Nagelsmann sorgt für Extra-Zündstoff im Topspiel
11.09.2021 | 14:13 Uhr
Wenn der FC Bayern zum Topspiel nach RB Leipzig reist, ist allein aufgrund des sportlichen Stellenwerts ordentlich Feuer in der Partie. Diesmal liefert aber das Comeback von Julian Nagelsmann noch eine extra Portion Zündstoff.
Gute vier Monate nach der offiziellen Verkündung seines Wechsels kehrt Nagelsmann am Samstagabend in die Red Bull Arena zurück (ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga 1 HD). Zum ersten Mal trifft der neue Bayern-Coach auf seinen Ex-Klub.
Mit einem freudigen Empfang rechnet Nagelsmann nach seinem Rekord-Wechsel an die Isar nicht. Zu tief sitzt bei den RB-Fans noch die Enttäuschung über den vorzeitigen Abschied des Trainers, mit dem man eigentlich eben diesen FC Bayern nach neunjähriger Dominanz vom Thron stoßen wollte.
Nun war es aber nicht nur Nagelsmann selbst, der im Sommer die Fronten wechselte. Ihm folgten neben einigen Mitgliedern aus seinem Trainerstab auch die Leistungsträger Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer nach München. Und das, obwohl Nagelsmann im April noch beteuert hatte, er werde "nicht einen T6 [VW-Bus; Anm. d. Red.] mieten, um nach München zu fahren und im Schlepptau noch den ein oder anderen guten Spieler von Leipzig dabei zu haben".
Als "Lügenbaron" wollte sich der 34-Jährige aufgrund dieser Aussage nun aber nicht bezichtigen lassen. Der Transfer von Abwehrchef Upamecano habe schließlich schon vor seinem eigenen Wechsel festgestanden, rechtfertigte sich Nagelsmann, außerdem seien seine Co-Trainer bereits mit ihm nach Leipzig gekommen und nun eben mit ihm weitergezogen. Was Sabitzer angeht, verwies er darauf, dass der Österreicher im kommenden Sommer ohnehin ablösefrei hätte gehen können und RB nun immerhin eine Ablöse kassiert habe.
"Es war die Wahrheit in der Situation", beteuerte Nagelsmann und ergänzte: "Und wenn ich mich hingesetzt und gesagt hätte, 'Ich nehme sieben Spieler und sieben Staff-Mitglieder mit', dann glaube ich nicht, dass die Fans deswegen morgen nicht gepfiffen und stattdessen Applaus geklatscht hätten."
Trotz der drohenden Pfiffe gehe er aber "voller Vorfreude ins Spiel. Ich zittere jetzt nicht, wenn da ein paar Leute pfeifen. Von mir aus können auch alle 34.000 pfeifen, dann ist das halt so.'' Seine "Performance" an der Seitenlinie würden die Emotionen von den Rängen sicher nicht beeinflussen, betont Nagelsmann: "Ich werde deswegen nicht ein schlechterer Trainer für das Spiel. Es wirft mich nicht aus dem Leben."
Ein dickes Fell muss Nagelsmann definitiv haben, denn der Coach polarisiert nicht nur bei den gegnerischen Fans. Auch den Support aus den eigenen Reihen muss sich der gebürtige Landsberger zum Teil noch verdienen.
Aufgrund seiner Vergangenheit beim Erzrivalen 1860 München stieß der Flick-Nachfolger nicht bei allen Bayern-Fans auf Begeisterung. Beim Testspiel gegen Ajax sah sich der Cheftrainer sogar im eigenen Stadion Schmähgesängen ausgesetzt.
Die besten Argumente für sich selbst sammelt man beim FC Bayern aber ja bekanntlich mit Erfolgen. Ein Sieg gegen den Titelkonkurrenten aus Leipzig wäre da sicherlich ein guter Anfang. Und vielleicht kommt Nagelsmann seine RB-Vergangenheit dabei sogar zugute, schließlich weiß er über sein Ex-Team bestens Bescheid.
Der gegnerische Coach Jesse Marsch sieht diesen Vorteil allerdings auf beiden Seiten: "Ich glaube in diesem Spiel gibt es keine Geheimnisse. Natürlich kennt Julian unsere Mannschaft, wir kennen hier den Fußball von Julian sehr, sehr gut. Das gleicht sich ziemlich aus. Es wird ein spannendes Spiel."
Und definitiv eines mit viel Zündstoff …
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