Jens Jeremies streifte sich in seiner Karriere für den FC Bayern und Lokalrivalen 1860 München die Trikots über. Für beide Vereine erzielte der Ex-Nationalspieler auch Bundesligatore - eins mit fast verheerenden Folgen.
Niemand wusste genau, was Jens Jeremies in dieser 40. Minute vorhatte. 1:1 im Derby FC Bayern gegen den TSV 1860 München - und dann der Blackout der Saison: Roman Tyce schlug eine Flanke in Minusgeschwindigkeit an den Fünfmeterraum der Bayern, der Ball sprang sogar noch einmal vor Jeremies auf.
Oliver Kahn wollte den Ball abfangen, doch sein Sechser war schneller. Ohne Gegner köpfte der Ex-Löwe die Kugel ins eigene Tor zum 1:2-Rückstand. Bayern konnte die Partie nicht mehr ausgleichen oder gar drehen. Das bittere Eigentor besiegelte die Pleite gegen den Stadtrivalen.
Jeremies schießt 1860 auf 4. Platz
Und es war ein Fauxpas mit Folgen: Der Rekordmeister kassierte erstmals in der Geschichte zwei Niederlagen in einer Saison gegen den Stadtrivalen (0:1 im Hinspiel), verlor zudem die Tabellenführung am 30. Spieltag an Leverkusen und ganz nebenbei schoss Jeremies seine ehemaligen Kollegen auf Platz vier (der auch damals zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigte).
Zum Glück für den Görlitzer blieb die schlimmste Folge aus. Der FC Bayern verteidigte trotz der Schmach im 191. Münchner Derby den Meistertitel aus dem Vorjahr und holte am Ende sogar das Double.
Leverkusen verspielt Meisterschaft
Für den 16. Triumph in der Bundesliga musste allerdings ein Fotofinish entscheiden sowie bayerische Schützenhilfe. Bayer Leverkusen verspielte am letzten Spieltag seine Drei-Punkte-Führung in Unterhaching. Die Münchner siegten gegen Bremen und entschieden das Fernduell punktgleich, aber mit dem besseren Torverhältnis, für sich.
Bayern durfte jubeln, Jeremies aufatmen - denn so eng hätte der Zieleinlauf in der Bundesliga nach dem Geschmack des Rekordmeisters sicher nicht ausfallen müssen.