FC Barcelona: Lionel Messi kritisiert Sportdirektor Abidal
Pulverfass Barca! Könnte Messi wirklich wechseln?
07.02.2020 | 13:29 Uhr
Lionel Messi hat beim FC Barcelona für einen Aufregung gesorgt: Der Weltfußballer kritisierte öffentlich Barca-Sportdirektor Eric Abidal, nachdem dieser in einem Interview einzelne Spieler für die Entlassung von Trainer Ernesto Valverde mitverantwortlich gemacht hatte.
Trotz vier Siegen aus den letzten fünf Spielen unter dem neuen Trainer Quique Setien hängt der Haussegen beim FC Barcelona schief. Grund: In einem Interview mit der katalanischen Sportzeitung Sport äußerte sich Sportdirektor Abidal zu den Gründen der Entlassung von Setiens Vorgänger Ernseto Valverde. "Viele Spieler waren nicht zufrieden und arbeiteten auch nicht hart", erklärte der Franzose dort. Ein Satz, der insbesondere bei dem zweifelsohne wichtigsten Spieler des Teams auf Ablehnung stieß: Lionel Messi.
Messi mit Spitze in Richtung Klubführung
Nur anderthalb Stunden nach dem Interview machte der Argentinier einen Screenshot der Aussage und kritisierte bei Instagram. "Ich mache diese Dinge ehrlich gesagt nicht gerne, aber ich denke, jeder muss für seine Aufgaben verantwortlich sein und die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen. Die Spieler sind sich bewusst, was auf dem Spielfeld passiert, und wir sind die Ersten, die erkennen, wenn wir nicht gut sind", schrieb der Weltfußballer unter den Post.
Doch damit nicht genug. Anschließend gab er ein Statement in Richtung Klubführung ab: "Auch die verantwortlichen Personen in der sportlichen Leitung müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und vor allem die Verantwortung für die von ihnen getroffenen Entscheidungen übernehmen."
Frustration beim Weltfußballer
Zum Ende richtete er seine Worte offen an Sportdirektor Abidal: "Zu guter Letzt denke ich, dass wir, wenn wir über Spieler sprechen, dann sollten wir Namen nennen, weil wir sonst alle beschmutzen und Dinge in Umlauf setzen, die gesagt werden und nicht wahr sind."
Es wirkt, als wollte Lionel Messi mit seinem Statement eine Menge Frust loswerden. Schon am Sonntag im Spiel gegen Levante beschwerte sich Messi auffällig häufig beim Schiedsrichter. "Es wirkt zum ersten Mal so, als stünde Messi mit einem Fuß vor der Tür", fasste Klub-Legende Lobo Carrasco Messis Situation beim spanischen TV-Sender MEGA zusammen.
Während der Verleihung des Ballon D'Or im Dezember schwärmte Messi noch von dem Verein, bei dem er zu dem wurde, der er heute ist. "Jedes Jahr habe ich die Möglichkeit, woanders zu unterschreiben", so der 32-Jährige: "Viele Vereine haben angefragt, aber sie wussten, dass mein Entschluss [in Barcelona zu bleiben] steht." Barcelona sei für ihn das zu Hause und auch seine Familie.
Manchester City beobachtet offenbar Messis Situation
Bleibt die Stadt in Katalonien dies auch zukünftig für den Superstar? Zumindest bei Manchester City beobachtet die Situation des sechsmaligen Weltfußballers offenbar ganz genau, schreibt ESPN. Messi kann den FC Barcelona im Sommer offenbar dank einer Klausel ablösefrei verlassen, sobald er zu keinem direkten Konkurrenten in Spanien oder der Champions League wechselt.
City wäre stand jetzt ein direkter Konkurrent in der Champions League und könnte Messi insofern nicht ablösefrei verpflichten. Doch was, wenn Messi tatsächlich einen Wechselwunsch hinterlegt?
Sehr zuversichtlich sei man bei den Citizens zwar nicht sehr zuversichtlich, aber sollte Messi Barcelona im Sommer allerdings tatsächlich verlassen wollen, rechnet sich der englische Meister durchaus große Chancen auf einen Deal aus.
Wechsel im Sommer?
Zumindest bis Saisonende wird Messi aber sicher im Trikot des FC Barcelona auflaufen. Sportlich läuft es für ihn in dieser Spielzeit gut: In 24 Pflichtspielen traf er 19 Mal, zudem bereitete er 12 Treffer vor.
Und sollte es im Juni den ein oder anderen Titel für die Katalanen geben, ist vielleicht auch der Ärger verflogen. Wenn nicht, dürfte Barca ein spannender Sommer bevorstehen...