereingabe mustergültig vorbereitete, hat während des Turniers mit starken Leistungen auch viele Skeptiker überzeugt. Doch einige deutsche Fans wird er wohl nicht mehr für sich gewinnen können. Wie schon im Halbfinale gegen Frankreich ertönten unüberhörbare Pfiffe, sobald der Lockenkopf am Ball war.

Das sei "albern" und "anstrengend", hatte EM-OK-Chef Philipp Lahm schon nach Spaniens Spiel gegen Frankreich zu den Pfiffen gesagt. Cucurella hatte im Viertelfinale gegen das deutsche Team einen Schuss von Jamal Musiala an die nicht direkt am Körper anliegende Hand bekommen. Einen Elfmeter hatte es dafür nicht gegeben. Deutschland schied mit 1:2 nach Verlängerung aus.

SPANIEN ÜBERTRIFFT TORREKORDMARKE

Europameister Spanien hat im Turnierverlauf einen Torrekord aufgestellt. Insgesamt 15 Treffer erzielte das Team von Trainer Luis de la Fuente und übertraf damit den bisherigen französischen EM-Rekord aus dem Jahr 1984 (14 Tore). Einen großen Beitrag leistete dazu EM-Topscorer Dani Olmo mit drei Toren und zwei Vorlagen.

Dem mit nun vier Titeln alleinigen Rekord-Champion gelang dabei in jedem seiner sieben Spiele mindestens ein Tor. Außerdem hatte nie zuvor ein Team bei einer EM alle Partien nach 90 bzw. 120 Minuten für sich entschieden. Nach drei Siegen in der Gruppenphase musste Spanien einzig im Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland (2:1) in die Verlängerung. 

KÖNIG SCHREIBT AN SOUTHGATE

Der englische König Charles III. hat Englands Nationaltrainer Gareth Southgate und seiner Mannschaft nach der 1:2-Niederlage im EM-Finale gegen Spanien Mut zugesprochen. "Auch wenn Ihnen der Sieg heute Abend verwehrt geblieben ist, möchten meine Frau und ich Sie und Ihr Team mit meiner ganzen Familie auffordern, den Kopf hochzuhalten", heißt es in einem bei X geteilten Schreiben des Königs.

"Alle, die schon einmal an sportlichen Aktivitäten teilgenommen haben, werden wissen, wie verzweifelt man sich nach einem solchen Ergebnis fühlen kann, wenn der Preis so nah war - und sie werden sich mir anschließen, um Mitgefühl zu bekunden, auch wenn wir Spanien gratulieren."

Weiter heißt es: "Aber seien Sie sich bitte bewusst, dass Ihr Erfolg, das Finale der Europameisterschaft erreicht zu haben, an sich schon eine großartige Leistung ist, die den Stolz einer Nation mit sich bringt, die die Three Lions heute weiter anfeuern wird - und bei den vielen Triumphen, die zweifellos noch vor uns liegen."

Das spanische Königshaus gratulierte seiner Mannschaft zum EM-Titel: "EUROPAMEISTER!!!! Ihr wart die beste Mannschaft, ihr habt jedes Spiel zu einem Genuss für uns gemacht ganz Spanien ist stolz auf euch. Herzlichen Glückwunsch", schreibt das Königshaus bei X. In dem Beitrag heißt es weiter: "Dieses Ergebnis wird dem gerecht, was wir während der gesamten EURO 2024 auf dem Spielfeld gesehen haben. Lasst uns feiern!"

SOUTHGATE LÄSST ZUKUNFT OFFEN

Gareth Southgate hat seine Zukunft als englischer Nationaltrainer nach dem verlorenen EM-Finale offen gelassen. "Ich glaube nicht, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, eine solche Entscheidung zu treffen", sagte der 53-Jährige im Anschluss an das 1:2 am Sonntagabend in Berlin gegen Spanien. "Ich muss mit den richtigen Menschen sprechen. Das ist nichts für jetzt." 

Der englische Fußballverband FA hatte schon vor dem Endspiel und unabhängig vom Ausgang signalisiert, mit dem früheren Verteidiger bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada weiterarbeiten zu wollen. 

Vor dem Einzug ins Endspiel in Deutschland hatte Southgate mit den Three Lions auch das EM-Finale 2021 erreicht und war 2018 ins WM-Halbfinale und 2022 ins WM-Viertelfinale eingezogen. 

Englands Kapitän Harry Kane sagte: "Es ist nicht der richtige Moment, um darüber zu sprechen. Wir wollten auch für ihn gewinnen." 

Southgate hatte seinen Vertrag vor dem Turnier nicht verlängert. Die Kritik in den Medien und bei den Ex-Profis war in den vergangenen Jahren gewachsen - auch bei diesem Turnier. Der Stimmungsumschwung kam erst nach dem überzeugenden 2:1 im Halbfinale gegen die Niederlande.

"Ich vermute, es wird Southgates letztes Spiel gewesen sein", sagte der frühere englische Weltklasse-Stürmer Alan Shearer. "Er hat uns vor drei Jahren ins Finale gebracht, auch in dieses wieder - und nicht gewonnen. Das wird ihn verletzen und vielleicht denkt er, es sei Zeit für jemand anderen." 

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