FCB will Chelsea-Youngster verpflichten
01.01.2019 | 13:40 Uhr
Es ist bereits mehr als ein Gerücht! Der FC Bayern hat ein zweites Angebot für Chelsea-Youngster Callum Hodson-Odoi abgegeben. Doch was macht den 18-Jährigen so begehrenswert? Sky Sport wirft einen Blick auf den jungen Engländer.
Callum Hodson-Odoi vom FC Chelsea ist im internationalen Fußball ein noch recht unbeschriebenes Blatt. Dennoch ist der FC Bayern München davon überzeugt, dass der englische Youngster mit ghanaischen Wurzeln gut zum deutschen Rekordmeister passen würde.
Anders ist das bereits zweite Angebot, das der FCB für den 18-Jährigen abgegeben hat, nicht zu erklären. Das große Interesse der Münchner hat aber auch seine Gründe, die stark mit dem Spielertypen Hudson-Odoi und seiner Spielweise zusammenhängen.
"Im 4-3-3 spielt er als Linksaußen. In der zweiten Mannschaft von Chelsea wird aber auch ab und an mit Dreierkette gespielt. Dann agiert Hudson-Odoi versetzt hinter der Neun als Spielmacher", ordnet Sky Reporter und Transferexperte Max Bielefeld die Positionen des Youngsters ein. "Er kann beides."
Der Rechtsfuß sei zudem keiner, der wie Kingsley Coman an der Linie klebt. "Er ist kein reiner Flügelspieler, sondern lässt sich auch mal ins Zentrum fallen. Ähnlich wie Arjen Robben zieht er von Außen auch gerne in die Mitte, um dort gefährliche Aktionen zu kreieren", so Bielefeld weiter.
In diesen Aktionen zeigt sich aber auch die eine Schwäche, die an Hudson-Odoi haftet - der Abschluss!
"Er muss noch häufiger in die gefährlichen Situationen im Strafraum kommen. Da ist er noch zu zögerlich. Er darf nicht nur auf Vorlagen gehen, sondern muss auch selbst mal den Abschluss suchen", erklärt Bielefeld.
Dies ist aber nur ein kleiner Makel, eines sonst überaus begabten Kickers. "Mit seiner unglaublichen Pace, dem guten Spielverständnis, der Technik und dem starken Passspiel bringt Hudson-Odoi alles mit, was der moderne Fußball fordert.
Er gilt bereits jetzt als Top-Talent in seiner Altersklasse und kann in Zukunft ein kompletter Spieler werden", ist der Sky Reporter von den Qualitäten des Youngsters und dessen positiven Werdegang überzeugt.
Die angesprochenen Fähigkeiten hat der Offensivakteur bereits vor etwas mehr als einem Jahr bei der U17-WM in Indien gezeigt. Im Oktober war Hudson-Odoi damals ein wichtiger Faktor für den Titelgewinn der englischen Junioren-Nationalmannschaft.
Der damals noch 16-Jährige war bei den jungen Three Lions Stammspieler und bewies bereits damals seine Vielseitigkeit. In der Vorrunde agierte er auf der Zehn als Spielermacher. In der K.o.-Phase rückte er dann auf die linke Seite, nachdem Jadon Sancho von Borussia Dortmund abgezogen wurde, um in der Youth League zu spielen.
Auf beiden Positionen lieferte der Youngster starke Leistungen ab und trug letztendlich mit einem Tor und zwei Assists zum überragenden Abschneiden der Engländer, die unter anderem Brasilien und Spanien demontierten, bei.
"Er hat sich damals erstmals in die Scoutingbücher großer europäischer Vereine gespielt, ein Wechsel kam für ihn damals mit 16 Jahren aber noch nicht in Frage", weiß Bielefeld.
Dies hat sich mittlerweile aber geändert. "Chelsea ist dafür bekannt, junge Talente langfristig binden zu wollen und diese dann auszuleihen. Das geht aber in den meisten Fällen nicht gut. Nur die Wenigsten schaffen es dann nach der Leihe in die Mannschaft", erklärt Transferexperte Bielefeld das Vorgehen der Blues.
Darauf hatte Hudson-Odoi jedoch wohl keine Lust. Gespräche im vergangenen Sommer über eine Vertragsverlängerung seiner bis 2020 gültigen Papiere blieben ergebnislos, nachdem der gebürtige Londoner nach einer starken Vorbereitung Einsatzgarantien forderte, die er von Trainer Maurizio Sarri allerdings nicht erhielt.
Gerade einmal ein Premier-League-Einsatz über 42 Minuten steht in der dieser Saison in Hudson-Odois Statistikbüchern. Zu wenig für den Youngster, der den FC Bayern wohl als richtigen nächsten Schritt sieht. "Er würde dort in einen neuen Zyklus kommen, wo er seine Chance auf Einsätze erkennt, da die Bayern verstärkt darauf setzen, junge Leute einzubauen", so Bielefeld.
Die besten Beispiele hierfür sind Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leon Goretzka, die allesamt Leistungsträger beim FC Bayern sind.
Ein Wechsel zum Rekordmeister scheint immer wahrscheinlicher zu werden - besonders nachdem der FC Bayern laut Sky UK Infos ein zweites, verbessertes Angebot über rund 22,2 Millionen Euro abgegeben hat. "Das ist gutes Geld für einen Spieler, der eigentlich noch über keine First-Team-Erfahrung verfügt", schätzt der Sky Reporter der angebotene Summe ein. Die Blues hingegen fordern ein Gesamtpaket von 25 Millionen Euro plus x.
"Der FC Bayern wird nun aber nicht einfach irgendeine größere Summe bezahlen. Sollte Chelsea stur bleiben, werden es die Bayern im Sommer einfach nochmal versuchen."
Allerdings muss sich Bayern wohl gegen ligainterne Konkurrenz erwähren. So werden auch Borussia Dortmund (Goal) und RB Leipzig (Kicker) mit dem vielversprechenden Talent in Verbindung gebracht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Hudson-Odoi früher oder später in der Bundesliga landet ist somit sehr hoch - sein bevorzugtes Ziel dabei: wohl der FC Bayern München.