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FC Bayern News: Die Erkenntnisse nach dem Sieg gegen Freiburg

Altbewährter FCB auf "richtigem Weg", aber noch nicht final in der Spur

Nach der 2:3-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach und dem Pokal-Aus gegen Holstein Kiel kann der FC Bayern seinen Negativlauf mit dem knappen 2:1-Sieg gegen Freiburg beenden. Beim Rekordmeister geht es wieder in die richtige Richtung, doch es bleiben auch Problemfelder, die es zu beheben gilt.

Als "Endpunkt einer Entwicklung" bezeichnete Bayern-Vorstandsmitglied Oliver Kahn das Pokal-Aus beim Zweitligisten Holstein Kiel. "Das war für alle, ich will nicht sagen der Tiefpunkt, aber es war im Grunde ein Endpunkt einer Entwicklung, die wir schon über mehrere Spiele gesehen haben", so Kahn am Sky Mikrofon vor der Partie gegen den SC Freiburg.

Nach intensiven 90 Minuten gegen die Badener sollte Kahn Recht behalten - zumindest beim Blick auf das reine Ergebnis. Den zuletzt zwei Niederlagen ließen die Münchner einen 2:1-Sieg folgen und bauten den Vorsprung an der Tabellenspitze auf vier Punkte aus. Auch Trainer Hansi Flick sah "einen Schritt in die richtige Richtung."

Flick setzt auf Champions-League-Finalisten

Und diesen vollzog der Übungsleiter bis auf eine Ausnahme mit dem gleichen Personal wie im Champions-League-Finale von Lissabon. Für den mittlerweile zum FC Liverpool abgewanderten Thiago spielte Benjamin Pavard in der Startelf. Anders als beim Gewinn des Henkelpotts agierte dadurch Joshua Kimmich wie bereits seit längerem gewohnt im zentralen Mittelfeld.

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Damit fanden sich unter anderem Leroy Sane und Niklas Süle gegen Freiburg zunächst nur auf der Bank wieder. Flick setzte bei der Krisenbewältigung also auf altbewährte Kräfte - und wurde dafür mit drei Punkten belohnt.

Lewandowski & Müller bleiben die bayerischen Erfolgsfaktoren

"Wir waren direkt da und haben gezeigt, dass wir zurück in die Erfolgsspur wollen", startete Flick seine Einschätzung zur Partie bei Sky. "Wir haben gefightet und sehr körperbetont gespielt."

Für das unter dem Strich Zählbare sorgten am Ende aber wieder zwei Akteure, die wie kaum andere für die zuletzt erfolgreiche Ära des FC Bayern stehen: Robert Lewandowski und Thomas Müller. Der Pole erzielte bereits nach sechs Minuten nach Vorarbeit von Müller die frühe 1:0-Führung. Es war bereits sein 21. Saisontreffer - eine Marke, die in der Historie des Wettbewerbs nach 16 Spieltagen noch nie erreicht wurde.

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Müller war es letztendlich, der in der 74. Minute den Siegtreffer erzielte und so zum wichtigen Dreier für den FC Bayern - auch im Hinblick auf die Patzer der Konkurrenz - maßgeblich beigetragen hatte. Trotz schwankender Leistungen, Dauerdebatten um Müdigkeit und Überbelastung sowie dem jüngsten Ergebnis-Tief der Münchner kann sich der FC Bayern auf eine Konstante verlassen: die Erfolgsgaranten Lewandowski und Müller. Das haben die Beiden gegen Freiburg zum wiederholten Male unter Beweis gestellt.

Goretzka bringt Stabilität zurück

Unterstützt wurden sie aber von einem, der beim Aus in Kiel schmerzlich vermisst wurde: Leon Goretzka. Der Mittelfeldmotor des FC Bayern nahm nach seiner Rückkehr nach muskulären Problemen direkt großen Einfluss auf das bayerische Spiel - sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.

Im Spiel nach hinten erkämpfte er sechs Mal den Ball - Bestwert hinter Alphonso Davies (11) und David Alaba (10) - und überzeugte mit einer starken Zweikampfquote von 83 Prozent. Aus der Startelf waren in dieser Statistik nur Joshua Kimmich und Jerome Boateng, die beide aber weniger Zweikämpfe bestritten hatten, besser. Mit seiner Lauffreudigkeit stopfte er zudem immer wieder Lücken im Zentrum und erstickte die Freiburger Angriffe und Konter teilweise im Keim.

Doch auch Offensiv war der 25-Jährige immer wieder auffällig. Mit seiner beeindruckenden Passquote von 100 Prozent in der gegnerischen Hälfte initiierte er immer wieder Angriffe der Bayern. Zudem gab er selbst vier Torschüsse ab und war damit hinter Lewandowski der Aktivste in dieser Hinsicht. Doch genau dort setzt Goretzka auch seine (Selbst-)Kritik nach der Partie an, denn beim deutschen Rekordmeister gibt es nach wie vor einige Problemfelder, die den Profis und Verantwortlichen nicht verborgen geblieben sind.

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Chancenverwertung verbesserungswürdig - Selbstverständlichkeit fehlt

"Wenn du nur mit einem Tor führst, ist es am Ende auch eng", spielt Goretzka auf das Verpassen einer Vorentscheidung, die vergebenen Möglichkeiten und das Lattenglück in der Nachspielzeit an. Auch Teamkollege Jerome Boateng schlägt trotz Dreier in die gleiche Kerbe. "Am Ende mussten wir ein bisschen zittern. Aber dafür sind wir selbst verantwortlich, weil wir davor vier/fünf Chancen haben, das Spiel zu entscheiden. Hinten raus wurde es dann nochmal eng."

Insgesamt 25 Torschüsse gaben die Münchner ab, doch nur zwei waren letztendlich erfolgreich - eine Quote, die der FC Bayern so in der Vergangenheit nicht wirklich kannte und die auch untypisch niedrig für den Rekordmeister ist. "Bei den Torchancen können wir bei der Entschlossenheit noch Fortschritte machen. Das Herausspielen war ok, der Abschluss muss aber noch einen Tick kaltschnäuziger sein", bemängelte Flick anschließend auf der Pressekonferenz.

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Der FC Bayern München gewinnt mit 2:1 gegen den SC Freiburg und beendet sein kleines Ergebnis-Tief. Trainer Hans Flick sieht dennoch Verbesserungspotential (Video-Dauer: 1:27 Minute).

Darin äußert sich auch die aktuell fehlende Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit im FCB-Spiel. Die Souveränität, mit der die Münchner in der Vergangenheit innerhalb weniger Minuten Spiele entschieden haben, ist derzeit nicht vorhanden. Statt Hacke, Spitze und Co. muss man beim FCB in dieser Phase eher auf Grätschen und Kampfgeist setzen.

Verbesserte Defensive - aber noch nicht auf altem Niveau

Doch nicht nur im Spielaufbau hapert es an der einen oder anderen Stelle. Auch in der Defensive zeigen sich die Bayern in den vergangenen Wochen immer wieder anfällig. In den wettbewerbsübergreifend letzten 17 (!) Spielen stand so nur einmal die Null - beim 2:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau Anfang Dezember.

Gegen Freiburg zeigte sich die Defensive insgesamt zwar verbessert, ließ sich nicht wie zuletzt gegen Gladbach und Kiel übertölpeln. Doch hin und wieder war wieder eine Anfälligkeit zu erkennen wie beispielsweise beim Ausgleichstreffer nach Ecke durch Nils Petersen und beim Lattentreffer des SC-Angreifers in der Nachspielzeit.

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Flick will "diesen Weg" weiter bestreiten

Flick befand nach dem Spiel deshalb zurecht, dass man sich das Leben schwer gemacht habe. "Wir wollen wieder dominanter spielen. Da gehört aber eine gewisse Entwicklung dazu. Das kann man nicht mit einem Schalter aus- und einschalten."

Nichtsdestotrotz ist die Tendenz beim FC Bayern wieder positiv. Der Negativlauf ist (vorerst) gestoppt. "Jetzt geht es darum, diesen Weg weiter zu bestreiten", blickt Flick voraus. Die nächsten Etappen dabei heißen: FC Augsburg (Mittwoch, 20:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV bei Sky Sport Bundesliga) und FC Schalke 04 (Samstag, ab 14 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga).

Spätestens dann wird sich zeigen, ob der FC Bayern endgültig in die Spur gefunden hat oder vom eingeschlagenen Weg abgekommen ist ...

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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