Jung, hochtalentiert & treffsicher: Bayern-Juwel Tel auf Musialas Spuren
02.11.2022 | 00:18 Uhr
Alle 103 Minuten ein Treffer - Mathys Tel hat seine Klasse schon mehrfach unter Beweis gestellt, muss sich bei den Bayern aber noch hintenanstellen. Dennoch hagelt es Lob von allen Seiten. Auch die Parallelen zu Überflieger Jamal Musiala sind nicht zu übersehen.
Bayern-Youngster Mathys Tel benötigte nicht einmal drei Minuten, ehe er nach seiner Einwechslung Mainz-Verteidiger Stefan Bell stehen ließ und mit seinem abgefälschten Abschluss das 5:1 markierte. Es war der zweite Saisontreffer des 17-jährigen Juwels, das vor der Saison für ein Gesamtpaket von bis zu 28,5 Millionen Euro aus Rennes gekommen ist. "Ich bin sehr, sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Ich habe Lust, Tore zu schießen", betonte der Franzose exklusiv gegenüber Sky Sport.
"Nach dem 4:1 kam ich rein und habe meine Chance genutzt. Ich bin froh über mein Tor", ergänzte er und freute sich über die aufstrebende Form des Rekordmeisters: "Das Offensiv-Festival war auch wichtig für die Mannschaft." Mit dem furiosen 6:2-Erfolg über die 05er haben die Bayern das nächste Zeichen gesetzt, sitzen Tabellenführer Union Berlin nach sechs wettbewerbsübergreifenden Siegen in Folge im Nacken.
Die zwischenzeitliche Formkrise des Rekordmeisters scheint vergessen. Auch Tel konnte sich mal wieder über ein eigenes Erfolgserlebnis freuen. Zuletzt hatte er im September beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart getroffen. Seitdem pendelt der variabel einsetzbare Offensivspieler zwischen einer Bank- und Jokerrolle, durfte lediglich gegen Viktoria Pilsen länger als eine Halbzeit spielen.
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Eine Rolle, an die sich Tel wohl erst einmal gewöhnen muss. Eric Maxim Choupo-Moting hat sich auf der Neunerposition festgespielt, auf den Außen muss er sich gegen Sadio Mane, Serge Gnabry, Kingsley Coman und dem wiedergenesenen Leroy Sane behaupten. Der Franzose nimmt seine Situation jedoch gelassen: "Schwierig ist sie nicht", betonte er am Sky Mikrofon und ergänzte: "Ich bin noch jung, ich habe noch viel zu lernen. Unser Coach ist ein großartiger Trainer und ich glaube er setzt auf meine Fähigkeiten."
Seine Perspektiven sind unbestritten. Das hat auch Sportvortand Hasan Salihamidzic nach der Mainz-Gala zum wiederholten Male betont: "Er ist einfach ein unglaublich talentierter Junge, der uns allen noch viel Freude bereiten wird. (…) Es macht Spaß, ihm im Training zuzuschauen." Wie auch Ryan Gravenberch gehöre Tel zu den größten Talenten in Europa.
Der pfeilschnelle Angreifer freut sich über den Beistand: "Hasan hat eine große Leidenschaft für den Fußball. Er gibt alles und unterstützt dich. Es macht Spaß, das zu sehen, aber ich glaube das macht er für alle." Auch Nagelsmann empfing den Youngster mit hohen Erwartungen, betonte schon vor der Saison, dass Tel "eines Tages 40 Tore pro Saison" schießen könnte. "Aber wenn er in dieser Saison zehn Tore schießt, sind wir alle glücklich", fügte der Trainer hinzu.
Drei davon hat Tel wettbewerbsübergreifend schon geschossen - bei gerade einmal 311 gespielten Minuten (ein Tor pro 103 Minuten, Anm. d. Red.). Eine beachtliche Trefferquote, die er vielleicht schon am Dienstag gegen Inter (um 21 Uhr im Liveticker auf skysport.de) ausbauen kann. "Wir werden ein bisschen rotieren müssen, weil wir ein paar angeschlagene und auch einige sehr müde Spieler haben, die nicht länger als 45 Minuten spielen sollen", sagte Nagelsmann am Montag vor dem Duell mit den Nerazzurri. Auch Tel darf sich neben Gravenberch, dessen Einsatz bereits bestätigt worden ist, berechtige Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf machen.
17, hochtalentiert, treffsicher - da war doch was? Tels Premierensaison erinnert ein wenig an die des absoluten Senkrechtstartes der laufenden Saison: Jamal Musiala deutete sein Können auch in seinem ersten Bundesliga-Jahr 2020/21 im Alter von 17 Jahren an, musste sich aber ebenfalls aus dem Hintergrund heraus empfehlen. Musiala kam im Schnitt auf 25 Minuten pro Partie, erzielte dabei sechs Treffer und avancierte gleichzeitig zum jüngsten Bayern-Torschützen aller Zeiten.
Zumindest bis Tel kam. Der Franzose löste seinen Teamkollegen ziemlich genau zwei Jahre später ab und hofft nun auf eine ähnliche Leistungsexplosion in den kommenden Jahren. Das richtige Umfeld dafür, scheint er gefunden zu haben: "Ich glaube, wir sind mental und körperlich gut drauf, wir spielen sehr seriös, sind gut gegen den Ball und schalten gut um", sagte er am Sky Mikro. "Deswegen können wir hoffen, viel zu erreichen."
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