Von Oldie bis Superstar-Flair: Die sieben Bayern-Nachrücker
07.01.2022 | 16:06 Uhr
Der FC Bayern ist schwer Corona-gebeutelt. Neun Fälle verzeichnet der Rekordmeister bislang in der Winterpause. Für den Rückrunden-Auftakt gegen Mönchengladbach muss der FCB nun den Kader auffüllen, um spielfähig zu sein. Sky Sport wirft einen Blick auf die sieben Nachrücker.
Am Mittwochnachmittag setzte es die bislang letzte Hiobsbotschaft für den FC Bayern. Auch Alphonso Davies wurde positiv auf Corona getestet, womit sich das Corona-Lazarett des deutschen Rekordmeisters auf neun erhöht: Manuel Neuer, Kingsley Coman, Corentin Tolisso, Omar Richards, Lucas Hernandez, Tanguy Nianzou, Leroy Sane, Dayot Upamecano und eben bereits genannter Davies.
Zudem fehlen dem FC Bayern die beiden Afrika-Cup-Teilnehmer Eric Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr sowie der verletzte Josip Stanisic. Auch ein Einsatz von Leon Goretzka (Knieprobleme) gegen Borussia Mönchengladbach (hier gibt es alle Informationen zur Übertragung) ist wohl auszuschließen. Damit geht der Rekordmeister personell auf dem Zahnfleisch.
Laut DFL-Statuten muss ein Verein mindestens 15 spielberechtigte Akteure (darunter mindestens ein Torhüter) aufbringen, damit eine Partie stattfinden kann. Um diese Voraussetzung zu schaffen, hat der FC Bayern gleich sieben Spieler aus U23 und U19 rekrutiert und teilweise sogar einfliegen lassen. Sky Sport wirft einen kurzen Blick auf die Nachrücker, die sicherlich auch dem treuesten FCB-Fan nicht alle bekannt sein dürften.
Der gebürtige Münchner ist der Oldie unter den Nach-Nominierten. Mit seinen 35 Jahren hat der Kapitän der zweiten Mannschaft des FC Bayern schon fiel erlebt und reichlich Erfahrung nachzuweisen.
Anders als viele weitere der Nachrücker kann Feldhahn bereits auf Profi-Einsätze zurückblicken, allerdings nicht für den FC Bayern. Für Erzgebirge Aue und die SpVgg Unterhaching kommt der Innenverteidiger auf 40 Einsätze in der 2. Bundesliga. Alternativ könnte Feldhahn auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen.
In der aktuellen Saison kam er bislang zu 15 Einsätze für Bayern II in der Regionalliga Bayern. Ein Tor, sowie eine Gelbe, eine Gelb-Rote und eine Rote Karte stehen dabei in seiner Statistik.
Ebenfalls eine Alternative für die Innenverteidigung ist Talent Bright Arrey-Mbi. Für den 18-jährigen Youngster ist die Nominierung für den Profikader nichts neues. Der Deutsche mit englischen Wurzeln war in der Vergangenheit bereits hin und wieder mal dabei, für einen Einsatz in der Bundesliga reichte es dennoch nicht. Seine bisher einzigen 61 Profiminuten absolvierte der bullige Verteidiger, der auch links hinten verteidigen kann, ausgerechnet in der Champions League - beim 1:1 gegen Atletico Madrid im Dezember 2020.
In dieser Saison kam er bislang zu 19 Einsätzen für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Bayern (ein Tor). Zudem hatte Arrey-Mbi zwei Einsätze für die U19 in der Youth League sowie einen im DFB-Pokal der Junioren.
Im Januar 2019 wechselte der mittlerweile 20-Jährige zum FC Bayern München. In der vergangenen Rückrunde war der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln nach St. Pölten ausgeliehen und konnte so auf einem höherem Niveau in der österreichischen Bundesliga Erfahrungen sammeln. Dort brachte es Booth auf wettbewerbsübergreifend 17 Einsätze - mit insgesamt fünf Torbeteiligungen (drei Treffer, zwei Assists).
Doch dies hat nicht gereicht, um ein fester Bestandteil bei den Bayern-Profis zu werden. Lediglich in der 1. DFB-Pokal-Runde in dieser Saison beim 12:0 gegen den Bremer SV sammelte Booth 22 Minuten Einsatzminuten.
Der Allrounder, der in seiner Karriere bereits nahezu alle Positionen bekleidet hat, läuft in der zweiten Mannschaft der Bayern hauptsächlich als Rechtsverteidiger auf, alternativ auch als defensiver Mittelfeldspieler. In 15 Einsätzen in dieser Saison gelangen ihm fünf Assists und ein Treffer.
Noch gänzlich ohne Profi-Einsatz ist bislang das Münchner Eigengewächs Jamie Lawrence. Der großgewachsene Innenverteidiger (zwei Meter) wechselte im Alter von 14 Jahren aus dem Münchner Vorort Kirchheim in die Bayern-Jugend und durchlief bislang von der U16 bis zur U19 alle Nachwuchsmannschaften. Seit der Saison 2020 läuft der mittlerweile 19 Jahre alte Münchner mit nigerianischen Wurzeln für die zweite Mannschaft auf. Zudem kommt er bereits auf fünf Einsätze für die U20 der Deutschen Nationalmannschaft.
In der aktuellen Spielzeit absolvierte Lawrence 20 Spiele in der Regionalliga Bayern und erzielte dabei drei Tore und gab einen Assist. Zudem stand er auch einmal für die U19 auf dem Rasen - beim 0:4 gegen Dynamo Kiew in der Youth League.
Ebenfalls ein Eigengewächs wie Lawrence ist Lucas Copado, der Sohn des ehemaligen Bundesliga-Profis Francisco Copado und Neffe von Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Anders als die bisher genannten Akteure ist Copado ein Mann für die Offensive. Der gelernte Mittelstürmer stellt mit gerade einmal 17 Jahren sein Können bereits in der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters unter Beweis.
In 13 Regionalliga-Partien war der Youngster an acht Treffern beteiligt. Zudem legte er fünf Tore und drei Assists in zwei U19-Bundesliga-Partien sowie in einer Partie im DFB-Pokal der Junioren auf. Lediglich in vier Youth-League-Spielen blieb der wendige Angreifer ohne Torbeteiligung.
Den wohl schillerndsten Namen der Nachrücker hat Arijon Ibrahimovic. Der Angreifer kam über die Jugend der SpVgg Greuther Fürth und des 1. FC Nürnberg zum FC Bayern München (2018). Trotz nicht vorhandener Verwandtschaft mit Superstar Zlatan stellt er Saison für Saison seine Torjägerqualitäten unter Beweis, weshalb er mit erst 16 Jahren bereits festes Mitglied der U19-Mannschaft ist.
Der gebürtige Nürnberger, der offensiv alle Positionen einnehmen kann, bringt es in dieser Saison wettbewerbsübergreifend (Youth League, U19-Bundesliga, DFB-Pokal der Junioren, U17-Bundesliga) auf 20 Spiele, in denen er an 22 Treffern beteiligt war (neun Tore, 13 Assists) - fast schon Lewandowski-Zahlen, wenn auch auf einem anderen Niveau. Es ist jedoch gut möglich, dass Ibrahimovic am Freitag sogar Seite an Seite mit Bayerns Top-Stürmer agieren oder für ihn eingewechselt wird, immerhin ließ ihn Bayern extra aus dem Nachwuchs-Camp des DFB aus Spanien einfliegen. "Ari ist ein sehr guter Offensivspieler, der seine Qualitäten im offensiven Eins-gegen-eins hat und der gut dribbeln kann", gibt Coach Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz kurz ein Bild zum Youngster ab.
Sollte Ibrahimovic gegen Gladbach Spielzeit sehen, würde er einen neuen Rekord beim FC Bayern aufstellen, in dem er Jamal Musiala als jüngsten Bayern-Akteur in der Bundesliga-Geschichte ablöst.
Noch jünger als Ibrahimovic und damit ebenfalls ein Kandidat auf den Musiala-Rekord ist Paul Wanner. Der erst Ende Dezember 16 Jahre alt gewordene Offensivspieler war wie Ibrahimovic im DFB-Camp in Spanien und wurde für die Vorbereitung auf das Gladbach-Duell eingeflogen.
Eine weitere Gemeinsamkeit mit Ibrahimovic: Auch Wanner wechselte 2018 zum FC Bayern - vom FV Ravensburg. Auch Wanner ist trotz seiner erst 16 Jahre fester Bestandteil der Bayern-U19. In dieser agiert der Linksfuß überwiegend im zentralen offensiven Mittelfeld. In dieser Saison bringt er es wettbewerbsübergreifend auf 17 Einsätze für die U19 und die U17. Dabei gelangen ihm drei Tore und drei Assists. "Paul ist ein herausragendes Talent mit sehr vielen Fähigkeiten", lobt Nagelsmann. "Er ist sehr schnell und hat eine gute Technik. Er hat auch ein gutes Zutrauen in seine eigenen Qualitäten. Er ist definitiv ein Spieler, den ich im Auge habe und den wir in Zukunft fördern müssen."
Vielleicht beginnt dies ja bereits mit dem ersten Profi-Einsatz gegen Borussia Mönchengladbach. Für einen Startelfeinsatz dürfte es für Wanner ähnlich wie bei seinen Nachrücker-Kollegen nicht reichen. Doch die Chancen auf einen Joker-Einsatz dürften in Bayerns Kader selten größer gewesen sein.
Die voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern: Ulreich - Kimmich, Pavard, Süle, Sabitzer - Roca - Gnabry, Müller, Musiala, Tillman - Lewandowski.
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