FC Bayern: Hansi Flick auf den Spuren von Heynckes und Guardiola

Hansi Flick: Empathisch wie Heynckes, "attraktiver" als Guardiola

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Sky Reporter Uli Köhler zieht einen Vergleich zwischen Bayern-Trainer Hansi Flick und einem seiner Vorgänger Jupp Heynckes. (Videolänge: 01:33 Minuten)

Der FC Bayern und Hansi Flick haben ihre Zusammenarbeit langfristig verlängert. Damit verzichten die Münchner in der Trainerfrage vermeintlich auf den lange proklamierten "großen Namen" - doch womöglich befindet sich Flick längst auf dem Weg in die Riege der großen Trainer.

Die Vertragsverlängerung bis 2023 ist "ein Signal", sagt Sky Reporter Uli Köhler, ein Zeichen des Vertrauens. Der FC Bayern sei "sehr zufrieden" mit der Arbeit, die Flick seit seinem Amtsantritt am 3. November 2019 geleistet hat, betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Und das aus verschiedensten Gründen.

Auf dem Papier ist die Leistungssteigerung der Mannschaft, seit Flick das Heft in die Hand genommen hat, offensichtlich. Von 21 Pflichtspielen haben die Bayern 18 gewonnen (2 Niederlagen, 1 Remis). Einen Vier-Punkte-Rückstand auf den Tabellenführer wandelten die Münchner in einen Vier-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze. In der Champions League schloss man die Gruppenphase als erste deutsche Mannschaft ohne Punktverlust ab und ließ im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Chelsea eine 3:0-Machtdemonstration folgen.

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Flick entwickelt junge Spieler

Doch die Zufriedenheit der Bayern geht über die reinen Ergebnisse hinaus. "Das hängt sicher auch damit zusammen, dass er gerne junge Spieler entwickelt, dass er ihnen auch eine Chance zum Einsatz gibt", vermutet Köhler.

Vor allem Alphonso Davies startete seit dem Trainerwechsel voll durch, stand unter Flick in allen Pflichtspielen in der Startelf. Mit Joshua Zirkzee erfüllte der Bayern-Coach zudem den lang gehegten Wunsch der Bosse, wieder einen Nachwuchsspieler an die Profis heranzuführen. Der 18-Jährige kommt immerhin schon auf drei Bundesligatore und einen Assist.

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Auf den Spuren von Heynckes

Am entscheidendsten ist aber wohl Flicks Umgang mit seinen Stars. Die Empathie des 55-Jährigen erinnere Rummenigge an Jupp Heynckes, verriet der Bayern-Boss der Bild. "Er kann eine Mannschaft zusammenführen und auf das große, gemeinsame Ziel fokussieren. Das hat er mit Jupp Heynckes gemeinsam", erklärt Köhler.

Auch sportlich eifert Flick dem ehemaligen Bayern-Trainer nach. "Hansi hat den Stil, mit dem wir unter anderem 2013 das Triple gewonnen haben, wieder eingeführt", ergänzt Rummenigge. Mit seinem hohen Pressing und aggressiven Angriffsfußball habe Flick "der Bayer-Philosophie wieder ein Gesicht gegeben", so Köhler.

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FC Bayern: Köhler über Flicks Spielstil

"Wie zu besten Zeiten unter Pep Guardiola"

Spielerisch präsentiere sich die Mannschaft "wie zu besten Zeiten unter Pep Guardiola - sogar noch ein bisschen attraktiver", findet Köhler. "Dazu kommt, dass er höchst moderne Trainingsmethoden verwendet und auch taktisch auf der Höhe ist. Da steht er Pep Guardiola in nicht viel nach."

Statistisch hat Flick schon jetzt die Nase vorn. Unter keinem Trainer hatten die Bayern eine höhere Siegquote (86%), schossen mehr Tore (3,2 pro Spiel) und kassierten weniger Gegentore (0,7 pro Spiel) als in den Pflichtspielen unter Flick.

Flick hält im internationalen Vergleich Stand

Auch den Vergleich mit der europäischen Trainer-Elite braucht der Bayern-Coach nicht zu scheuen. Nur Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool (93%) und Thomas Tuchel (81%) mit Paris Saint-Germain haben in Europas Top-Ligen in dieser Saison bisher eine höhere Siegquote als Flick mit seinen Bayern (80%). In puncto Torbilanz sind die Münchner unter Flick mit über drei Toren pro Liga-Spiel in Europa einsame Spitze. Außerdem bekam das Flick-Team im Schnitt auch die wenigsten Gegentore (0,67 pro Spiel).

Für Köhler ist daher offensichtlich, warum der Ruf nach einem "großen Namen" beim FC Bayern inzwischen verstummt ist: "Ganz einfach deshalb, weil Hansi Flick genau der große Name werden kann - und es zum Teil auch schon ist."

Mehr zur Autorin Lucia Hauck