"Mehr Musialas"! Freund soll für Strategiewechsel bei Bayern sorgen
18.07.2023 | 21:51 Uhr
Christoph Freund übernimmt ab 1. September die Position des Sportdirektors beim FC Bayern. Der neue Mann soll vor allem für einen Strategiewechsel auf der Transferseite sorgen.
Denn aktuell konzentrieren sich die Münchner nach der für Bayern-Verhältnisse enttäuschenden Vorsaison auf eine Umgestaltung des Kaders. Mit Konrad Laimer (RB Leipzig), Raphael Guerreiro (BVB) und Kim Min-jae (SSC Neapel) sind bereits drei Wunschspieler da. Kyle Walker (Manchester City) sowie Harry Kane (Tottenham Hotspur) sollen noch folgen.
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Mit seiner Transferoffensive setzt der FC Bayern ein klares Zeichen an die nationale und internationale Konkurrenz. Aber dieser Transfersommer mit dem Fokus auf gestandene Bundesliga-Profis sowie internationale Stars im fortgeschrittenen Alter soll zumindest mittelfristig gesehen erst einmal der letzte sein. Freund soll vor allem junge Spieler für den FCB gewinnen und den Strategiewechsel vollziehen.
"Ich gehe davon aus, dass Freund ein, zwei Diamanten mit im Gepäck hat. Er hat den Bayern mit Sicherheit gesagt: 'Ich komme und ich bringe euch was'. Er muss ja was liefern", erklärte Sky Transferexperte Florian Plettenberg und fügte an: "Die Bayern müssen es schaffen, mal wieder diese Rohdiamanten zu entdecken. Der bislang letzte Rohdiamant, den Bayern bekommen hat, war Jamal Musiala. Seitdem ist relativ wenig passiert."
Freund soll mit seiner Erfahrung von 17 Jahren in Salzburg mit dem Fokus auf sehr junge Talente genau dort ansetzen. "Der FC Bayern wünscht sich aus ökonomischer Sicht mehr Musialas. Sie wollen diese Talente günstig bekommen und sie entwickeln. Das muss der Weg für Bayern sein, denn sie können nicht in jedem Transferfenster 200 Millionen Euro ausgeben", machte Plettenberg deutlich.
Freund zeichnet insbesondere sein Verhandlungsgeschick sowie seine menschliche Art aus. Dadurch konnte der 46-Jährige in seiner Zeit von Salzburg viele Youngster von einem Wechsel zu RB überzeugen. "Freund hatte bei Salzburg aber nicht den Auftrag, etwas Langfristiges aufzubauen. Es war immer abgezielt auf kurzfristige, wirtschaftliche und entwicklungstechnische Erfolge für den RB-Kosmos", so Plettenberg. In München muss sich also auch der neue Sportdirektor selbst weiterentwickeln.
"Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert. Mir ist es wichtig, dass ein Verein eine Identität hat, und dafür steht der FC Bayern ohne Frage", wird Freund auf der Homepage der Münchner zitiert.
Der Österreicher ist dazu prädestiniert, dass von den Bayern-Bossen gepredigte Mia san mia wieder neues Leben einzuhauchen. Freund, der auch für seine Bodenständigkeit und seine Kommunikator-Fähigkeiten bekannt ist, wird als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft fungieren. "Er bringt diese menschliche Komponente mit. Und wenn die Bayern auf eins Bock haben, dann ist es Ruhe", sagte Plettenberg.
Wenn der neue Sportdirektor, an dem auch andere Top-Klubs großes Interesse hatten, die in ihn gesteckten Erwartungen umsetzen kann, ist auch nicht ausschließen, dass er nach einer gewissen Zeit befördert wird. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der FC Bayern auch noch einen Sportvorstand präsentiert. Freund fängt als Sportdirektor an und könnte dann irgendwann zum Sportvorstand aufsteigen. Er ist sehr ambitioniert", meinte Plettenberg.
Erst einmal soll sich Freund allerdings in München eingewöhnen und dann mit seinem großen Netzwerk den einen oder anderen neuen Musiala an die Säbener Straße locken.
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