FC Bayern: Darum mühen sich die Münchner zu ihren Siegen
Pflichtsiege werden zur mittelschweren Qual
01.11.2018 | 23:20 Uhr
Der FC Bayern müht sich im DFB-Pokal zu einem heiklen Pflichtsieg gegen Regionalligist SV Rödinghausen. Sky Sport nennt Gründe, warum die Münchner um ihre Form kämpfen.
Der deutsche Rekordpokalsieger hat die vergangenen vier Pflichtspiele gewonnen. Doch Glanz und gewohnte spielerische Klasse ließ man dabei vermissen - die Münchener mühten sich einen Tag vor Halloween mit minimalem Aufwand zur Serie.
Gruselig statt meisterlich - Sky nennt die Gründe für die Probleme der Bayern.
Punkt 1: Der Kopf spielt nicht mit
"Wir haben den Gegner stark gemacht, wir haben ihn ins Spiel kommen lassen. Das passt nicht zum FC Bayern", sagte Manuel Neuer nach dem 2:1-Sieg gegen Rödinghausen. Ein nasskalter Abend, ein tiefer Rasen und ein unangenehmer Gegner: mehr braucht es nicht um eine Spitzenmannschaft zumindest teilweise aus dem Konzept zu bringen.
Schon nach dem zweiten Treffer und spätestens mit dem verschossenen Elfmeter schlich sich die Nachlässigkeit in die Köpfe der elf Feldspieler ein. Dann folgte ein Gegentreffer - und der Faden war gerissen. Solch eine Reaktion ist menschlich - als Profifußballer sollte man es aber vermeiden können.
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"Nach dem verschossenen Elfmeter ist alles wie weggeblasen gewesen. Wir haben dort überhaupt nicht mehr gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Kovac am Sky Mikro.
Es fiel nicht nur in Osnabrück auf, sondern bereits in den vorangegangenen Partien. Der Steilstart zu Saisonbeginn hat seine Spuren hinterlassen - vor allem im Kopf. Das Motto "läuft doch" steht der Souveränität ein Stück weit im Weg.
Punkt 2: Physisch am Limit - Thiago der nächste Verletzte
Mit Thiago reiht sich der nächste Akteur in die Verletztenliste ein. Wie die Bayern am Mittwoch bekannt gab, fällt der vielseitige Spanier mehrere Wochen mit einem Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk aus. Vier Spieler fehlten schon angeschlagen in Osnabrück (Arjen Robben, Jerome Boateng, Mats Hummels, James Rodriguez) - die beiden Langzeitpatienten Corentin Tolisso und Kingsley Coman dabei noch außen vorgelassen.
Ein WM-Sommer, dazu die kräftezehrende Vorbereitung und eine dünne Kaderdecke - selbst die Rotation hat sich vorerst verabschiedet. "Wir werden immer weniger", erkannte Kovac.
Nicht weniger werden die englischen Wochen, die im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund ihren Höhepunkt finden (Samstag, 10.11. ab 17:30 Uhr live auf Sky). Bis dahin ist Kovac vorrangig als Planer gefragt: Wann und wo setze ich meine Spieler ein? Beim BVB müssen nämlich elf fitte Spieler auf dem Platz stehen - koste, was es wolle.
Punkt 3: Potenzial wird nicht abgerufen
Eine Mischung aus den bereits angesprochenen Gründen. Dass der Kader auf höchstem Niveau angesiedelt ist, steht außer Frage. Allerdings erreichen die routinierten FCB-Profis nicht ihr Leistungsmaximum. Es spiegelt sich vor allem in mangelden Chancenverwertunng wieder. 25 Torabschlüsse, zwei Treffer - einer vom Elfemterpunkt. Zu wenig.
Davon lassen sich die wenigen frischen Kräfte anstecken. Leon Goretzka und Renato Sanches kämpfen ebenfalls um ihre Form und einen Platz in Kovac' Planspielen. Einen Lichtblick sehen viele in Serge Gnabry. Doch dem 23-Jährigen die Bürde aufzulegen, als Dreh- und Angelpunkt zu agieren, wäre sicherlich zu früh.
Die Ergebnisse stimmen, die Leistung nicht. Es bleibt für die Bayern die Hoffnung, dass sie sich mit den anstehenden Aufgaben wiederfinden. Zwar ist die Saison noch lang, aber sicher ist: Der "deutsche Clasico" im Signal-Iduna-Park wird deutlich machen, was und wie viel zu diesem Zeitpunkt in der Mannschaft steckt.