FC Bayern: Kovac stemmt sich gegen Krisen-Stimmung
Vor Duell gegen Gladbach
06.10.2018 | 17:44 Uhr
Die Bayern durchlaufen ein sportliches Formtief. Nach drei sieglosen Spielen muss gegen Gladbach dringend wieder ein Dreier her. Trainer Niko Kovac will von einer Krise aber nichts wissen.
Noch bevor einer der Journalisten die erste Frage stellen konnte, machte Kovac auf der Pressekonferenz vor der Partie des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) erst maleine deutliche Ansage.
"Wenn ein Trainer nach der Partie nicht sofort die Keule rausholt, dann hat das nichts mit Ratlosigkeit zu tun", kritisiert der Bayern-Coach die Berichterstattung nach dem Remis gegen Ajax Amsterdam (1:1) in der Champions League. "Ich werde mich nie hinstellen und meine Spieler nach einem Spiel, wie man so sagt, betonieren. Das ist meine Mannschaft", begründet Kovac.
Kovac dementiert James-Zoff
Der 46-Jährige ist genervt von der Krisenstimmung, die von den Medien rund um den FC Bayern verbreitet wird. "Es wurde geschrieben, dass wir schon Meister sind und nicht geschlagen werden", erinnert er: "Und urplötzlich ist keine Spielidee dahinter? Das ist beim besten Willen schon zum Schmunzeln."
Kovac bezieht sich damit auf Gerüchte, wonach sich James Rodriguez in der Bayern-Kabine über den FCB-Coach ausgelassen hätte. "Mein Spieler hat mit Sicherheit nicht unsere Spielidee kritisiert", betont Kovac. "Das wird von draußen reingetragen. Ich war gerade in der Kabine und die Stimmung ist positiv. Wir sind gefestigt!"
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Gespräch mit Hoeneß
So sehr sich Kovac auch um Ruhe bemüht, die sportliche Flaute bei den Münchnern kann er nicht wegdiskutieren. Eine Krise will er die Sieglos-Serie von drei Spielen zwar nicht nennen, aber "wir müssen uns natürlich alle fragen, wo die Fehler lagen. Da nehme ich mich nicht raus."
Auch aus den eigenen Reihen gab es zuletzt skeptische Töne. Durch die große Rotation in Augsburg sei "ein wenig der Wurm drin", sagte Uli Hoeneß kürzlich gegenüber Münchner Medien. Als Kritik hätte der Bayern-Präsident die Aussage aber nicht gemeint. "Ich habe mit Uli Hoeneß darüber gesprochen. Das war keine Kritik, sondern eine Feststellung", so Kovac.
Kovac verteidigt Rotation
Der Bayern-Trainer verteidigt die vielen Wechsel in den vergangenen Wochen: "Wir haben jeden dritten Tag ein Spiel. Die Belastung ist groß und wir müssen immer an die Grenzen gehen, weil die Gegner richtig intensiv gegen uns spielen."
Und weiter: "Wir gucken, dass wir frische Spieler auf dem Platz haben und vor allem, dass wir keine Verletzten mehr bekommen."
Gladbach wittert Chance
Dass die Bayern etwas angeknockt sind, ist auch dem Gegner nicht verborgen geblieben. "Ich spüre, dass sie nachdenken. Und das kennt man in München nicht", sagte Gladbach-Trainer Dieter Hecking vor der Partie in der Allianz Arena und Manager Max Eberl legt nach: "Wir fahren nach München, um drei Punkte zu holen."
Kovac sieht diese Kampfansage allerdings gelassen: "Das ist Psychologie. Das nutzt man natürlich, wenn der Gegner schwächelt. Aber - jetzt kommt eine Phrase - die Wahrheit liegt auf dem Platz!"