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Erster Juve-Titel für CR7 in Saudi-Arabien? Italien in Aufruhr!

Juventus Turin trifft auf AC Mailand

"Messi und ich": Superstar Cristiano Ronaldo sorgt mit seiner Aussage für jede Menge Diskussionen.
Image: Gewinnt Cristiano Ronaldo (M.) seinen ersten Titel mit Juventus Turin außerhalb Italiens?  © Getty

Hitzige Diskussionen überschatten das italienische Supercup-Finale zwischen Juventus Turin und dem AC Mailand in Saudi-Arabien. Frauen dürfen nur in einem abgegrenzten Bereich sitzen, Fans in der Heimat rufen zum Boykott auf.

Cristiano Ronaldo erschien im feinen Klub-Anzug, schüttelte nach seiner Ankunft in Dschidda Hände und nahm die kleine Geschenketüte mit einer weißen Rose dankend entgegen. Während der Superstar in Saudi-Arabien mit Juventus Turin aber vor allem seinen ersten Titel gewinnen will, sorgen die Bilder und kleinen Botschaften rund um das Finale des Supercups gegen den AC Mailand in Italien für hitzige Diskussionen.

Ausgerechnet Saudi-Arabien, denken sich viele Calcio-Anhänger. In dem Königreich werden grundlegende Menschenrechte missachtet und die Liga verkauft die Partie am Mittwoch (18.30 Uhr) zwischen dem amtierenden Meister und Pokalsieger Juve gegen den Rivalen Milan, Verlierer des Pokalfinals, für sieben Millionen Euro an die Scheichs.

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Politiker fordern Absage

"Dass ein italienischer Supercup in einem islamischen Land ausgetragen wird, in dem Frauen keinen Zugang zum Stadion haben, wenn sie nicht von Männern begleitet werden, ist abscheulich", sagte Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Partei Lega. Der Milan-Fan "werde dieses Match nicht verfolgen". Andere Politiker forderten gar die Absage der Partie, Fans rufen in den sozialen Netzwerken zum TV-Boykott auf - das Spiel wird bei RAI live übertragen.

Die Serie A erntete noch einmal massiv Kritik, nachdem sie bekannt gab, dass Frauen nicht überall in dem König-Abdullah-Stadion sitzen dürfen - sie hätten durch den Erwerb einer Eintrittskarte nur Zugang in den "Familien"-Bereichen. Serie-A-Boss Gaetano Micciche kann die ganze Aufregung allerdings nicht nachvollziehen und widersprach zudem Salvini.

"Weibliche Zuschauer können ohne männliche Begleitung kommen, allerdings sitzen sie in einem getrennten Tribünenbereich", sagte Micciche und feierte dies als Erfolg: "Bis vor einem Jahr waren sie von allen sportlichen Events ausgeschlossen." Die Liga setzte sich bei den Herrschern zudem dafür ein, dass "Frauen bei den nächsten Spielen, die wir im Land austragen werden, Zugang zu allen Stadionsektoren haben werden." Der abgeschlossene Deal hat eine Laufzeit über drei Jahre. Zudem wies Micciche daraufhin, dass ja auch die Regierung enge Beziehungen nach Riad pflege, das Land sei ein wichtiger Handelspartner.

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Kein Novum für den italienischen Supercup

Während DFL-Chef Christian Seifert zuletzt Punktspiele außerhalb Deutschlands ausgeschlossen hat, findet Italiens Finale im Supercup nun bereits zum zehnten Mal im Ausland statt und wurde bereits in Ländern wie Libyen, Katar oder China gespielt. Doch noch nie war die Aufregung so groß wie diesmal, zumal die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi zuletzt für Aufsehen sorgte. Längst hat Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman den Sport als Image-Aufpolierer entdeckt, so startete zuletzt die Formel E in Riad in die Saison.

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Turins brasilianischer Verteidiger Alex Sandro will bereits eine Öffnung des Landes wahrgenommen haben. Er sei schon mit der Selecao in Dschidda gewesen und "ich denke, die Saudis haben einen Schritt nach vorne gemacht", sagte der 29-Jährige und erwartet "ein gutes Finale". (sid)

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