FC Bayern: Didi Hamann kritisiert Tuchel wegen Kimmich
Wegen Kimmich! Hamann nimmt sich Tuchel zur Brust
19.08.2023 | 16:01 Uhr
Sky Experte Didi Hamann hat auf die Kritik von Thomas Tuchel an Joshua Kimmich reagiert und sich dabei den Bayern-Trainer zur Brust genommen.
"Kimmich kann man differenziert sehen. Aber der Mann hat, seit er in München ist, jedes Jahr die Meisterschaft gewonnen. Er hat die Champions League gewonnen und hat auf der Sechserposition 50 oder 60 Länderspiele gemacht. Er ist ein hoch verdienter Spieler. Ich kann mit dem ganzen Kimmich-Bashing wenig anfangen. Nur wenn der Trainer ihm die Fähigkeit abspricht, dass er auf dieser Position spielen kann - er ist der Kapitän der Mannschaft, Manuel Neuer wird noch einige Zeit fehlen - dann hilft das seinem Standing nicht, ", begann Hamann sein Statement.
Tuchel schwächt Kimmich
Tuchel hatte mehrfach öffentlich klargemacht, dass er sich noch einen echten Sechser wünsche und damit insbesondere Kimmich angegriffen, der selbst betonte, dass er sich als solchen sieht. "Das Wichtigste in einer Mannschaft ist eine Hierarchie und der Führungsanspruch von Kimmich wurde geschwächt dadurch, dass der Trainer das gesagt hat. Wenn er jetzt zum Mitspieler geht und ihm sagt, was er machen soll, dann denkt der sich: 'Du spielst ja nur, weil der Trainer keinen anderen bekommen hat'", so Hamann.
Es war nicht das erste Mal, dass Tuchel einen seiner Spieler schlecht hat aussehen lassen. "Du musst deine Leute stark machen. Und da hat Tuchel jetzt Leon Goretzka, Kimmich und ein, zwei andere, die er öffentlich angegriffen hat, geschwächt. Du musst die Spieler stark machen, weil nur dann können sie Verantwortung übernehmen und die anderen laufen hinterher. Aber wenn du deine Führungsspieler oder deinen Kapitän öffentlich schwächst, hat das selten geholfen", unterstrich der 49-Jährige.
Hat Bayern bei Endo geschlafen?
Gleichzeitig räumte Hamann allerdings auch ein, dass "ein neuer Sechser, den Bayern nicht schaden würde. Ein Spieler wie Wataru Endo, das ist kein Spieler, der im Weltfußball hohe Wellen schlägt, aber in sechs oder zwölf Monaten werden wir über einen der besten Einkäufe Liverpools sprechen. Mich wundert, dass so ein Spieler nicht bei den Bayern auf dem Radar war", gab Hamann ein personelles Beispiel. Der bisherige Stuttgarter Kapitän Endo zog es kurz vor dem Saisonstart überraschend zu den Reds von Trainer Jürgen Klopp.
"Endo ist spielintelligent, der liest das Spiel gut, ist ein absoluter Leader. Er ist stressresistent, hat eine Mannschaft, die über zwei, drei Jahre nicht gut gespielt hat, getragen und ist unheimlich diszipliniert. Wenn du diese Mitspieler hast wie in München, musst du auf der Position nicht viel machen. Da musst du die Position halten und deinen Mitspielern die Sicherheit geben, dass du da bist, wenn sie den Ball verlieren. So ein Spieler wie Endo hätte wunderbar zu den Bayern gepasst. Aber vielleicht war der Name nicht groß genug oder er nicht teuer genug", meinte der Sky Experte.
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