FC Bayern: Stärken und Schwächen von Sane, Coman & Gnabry
Heißer Konkurrenzkampf: Das unterscheidet Sane von Coman & Gnabry
Florian Poenitz
13.07.2020 | 15:30 Uhr
Leroy Sane ist nach einem wahren Transfer-Marathon beim FC Bayern gelandet. Der deutsche Nationalspieler wird den Konkurrenzkampf auf Bayerns Außenbahnen gewaltig anheizen. Doch wie unterscheidet sich Sane von seinen Kontrahenten Kingsley Coman und Serge Gnabry? Sky Sport beleuchtet die Stärken und Schwächen des Trios.
Der FC Bayern hat mit Leroy Sane einen weiteren Flügelspieler von internationalem Top-Format verpflichtet.Trainer Hansi Flick wird in der kommenden Saison vor der Qual der Wahl stehen. Wer steht in der ersten Elf und wer muss zunächst auf der Bank Platz nehmen?
In der vergangenen Saison konnten sich Kingsley Coman und Serge Gnabry noch relativ sicher sein, dass sie in den wichtigen Spielen von Beginn an auf dem Platz stehen. Ivan Perisic, der ebenfalls auf der Außenbahn beheimatet ist, war mehr als Back-Up eingeplant. Und Thomas Müller kann seine Stärken bekanntermaßen am besten als hängende Spitze in der Zentrale zur Geltung bringen.
Diese komfortable Situation wird sich nun für Coman und Gnabry ändern. Die Bayern haben lange um eine Verpflichtung Sanes gekämpft, nun ist der Wunschspieler endlich in München angekommen. Für Sky Reporter Torben Hoffmann hat der neu entfachte Konkurrenzkampf einen positiven Effekt.
''Die Drei werden sich gegenseitig pushen und immer wieder antreiben", ist sich der Bayern-Experte sicher. Doch was zeichnet das Bayern-Trio eigentlich aus und wie unterscheiden sie sich? Sky Sport zeigt die Charakteristik der drei Flügelflitzer anhand von sogenannten Heatmaps:
Coman und Gnabry mit ähnlichen Bewegungsmustern
Die beiden etablierten Außenbahnspieler, Coman und Gnabry, können auf beiden Flügeln eingesetzt werden. Coman präferiert mehr die linke Seite, Gnabry die rechte. Anhand der beigefügten Heatmap ist jedoch klar zu erkennen, dass beide nicht auf ihrem Flügel "festkleben", sondern immer wieder nach innen ziehen und auch mal während einer Partie die Seite tauschen.
Hier sind also deutliche Parallelen zu erkennen. Anders schaut es bei Sane aus. Der ehemalige Schalker hält größtenteils seine Postion auf dem linken Flügel und taucht im Vergleich zu Coman und Gnabry häufiger im Strafraum des Gegners auf.
Auch in den individuellen Statistiken lassen sich Unterschiede im Spiel der Offensivspieler ableiten. "Gnabry ist der torgefährlichste Außenbahnspieler bei den Bayern, der häufiger versucht, den Abschluss zu suchen'', so Hoffmann. Und das belegen auch die Zahlen.
Von den drei Beteiligten hat Gnabry mit Abstand den größten Zug zum Tor, an seine Werte in puncto Torschüsse und Minuten pro Tor kommen Coman und Sane nicht heran.
Coman besticht mit schnellem Antritt - Gnabry torgefährlich
So braucht der ehemalige Arsenal-Profi nur 169 Minuten für ein Tor. Zum Vergleich: Coman benötigt 298 Minuten für einen eigenen Treffer, Sane 229.
"Auffällig ist, dass Sane allgemein zu wenig Tore macht. Aufgrund seiner Qualitäten müsste er noch torgefährlicher werden", schildert Hoffmann und ergänzt: ''Auch Coman muss noch etwas an seiner Effizienz arbeiten.''
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3:30
Sky Reporter Torben Hoffmann gibt Einblicke in die kommenden Wochen beim FC Bayern und spricht zudem über Havertz (Videolänge: 3:30 Minuten).
Bei der Geschwindigkeit hat jedoch Gnabry das Nachsehen. Mit einem Top-Speed von 33,6 km/h liegt der gebürtige Stuttgarter deutlich hinter Sane (35,5 km/h) und Coman (35,7 km/h). "Aus dem Stand zu beschleunigen ist bei Coman das Prägnanteste, er hat einen brutalen Antritt auf den ersten fünf bis acht Metern", stellt der Sky Reporter fest.
Sane stark im Dribbling
Zudem kommen 23 Prozent der Flanken von Coman an, und damit etwas mehr als bei Gnabry (22). Sane fällt in dieser Statistik deutlich ab (12).
Die große Stärke vom Letztgenannten ist dagegen das Dribbling. Hier kann der Ex-Man-City-Star eine Erfolgsquote von 52 Prozent vorweisen. Gnabry gewinnt beispielsweise nur 42 Prozent seiner Dribblings, Coman immerhin jeden zweiten Offensiv-Zweikampf.
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Die Statistik zeigt, dass die drei Kontrahenten zwar auf einem ähnlich hohen Niveau spielen, sich allerdings in ihrer Spielanlage unterscheiden. Aufgrund der vielen englischen Wochen wird jeder mit Sicherheit ausreichend Einsatzzeiten bekommen, nichtsdestotrotz hat Sane auf dem linken Flügel erstmal die Nase vorn. Leidtragender könnte Coman werden.
"Wenn Sane zu 100 Prozent fit ist, wird er aufgrund der Ablösesumme (Anm. d. Red.: mit Bonuszahlungen bis zu 60 Millionen Euro) und der großen Bereitschaft der Bayern, die sie bei seiner Verpflichtung gezeigt haben, gesetzt sein", glaubt Hoffmann.
Aktuell befinden sich die Bayern für knapp zwei Wochen im Kurzurlaub. Klar ist: Der Konkurrenzkampf um die beiden Positionen auf den Flügeln ist schon jetzt eröffnet.