Chelsea-Überraschung: Das macht Mudryk zum 100-Mio.-Phänomen
15.01.2023 | 16:54 Uhr
Der Transfer von Mykhailo Mudryk zum FC Chelsea ist offiziell. Rund 100 Millionen Euro bezahlen die Blues wohl an Schachtar Donezk für den Angreifer, der diese Ablöse nicht nur aufgrund seiner Leistungen auf dem Platz erzielt hat.
Der Deal zwischen dem FC Arsenal und Mykhailo Mudryk schien bereits nur noch Formsache zu sein. Das ukrainische Toptalent teilte munter bearbeitete Bilder von sich im Arsenal-Trikot, postete die neuesten Gerüchte um seine Person mit Emojis von Herzen und betenden Händen und Berichte über Angebote der Gunners an Donezk machten die Runde. Arsenal wollte Mudryk und Mudryk Arsenal.
Doch entgegen aller Erwartungen und Fan-Hoffnungen kam es zur einer Überraschung. Nicht nur der FC Arsenal hat sich im Norden der britischen Hauptstadt um die Dienste des 22-Jährigen bemüht, sondern auch der Klub im Londoner Westen: der FC Chelsea. Der kriselnde Spitzenklub hat den Transfer des Angreifers am Sonntag offiziell gemacht.
Die Blues sind bereit, tief für den Spieler in die Tasche zu greifen. Chelsea überweist den Ukrainern inklusive Bonuszahlungen wohl bis zu 100 Millionen Euro. Bereits am Samstag haben beide Klubs bereits via Social Media von einem baldigen Transfer gesprochen, nun ist auch die offizielle Bestätigung über den Wechsel erfolgt, nachdem sich die Gunners nicht mit den Verantwortlichen von Donezk über eine Ablösesumme einigen konnten.
Doch was macht den 21-Jährigen so wertvoll? Sportlich scheint es fragwürdig, dass er die horrende Summe bereits wert ist. Mit sieben Treffern und sechs Vorlagen ist Mudryk nach zwölf Ligaspielen Top-Scorer bei Donezk. Hinzu kommen drei Treffer in der Champions League. Der schnelle Flügelstürmer hat enormes Potenzial, ein gutes Spielverständnis und eine ausgeprägte Technik.
Doch mit einer kolportierten Ablösesumme von 100 Millionen Euro ist der Ukrainer nach nur einem starken Jahr in einer nicht besonders starken Liga der 13.-teuerste Profi in der Fußballgeschichte, umgeben von Spielern wie Gareth Bale (101 Millionen Euro), Paul Pogba (105) und Romelu Lukaku (113).
Zu glauben, Chelsea würde nur für den Spieler Mudryk bezahlen, ist allerdings ein Trugschluss. Die Blues zahlen auch für den Menschen, der hinter dem hochtalentierten Fußballer steckt. Der 22-Jährige ist in der Ukraine bereits ein Superstar, hat seine Bekanntheit in den vergangenen Monaten auch international ausgeweitet. Der Angreifer inszeniert sich einerseits wie ein Popstar, posiert vor teuren Autos und zeigt seine ausgefallenen Reisen, gibt andererseits aber auch bemerkenswert private Einblicke.
Seit Beginn des russischen Angriffs-Krieges gegen die Ukraine fungiert Mudryk als Botschafter, der ungeschönte Bilder der Verwüstung zeigt und persönliche Eindrücke schildert. "Ich bin sehr stolz Ukrainer zu sein. In der aktuellen Situation gibt es viele traurige Momente. Der Fußball ist da eine Möglichkeit, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", beschreibt der Offensivmann seine Rolle und versichert: "Wir denken jeden Tag an unsere ukrainischen Soldaten und Menschen."
In den sozialen Medien postet er zusätzlich Fotos von seiner großen Familie, die in seinem Leben eine wichtige Stütze sei. Obendrein präsentiert sich der Angreifer als extrem gläubiger Mensch. Sein Körper ist gespickt von Tattoos mit religiösen Botschaften und Zeichen, der Glaube an Gott spiele in seinem Leben eine ebenso tragende Rolle wie seine Eltern und Großeltern.
Damit hatte er nicht nur den FC Arsenal, sondern auch dessen Fans von sich überzeugt. Der Hashtag #FreeMudryk fand im Netz großen Anklang, viele Fans drückten damit ihre Unterstützung aus und wollten den Wunschspieler aus Schachtar Donezk "befreien". Letztlich wurde es zwar nicht der FC Arsenal, dafür können sich nun aber die Fans des FC Chelsea auf den Ukrainer freuen.
Den Versuch, den Flügelstürmer von Donezk loszueisen, unternahm im vergangenen Sommer auch Bayer Leverkusen. Nach Sky Informationen bot die Werkself damals rund 22 Millionen Euro. Nachdem Schachtar die geforderte Ablöse immer wieder anhob, stieg Bayer letztlich beim Preisschild von 30 Millionen Euro aus. Die Blues lassen sich nicht so leicht abschrecken und Donezk will sich die Ablöse für den aufblühenden Starspieler nicht entgehen lassen.
Jetzt ist der Deal in trockenen Tüchern und Mudryk wird zum teuersten Blues-Neuzugang hinter Lukaku. Ob Mudryk die rund 100 Millionen Euro tatsächlich wert ist, muss sich allerdings noch zeigen. Dann auf dem Platz.
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