Bouna Sarr kam vor einem Jahr von Olympique Marseille zum FC Bayern. Sportlich angekommen ist der Senegalese jedoch noch nicht. Seinen Unmut ließ der 29-Jährige in einem Interview mit der L'Equipe freien Lauf.
216 Spielminuten! So lautet die magere Ausbeute von Bouna Sarr in der laufenden Saison. Der Rechtsverteidiger durfte sich in der Bundesliga lediglich für drei Kurzeinsätze das Trikot des 31-maligen deutschen Meisters überstreifen. Zuletzt am 5. Spieltag gegen den VfL Bochum. Genug Gründe, um über einen frühzeitigen Abschied nachzudenken: "Ich werde im Juni meine Situation analysieren", sagte Sarr der französischen Zeitung L'Equipe.
Im Oktober 2020 wechselte Sarr für rund acht Millionen Euro an die Isar. Sein Vertrag läuft bis zum Sommer 2024. Mit seiner Reservistenrolle kann und will sich der viermalige Nationalspieler jedoch nicht anfreunden.
"Das letzte Jahr wurde für mich durch die Verletzung beeinflusst. Bayern ist ein Klub von großem Ansehen, es gibt aber weniger Nachsicht. Von einem Spiel zum nächsten musst du immer an der Spitze sein. Mir ist klar, dass ich den Trainer-Stab zum Nachdenken bringe. Ich soll nicht an die letzte Saison denken, aber man muss mir Vertrauen schenken. Der FC Bayern hat mich nicht umsonst verpflichtet."
Sarr will sich beim Afrika Cup beweisen
Dass er durchaus auch für den exquisiten Kader des FC Bayern mehr als nur eine Ergänzung sein kann, möchte Sarr mit Einsätzen für sein Heimatland beweisen. "Der kommende Afrika Cup wird mir ermöglichen, für Senegal zu spielen. Ich werde das Turnier nutzen, um zu zeigen, was ich kann."
Trotz der sportlich unglücklichen Situation fühlt sich der gebürtige Lyoner in der bayrischen Metropole wohl. Vor allem mit Lucas Hernandez verbindet ihn eine Freundschaft. "Er organisiert bei sich zu Hause Essen für die Franzosen: Raclette zum Beispiel bei der aktuellen Kälte. Er empfängt gerne Leute, es ist ein bisschen unser Restaurant bei ihm zu Hause."
Abschied oder Durchbeißen? Der nächste Sommer wird die Frage beantworten.