FC Bayern: Mathys Tel gegen Viktoria Pilsen nicht in der Startelf
Tel trotz Personalnot auch in Pilsen auf der Bank - die Gründe
12.10.2022 | 19:40 Uhr
Auch beim Champions-League-Spiel des FC Bayern bei Viktoria Pilsen darf Mathys Tel nach Sky Informationen nicht von Beginn an ran.
Allzu viele Gedanken um die Aufstellung gegen Viktoria Pilsen (21 Uhr im LIVETICKER) muss sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nicht machen.
Denn die Mannschaft stellt sich beim Champions-League-Spiel in Tschechien fast von selbst aus. Auf fünf Spieler muss der Bayern-Trainer kurzfristig verzichten: Jamal Musiala (Corona), Manuel Neuer (Schultereckgelenkprellung), Alphonso Davies (Schädelprellung) Matthijs de Ligt (Adduktoren) und Serge Gnabry (Knieprellung) fallen aus. Dazu fehlen weiterhin die Langzeitverletzten Lucas Hernandez und Bouna Sarr.
Dabei hat die Partie beim tschechischen Meister durchaus eine hohe Bedeutung, wie Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Dienstag erklärte: "Mit zwölf Punkten hätten wir eine gute Ausgangslage, die nächste Runde zu erreichen. Das würde uns die nötige Ruhe geben, auch für Sonntag. Es liegt an uns, diesen Ruhepol Champions League beizubehalten." (Zu den CL-Tabellen)
Sollte der FC Barcelona zeitgleich nicht gegen Inter Mailand gewinnen, wäre der FC Bayern sogar schon im Achtelfinale und könnte sich in den kommenden Wochen noch stärker auf die Bundesliga fokussieren, wo dem Rekordmeister nur ein Sieg in den letzten sechs Spielen gelang und am Sonntag (19.30 Uhr) das Duell mit dem Tabellenzweiten SC Freiburg wartet.
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Tel auch in Pilsen auf der Bank
Eigentlich wäre die Personalnot bei den Bayern die Chance für die Reservisten aus den vergangenen Wochen, auf sich aufmerksam zu machen. Allen voran Mathys Tel. Doch nach Sky Informationen spielt der 17-jährige auch in Pilsen nicht von Beginn an.
28,5 Millionen Euro hat sich der FC Bayern das Sturmtalent von Stade Rennes inklusive Boni kosten lassen. Bislang hat Tel jedoch erst 201 Pflichtspiel-Minuten auf seinem Konto.
Sky Experte Lothar Matthäus wunderte sich bei Sky 90 über die geringen Einsatzzeiten des Franzosen: "Vor der Saison sagt Julian: Von Tel erwarte ich zehn Tore. Dann muss er ihn spielen lassen."
In der Tat hatte der Coach den jungen Neuzugang mit großen Vorschusslorbeeren begrüßt: "Er kann einer der besten Stürmer werden", sagte Nagelsmann in der Saisonvorbereitung über Tel, dem er "eines Tages 40 Tore pro Saison" zutraue. "Aber wenn er diese Saison zehn Tore schießt, sind wir alle glücklich", fügte er damals hinzu.
Neuner-Debatte voll entbrannt
Tore von Tel würden auch die die Diskussion um den fehlenden Neuner entschärfen, die den FC Bayern seit dem Abgang von Robert Lewandowski beschäftigt. Spätestens seit sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß eingeschaltet hat, hat diese Debatte richtig Fahrt aufgenommen.
"Eines ist ganz sicher: dass uns schon ein Neuner fehlt", sagte Hoeneß am Sonntag im Bayerischen Rundfunk.
Nagelsmann versuchte die Debatte am Dienstag klein zu halten: "Am Ende haben wir den klassischen Neuner nicht und dann ist es meine Aufgabe, die Dinge so zu steuern, dass wir es gut kompensieren. Unabhängig ob der Ehrenpräsident oder sonst wer das kommentiert."
Der Ansatz des Trainers, den Lewandowski-Abgang zu kompensieren, war eine Systemumstellung auf ein 4-2-2-2.
Dabei verfügt Tel über alle Voraussetzungen eines klassischen Mittelstürmers: 1,83 Meter, starke Physis, antrittsstark. Vor allem aber ist er eiskalt vor dem Tor. Im DFB-Pokal bei Viktoria Köln brauchte er 45 Minuten, um sehenswert zu treffen. Gegen den VfB Stuttgart schlug er schon nach 36 Minuten zu.
Mit den beiden Treffern schnappte er Jamal Musiala jeweils die Rekorde als jüngster Pflichtspieltorschütze und jüngster Bundesliga-Torschütze des FC Bayern weg.
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Nagelsmann bittet um Geduld
In Nagelsmanns 4-2-2-2 muss er allerdings zumeist als Flügelstürmer auflaufen. So kann er zwar auch seine Schnelligkeit ausspielen, doch die taktischen Schwächen, die ein 17-Jähriger selbstverständlich noch aufweist, kommen in diesem System stärker zum Tragen.
Nagelsmann verwies am Dienstag indirekt auf Tels Defizite und bat Kritiker wie Matthäus um Geduld: "Er hat in Frankreich auch keine 30 Spiele bei den Profis gemacht. Er muss sich entwickeln. Er ist 17. Er spielt bei Bayern München und hat die Aufgabe, konstant gute Leistung zu bringen. Und dann wird er auch konstant mehr Minuten sammeln."
An Tels Einsatzfreude und Lernbereitschaft im Training liegt es jedenfalls nicht: "Ich weiß, dass ich noch jung bin und hart an mir arbeiten muss und hoffe, dass ich mich hier verwirklichen kann", sagte er in der vergangenen Woche am Sky Mikro.
Tel fehlt das Standing
Tels Problem ist vor allem der große Konkurrenzkampf beim Rekordmeister. Im Vergleich zu den anderen Stars muss er sich seinen internen Stellenwert für das Team erst erarbeiten.
Nagelsmann nannte auf der Pressekonferenz als extremes Beispiel eines Konkurrenten Thomas Müller, den man nur schwer auf die Bank setzen könne: "Wie gehst du mit so einem Spieler um, der ein extremes Standing hat, der eine extreme Bedeutung hat, der auch extrem viel geleistet hat für diesen Klub?"
Beim Klassiker in Dortmund erhielt Eric-Maxim Choupo-Moting als Einwechselspieler den Vorzug gegenüber Tel.
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Eine Entscheidung, die Matthäus nicht nachvollziehen konnte: "Er ist ja auch ein schneller Spieler, der aufgrund seiner Schnelligkeit gegenüber Choupo-Moting, der mehr Erfahrung mitbringt, vielleicht sogar der interessantere Spieler gewesen wäre, weil ja Dortmund kommen musste. Er hat ihn nicht gebracht. Sowas wird natürlich in der Kabine beobachtet und auch diskutiert."
Nagelsmann widersprach dem und erklärte seine Entscheidung für den erfahreneren Angreifer: "Da war Choupo-Moting, der größer ist als Tel, mit seiner Kopfballstärke geeigneter, um Standards zu verteidigen."
Fest steht auf jeden Fall: Tel muss sich weiterhin in Geduld üben.
Die Aufstellung des FC Bayern gegen Pilsen:
Ulreich - Mazraoui, Pavard, Upamecano, Stanisic - Kimmich, Goretzka - Sane, Coman - Müller, Mane.