FC Augsburg trotz Pleite gegen Borussia Dortmund voll auf Kurs

Bilanz nach sieben Spielen

Der FC Augsburg kann mit der bisherigen Saison zufrieden sein.
Image: Der FC Augsburg kann mit der bisherigen Saison zufrieden sein.  © Getty

Der FC Augsburg geht mit einer 1:2-Pleite gegen Borussia Dortmund in die Länderspielpause. Und dennoch fällt das erste Zwischenfazit positiv aus. Elf Punkte nach sieben Spielen sind eine gute Grundlage für den angestrebten Klassenerhalt.

"Die Stimmung ist ausgesprochen gut", sagt Martin Hinteregger gegenüber Sky. Und was am Tag nach einer Heimniederlage ungewöhnlich klingt, liegt nicht am anstehenden Wiesn-Besuch der Mannschaft. Dieser wird für den Innenverteidiger ohnehin ein kurzes Vergnügen, muss er doch mit der österreichischen Nationalmannschaft in den kommenden Tagen in der WM-Qualifikation gegen Serbien und in Moldau antreten.

Nein, das was Martin Hinteregger meint, ist bei der sonntäglichen Einheit auf dem Trainingsplatz an der WWK-Arena deutlich zu erkennen. Hier trainiert ein äußerst gut gelauntes Team, das von vielen Experten in ihren Saisonprognosen auf den 18. Platz abgeschoben wurde. Ein Team, dem man aufgrund des großen Kaders unruhige Zeiten vorausgesagt hat.

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Gute Stimmung trotz der Pleite

Immer wieder hallt herzhaftes Lachen über das Gelände. Es klingt beinahe so, als ob sich die Spieler über die öffentliche Einschätzung lustig machten. Allen Grund dazu hätten sie. "Natürlich freut es uns, dass wir so gut dastehen. Wir wussten, dass wir stark genug sind, jeden in dieser Liga zu schlagen", erklärt Hinteregger die Gemütslage und fügt an: "Daran ändert auch das Spiel gegen Dortmund nichts."

Baum als Moderator gefragt

Und dennoch kamen die Experten nicht ohne Grund auf die These, der FCA würde es in dieser Spielzeit besonders schwer haben. Der vor seinem Engagement in Augsburg Bundesliga-unerfahrene Manuel Baum war und ist als Moderator gefragt, wenn er wöchentlich mehr als zehn Profis mitteilen muss, dass sie keinen Platz in seinem Kader finden werden. Eine schwere Aufgabe, zumal mit Kapitän Paul Verhaegh oder auch Halil Altintop Führungsspieler den Verein verließen, deren Wort Gewicht innerhalb der Mannschaft hatte.

Der Coach des FC Augsburg, Manuel Baum, äußert sich über Daniel Baier.
Image: Manuel Baum ist mit seiner Mannschaft auf Kurs.  © DPA pa

Erfolg gegen Leipzig als Beleg für den Teamgeist

Der Saisonstart schien den Experten dann auch Recht zu geben. Zunächst die Pokalpleite beim Drittligisten Magdeburg, dann ein 0:1 beim Hamburger SV zum Ligaauftakt. Doch Baum gelang es, die Konzentration hochzuhalten. Der späte Treffer des jungen Sergio Cordova zum Ausgleich im Heimspiel gegen Mönchengladbach war der moralische Wendepunkt.

Es folgten Siege gegen Köln und in Frankfurt sowie das eigentlich ungleiche Kräftemessen mit RB Leipzig. Hier bewies der FCA, dass es auch mit einem übergroß scheinenden Kader möglich ist, ein funktionierendes Innenleben zu schaffen. Das 1:0 durch den ersten Treffer des Fünf-Millionen-Neuzugangs Michael Gregoritsch war vor allem ein Sieg des ausgeprägten Teamgeistes.

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FCA bietet Spitzenteams Paroli

Selbst die obszöne Geste von Kapitän Daniel Baier in Richtung des Leipziger Trainers Ralph Hasenhüttl und der zunächst unglückliche mediale Umgang mit diesem Thema seitens des Vereins konnten den FCA nicht aus der Bahn werfen. Zwar ist die Niederlage gegen den BVB das zweite Spiel in Folge ohne dreifachen Punktgewinn. Doch nicht zuletzt die gute zweite Halbzeit hat erneut gezeigt, dass die Fuggerstädter gegen die Spitzenteams der Liga mehr als nur mithalten können.

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Dementsprechend selbstbewusst fiel am Tag danach auch die Analyse aus. Die Niederlage sei unnötig gewesen, mit einfachen Fehlern habe man Dortmund in der ersten Halbzeit stark gemacht. So wie beim 1:2 durch Shinji Kagawa. "Da braucht es nicht mal eine Analyse. Das war ganz klar mein Ding", konstatiert Hinteregger. Der Innenverteidiger und Mitspieler Philipp Max kamen sich in die Quere, so dass der Japaner den Ball letztlich sehenswert über Keeper Marwin Hitz hinweglupfen konnte.

Eine gute Zwischenbilanz genügt nicht

Die Augsburger bleiben trotzdem klar in ihrer Denkweise, lassen sich auch von einer unglücklichen Pleite nicht zurückwerfen. Denn das Team von Manuel Baum weiß: Elf Punkte nach sieben Spielen sind eine gute Bilanz, zum Klassenerhalt reichen sie nicht. Die Chancen darauf sind allerdings in jedem Fall besser als die der Österreicher, sich für die WM in Russland zu qualifizieren. Auch das kann Martin Hintereggers gute Stimmung aber nicht trüben. Und so verabschiedet er sich zur Nationalmannschaft - natürlich mit einem Lächeln.