FC Köln verzweifelt: "Das geht schon an die Psyche"

Nächste Pleite fürs Schlusslicht

Nach der bitteren 1:2-Pleite im rheinischen Derby bei Bayer Leverkusen wird die Situation für den 1. FC Köln am Tabellenende immer prekärer. Peter Stöger ist zunehmend als Psychologe gefordert - nicht als Teammanager.

Frustriert, ernüchtert, abgeschlagen - aber noch lange nicht am Boden. "Wir geben niemals auf, niemals", sagte Dominique Heintz kämpferisch nach der nächsten Niederlage und forderte im selben Atemzug: "Wir müssen am kommenden Sonntag gegen Hoffenheim unbedingt gewinnen, damit wir nicht den Anschluss verlieren und irgendwann aussichtslos am Tabellenende liegen."

In dieselbe Kerbe schlug FC-Kapitän Matthias Lehmann am Sky Mikro: "Vor der Länderspielpause brauchen wir - wenn möglich - zweimal drei Punkte. Wir ziehen alle an einem Strang, das sieht man. Wir gehen den Weg gnadenlos weiter, und irgendwann werden wir auch dafür belohnt."

"Es fehlen ein paar Kleinigkeiten"

Dass ausgerechnet im Duell der Europa-League-Starter den Kölnern nach zehn Fehlversuchen der erste Saisonsieg gelingt, will aber selbst der stets so optimistische FC-Trainer Peter Stöger nicht so recht glauben. "Wir machen ja keine offensichtlichen groben Fehler, aber es fehlen halt immer wieder ein paar Kleinigkeiten. Am Ende fehlt dann möglicherweise ganz viel", sinnierte der Österreicher: "Du bist immer relativ nahe dran und es gelingt nicht. Das geht schon an die Psyche."

Stöger wollte seinem Team, das drei Tage zuvor im DFB-Pokal bei Hertha BSC (3:1) ein Lebenszeichen abgegeben hatte, zwar nicht die Qualität in Gänze absprechen, aber die Regelmäßigkeit des eigenen Versagens geht dem Coach sichtlich an die Nieren.

Zum Spielbericht: Köln verspielt ersten Sieg
Zum Spielbericht: Köln verspielt ersten Sieg

Bittere Derby-Pille: Drei Tage nach dem Lebenszeichen im DFB-Pokal beim 3:1-Erfolg in Berlin bei Hertha BSC kassieren die Geißböcke in Leverkusen die nächste Pleite.

Was der HSV kann, können wir auch - oder eben nicht

Viel Trost kann er aktuell aber nicht spenden, und auch das Beispiel Hamburger SV taugt für den FC-Coach aktuell nicht als Stimmungsaufheller. Der Bundesliga-Dino hatte in der vergangenen Saison ebenfalls nach zehn Spieltagen nur zwei Zähler auf dem Konto, rettete sich aber am Ende wie so oft in der jüngeren Vergangenheit.

"Wenn es der HSV geschafft hat, dann werden wir das ja wohl auch schaffen", sagte Stöger zunächst leicht süffisant, ehe er mit todernster Miene hinzufügte: "Der Hamburger SV hat Erfahrung im Abstiegskampf. Das kann man mit uns nicht vergleichen, meine Mannschaft kennt das nicht. Deshalb ist unsere Situation auch viel schwieriger."

Mehr Fußball

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Stöger: Leverkusen hat verdient gewonnen

Am Donnerstag steht erstmal Europa auf dem Programm

Deshalb müsse er sich in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten auch ausschließlich auf die Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren. Gerüchte, er würde nach der überraschenden Trennung von Sportvorstand Jörg Schmadtke künftig bei den Domstädtern als Teammanager englischer Prägung agieren, dementierte Stöger: "Ich habe wahrlich andere Sachen im Kopf."

Dazu zählt zunächst das Europa-Legaue-Match gegen BATE Borissow am Donnerstag (ab 18:30 Uhr live auf Sky). Dass die beiden Stürmer Claudio Pizarro und Jhon Cordoba noch längere Zeit ausfallen, mache die Aufgabe nicht leichter, so Stöger, der immerhin einen Hoffnungsschimmer sah. Denn der Franzose Sehrou Guirassy markierte in Leverkusen seinen ersten Saisontreffer, nachdem er eine Woche zuvor beim 0:0 im Kellerduell gegen Werder Bremen eine Megachance vergeben hatte.

Die neue Sky Sport App
Die neue Sky Sport App

Immer nah dran an deinem Lieblingsteam. Verpasse keine News aus der Welt des Sports.