"Problem ins Haus geholt": Die Szenarien nach dem Nübel-Transfer
05.01.2020 | 20:20 Uhr
Der FC Bayern hat die Verpflichtung von Alexander Nübel von Schalke 04 verkündet. Ab Sommer stehen mit dem 23-Jährigen und Manuel Neuer zwei Torhüter im Kader, die unbedingt spielen wollen. Sky Reporter Uli Köhler nennt zwei mögliche Szenarien, wie es im Bayern-Tor weitergehen könnte.
Es war in den letzten Tagen nur noch eine Frage der Zeit, nun hat der FC Bayern Nägel mit Köpfen gemacht. Alexander Nübel wechselt im kommenden Sommer ablösefrei vom FC Schalke 04 in die bayerische Landeshauptstadt.
Mit dem 23-Jährigen sichert sich der deutsche Rekordmeister "den besten deutschen Torhüter hinter Marc-Andre ter Stegen und Manuel Neuer", ordnet Sky Reporter Uli Köhler den Transfer ein. "Dass die Bayern so einen Mann holen, ist nachvollziehbar."
Allerdings bringt die Verpflichtung nicht nur positive Aspekte mit sich. "Damit hat sich der FC Bayern ein großes Problem ins Haus geholt", ist Köhler im Hinblick auf die zukünftige Konkurrenzsituation im Münchner Tor skeptisch.
Neuer hat noch einen Vertrag bis 2021, Bayern machte zudem keinen Hehl daraus, den Kontrakt mit dem deutschen Nationalkeeper verlängern zu wollen. Doch bislang konnte in dieser Sache kein Vollzug vermeldet werden - vielleicht auch wegen der zuletzt aufkeimenden Gerüchte um eine Nübel-Verpflichtung, die nun bekannt gemacht wurde.
"Neuer wird sich seine Gedanken machen", erklärt Bayern-Kenner Köhler. Die Konstellation Neuer/Nübel "wird beim FC Bayern zum Dauerthema werden".
Für Köhler gibt es zwei Szenarien, die sich nun ergeben könnten. "Variante eins - und die für mich logischste: Nübel kommt im Sommer und wird direkt für zwei, drei Jahre ausgeliehen. Er muss nicht zwingend Champions League spielen, aber ein guter Klub in einer der Top-Ligen, wie zum Beispiel der FC Sevilla in Spanien, wäre durchaus denkbar. Eine Leihe innerhalb der Bundesliga kann ich mir hingegen nicht vorstellen."
Die zweite Variante, die Köhler ins Spiel bringt, hätte hingegen gravierendere Folgen für den FC Bayern: "Neuer wird sich nicht bereit erklären, die kolportierten 15 Spiele pro Saison abzugeben und seinen Vertrag nicht verlängern."
In diesem Fall käme für Köhler sogar ein vorzeitiges Ende von Neuer in München in Frage. "Einen Abgang im Sommer halte ich nicht für ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Denn es wäre Harakiri, einen solchen Mann wie Neuer abzugeben."
Sollte dieses Szenario aber dennoch eintreten, ist sich Köhler sicher, dass Neuer auf jeden Fall einen namhaften anderen Verein für seinen letzten großen Vertrag finden wird.
"Die meisten Vereine sind gut aufgestellt. Das heißt aber nicht, dass einer der besten Keeper der Welt keinen Platz finden würde. Neuer hat bewiesen, dass er absolute Weltklasse ist. Ein Verein, der in der Vergangenheit ein gutes Händchen bei älteren Akteuren gezeigt hat, ist Juventus. Wenn die Turiner Neuer kriegen können - mit ihren Ambitionen Champions-League-Sieger zu werden - dann müssen sie ihn holen."
Es gibt also mehrere Szenarien, wie sich die Situation im Bayern-Tor ab kommenden Sommer entwickeln könnte. Spätestens ab Juli, wenn Nübel an der Säbener Straße aufschlägt, dürften diese neue Nahrung erhalten. Es wird spannend zu sehen sein, wie die Bayern das Torwart-Duell der Generationen moderieren werden.
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