Kahn verteilt Sonderlob an Musiala - Youngster schwärmt von Offensive
14.08.2022 | 22:15 Uhr
Der FC Bayern München hat einen souveränen Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg gefeiert. Insbesondere Jamal Musiala glänzte wie bereits beim Saisonauftakt und wurde von Bayern-Boss Oliver Kahn in den höchsten Tönen gelobt. Die Stimmen zum Spiel.
Beim 2:0-Erfolg des FC Bayern gegen Wolfsburg wirbelte Musiala die Defensive der Niedersachsen immer wieder durcheinander und war der beste Spieler auf dem Platz.
Zudem erzielte der 19-Jährige mit einem platzierten Rechtsschuss das zwischenzeitliche 1:0 (33.) und damit nach seinen beiden Treffern in der Vorwoche bei Eintracht Frankfurt (6:1) sein bereits drittes Saisontor. FCB-Boss Oliver Kahn bezeichnete die Leistung des Youngsters als "outstanding".
Mit seinem insgesamt 14. Bundesligator hat Musiala zudem einen neuen vereinsinternen Rekord bei den Münchnern aufgestellt. Musiala ist nun der Spieler, der im U20-Alter die meisten Tore in der Historie des deutschen Rekordmeisters erzielt hat. Den bisherigen Rekord teilte er sich zuvor mit Uli Hoeneß (beide 13).
Während Kahn zurecht den Auftritt Musialas lobte, analysierten die beiden Trainer Julian Nagelsmann und Niko Kovac insbesondere den Spielverlauf. Die Stimmen.
... zur Leistung von Jamal Musiala: "Ich habe Jamal gerade in der Kabine noch getroffen und gesagt, dass da mehr kommen muss. Nein, er ist super in die Saison gestartet. Was er spielt, ist schon im Moment outstanding, außergewöhnlich."
... zum Spiel: "In der zweiten Halbzeit ging es viel um die Kontrolle des Spiels. Wolfsburg hat relativ wenig gewollt, gerade am Ende. Es ging darum, dass wir mehr Ballbesitz und Kontrolle haben und nicht alles nach vorne spielen wollen. In der ersten Halbzeit hatten wir die ersten zehn Minuten ein bisschen Probleme, die Energie auf den Platz zu bringen, weil Wolfsburg körperlich sehr gut war. Danach haben wir es sehr gut gemacht, hatten 20 Minuten eine richtige Druckphase, wo mehr Tore fallen können. Da stand Wolfsburg sehr tief. Zum Pressen gab's nicht allzu viel, weil Wolfsburg jeden Ball langgespielt hat - da ging es viel um zweite Bälle. Das haben wir am Anfang nicht so gut gemacht, aber dann viel besser. In der zweiten Halbzeit hatten wir schon zwei, drei Chancen, um ein drittes Tor zu machen. Wir haben noch zwei Abseitstore gemacht, die sehr knapp waren. Wir hatten 24 zu drei oder irgendwas Torschüsse - ein verdienter Sieg."
... zur Besprechung in der Trinkpause: "Unter der Woche haben wir eine neue Struktur trainiert, die wir letztes Jahr auch schon mal gemacht haben. Das haben wir gegen so einen tiefen Gegner ein bisschen umgestellt. Dann haben wir kurz nach der Umstellung sofort das Tor gemacht - das Abseitstor von Sadio. Da ging es nur darum, die Positionen nochmal anzupassen und zu sagen, wo wir den Ball hinhaben wollen und wie wir den Gegner ein bisschen auseinanderziehen."
... zum Spiel: "Es war nicht so ein rauschendes Fest wie die ersten beiden Spiele. Wir haben uns die ersten zehn Minuten ein bisschen schwergetan. Wolfsburg hat sehr früh lange Bälle gespielt und uns gar nicht die Chance gegeben, in unser Pressing-Momentum zu kommen. Sie haben körperlich starke Spieler, schnelle Außen. Dann haben wir ein bisschen gebraucht, aber dann haben wir in der ersten Halbzeit Fuß gefasst, waren dann 2:0 vorne. Und in der zweiten Halbzeit war es schon sehr viel Kontrolle. Wir hätten noch das ein oder andere machen können. Wir hatten ein paar Mal mit dem Videoschiedsrichter zu tun aufgrund von Abseits."
... zum Saisonstart: "Es läuft sehr, sehr gut für uns. Wir spielen guten Fußball, wie wir ihn die ganze Zeit im Training üben. Wir versuchen, die gleiche Energie und Spielweise hier auf den Platz zu bringen."
... zur schwachen Anfangsphase: "Die ersten zehn Minuten sind wir nicht richtig gut ins Spiel reingekommen. Wolfsburg hat viele Chancen gehabt. Unser Energielevel war nicht so hoch, wir waren ein bisschen schlapp. Aber dann haben wir die Energie hochgenommen und hatten eine lange Phase, wo wir kontrolliert waren und viele offensive Möglichkeiten gehabt haben - und dann haben wir die zwei Tore innerhalb kurzer Zeit geschossen."
... zur Magie der Bayern-Offensive: "Wir sind sehr flexibel und rotieren ganz viel. Wir haben vorne viel Kontrolle, haben viele Ballkontakte und Läufe in die Tiefe. Es macht Spaß, da vorne zu sein."
... zum Spiel: "Wir haben uns nach Kräften gewehrt. Wir haben es den Bayern in der ersten Halbzeit schwer gemacht. Die Jungs haben es ordentlich gemacht, aber der Druck wurde kurz vor dem ersten Tor sehr viel größer. Wir waren dann zu viel hinten drin - und die Bälle fallen so, wie sie eben fallen müssen: Zweimal abgefälscht und Thomas macht sein klassisches Tor, wie er es eben immer macht. Man kann nicht nach München kommen und sagen, man spielt die Bayern an die Wand. Wir haben es ordentlich gemacht, aber die Bayern sind zu stark für uns."
... zur Taktik der Außenverteidigung: "Es ist immer ein schmaler Grat bei der Geschwindigkeit, die der FC Bayern vorne hat mit Serge und Mane. Da muss man schon gucken, ob es etwas bringt, nach vorne zu gehen oder eben nicht. Wir haben uns dafür entschieden, die Mitte erstmal zuzumachen, weil es die Bayern im letzten Spiel durch die Mitte richtig gut gemacht haben. Aber machst du die Mitte zu, gehen sie über die Außen - das ist das Problem. Es ist schwierig, das zu verteidigen. Unterm Strich bin ich zufrieden mit der Art und Weise, wie wir es versucht haben - mit dem Ergebnis natürlich nicht."
... zur Rückkehr in die Allianz Arena: "Wenn man hier gespielt oder trainiert hat, dann hat man viele bekannte Gesichter getroffen, auch Freunde. Man ist immer gerne hier. Egal, wo ich weggegangen bin, ich habe immer eine offene Tür - und das habe ich hier auch gespürt."
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