"Nicht 100 Prozent wertgeschätzt": Werben um Sane schmeckt Coman nicht
24.07.2020 | 10:28 Uhr
Die Causa Leroy Sane und ein möglicher Wechsel von Manchester City zum FC Bayern nimmt neue Dimensionen an: Angeblich soll City ein Tauschgeschäft mit Flügelflitzer Kingsley Coman bevorzugen. Sky Sport ordnet den Status quo ein.
Die Zeit bis zum Deadline Day am 31. Januar 2020 rückt näher, die Transfers und Gerüchte um mögliche Wechsel nehmen an Fahrt auf. Die Personalie Leroy Sane zum FC Bayern hingegen kocht bereits seit dem DFB-Pokalsieg der Bayern gegen RB Leipzig (3:0) Ende Mai richtig heiß, als der damalige Präsident Uli Hoeneß das Interesse der Bayern bestätigte.
Am Wochenende ploppte jetzt auf, dass sich ManCity auf einen möglichen Abgang von Sane vorbereitet und für den Flügelstürmer adäquaten Ersatz sucht. Diesen scheint das Team von Pep Guardiola in Kingsley Coman gefunden zu haben. Doch was ist da dran?
"Da ist auf jeden Fall was dran", betont Sky Reporter und Transfer-Experte Max Bielefeld in "Transfer Update - die Show". "Diese Info kam zuerst von unseren Kollegen von Sky UK, wir können das auf jeden Fall bestätigen."
Den Kontakt zwischen Englands Meister Manchester City und Comans Umfeld gibt es schon sehr lange. "Seit über einem Jahr spricht Comans Seite mit City", betont Bielefeld. Besonders bemerkenswert: Das Umfeld des Franzosen spricht mit keinem anderen Verein. "Für Kingsley Coman ist Pep Guardiola der Trainer Nummer eins. Deshalb hat auch Comans Umfeld den Kontakt mit City immer aufrechterhalten - und dieser wurde in den letzten Wochen intensiviert."
Zwar spielt der 23-jährige Franzose aktuell nicht konkret mit dem Gedanken, den Rekordmeister zu verlassen, aber er fühlt sich beim FC Bayern "nicht zu 100 Prozent wertgeschätzt". Eigentlich soll er die dauerhafte Nachfolge auf Linksaußen für Franck Ribery übernehmen, aber dann verhandeln die Bayern offensiv mit Sane - der ebenfalls auf Linksaußen agiert - über einen möglichen Transfer. Das bereitet Coman ein wenig Magenschmerzen.
In dieser Saison zählt Coman zum Stammpersonal der Münchner, kommt wettbewerbsübergeifend auf 16 Matches, drei Tore und fünf Assists.
Gespräche über seine Situation sollen nach Sky Informationen aber erst im Frühjahr 2020 mit den Bayern-Bossen stattfinden. Denn aktuell stehen beim Rekordmeister andere Themen oben auf der Agenda, wie zum Beispiel die Trainersuche. Comans Vertrag in München läuft noch bis 2023.
Und was ist mit einem möglichen Transfer von Leroy Sane von Manchester City zu den Bayern?
"Fakt ist, dass die Bayern weiter an einem Transfer von Sane interessiert sind", erklärt Bielefeld. "Es gab weitere Gespräche, in denen ging es weiterhin ums Geld bzw. um die Gehaltsforderungen von Leroy Sane."
Nach Angaben von Bielefeld geht ManCity mittlerweile nicht mehr von einer Vertragsverlängerung von Sane aus und rechnet auch mit einem Abgang des Flügelstürmers. "Der FC Bayern will ihn weiterhin und auch der Spieler möchte gerne nach München."
Sein Vertrag bei den Sky Blues läuft noch bis 2021, aktuell laboriert der 23-Jährige noch an seinem Kreuzbandriss.
Ein direkter Tausch zwischen Coman und Sane würde wirtschaftlich und sportlich allerdings keinen Sinn machen. Coman hat einen Marktwert von 60 Millionen Euro, Sane von 100 Millionen. "Sane ist einfach mehr wert und sportlich besser als Coman", so Bielefeld.
Sollte der deutsche Nationalspieler zu den Bayern wechseln, dürfte das dem Franzosen aber nicht schmecken: "Es hat Kingsley Coman auf jeden Fall nicht gefallen, dass der FC Bayern so offensiv um Leroy Sane geworben hat. Es ist einfach so: Comans starke Seite ist Linksaußen, Sanes starke Seite ist Linksaußen. Dass das Coman nicht zu 100 Prozent gefällt, dürfte glaube ich klar sein."
Egal, ob Sane zum Rekordmeister kommt oder nicht: Bayern wird Coman auf jeden Fall nicht ziehen lassen. Der Kampf um Linksaußen hat begonnen.