FC Schalke 04 News: Mark Uth zeigt Probleme schonungslos auf

Schonungsloser Uth lässt tief blicken! S04 ein Fass voller Probleme

Nummer 24 ist perfekt! Schalke 04 baut seine Negativ-Serie siegloser Bundesliga-Spiele in Folge auch gegen den VfL Wolfsburg (0:2) weiter aus. Angreifer Mark Uth zeigt im Anschluss am Sky Mikrofon in beeindruckend ehrlicher und schonungsloser Art und Weise die Probleme der Königsblauen auf.

Alleine die Körpersprache mit der Mark Uth nach dem verlorenen Spiel gegen den VfL Wolfsburg zum Post-Match-Interview am Sky Mikrofon kommt, verrät viel über die derzeitige Gemütslage bei Schalke 04: dem ratlosen Kratzen an der rechten Wange folgt ein nach unten gerichteter Blick.

Es ist zu erahnen, dass die Stimmung beim 29-Jährigen Offensivspieler alles andere als gut ist. Doch die nachfolgenden Worte setzen dem durch Mimik und Gestik vermittelten Eindruck nochmal eine Schippe drauf!

Uth: "Ich bin so bedient"

"Ich bin so bedient. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Es ist so traurig, hier jedes mal aufzudribbeln und einfach machtlos Fußball zu spielen. Wir werden hergespielt und kommen immer einen Schritt zu spät. Wir kommen nicht mal in die Zweikämpfe. Wir haben keine Gelbe Karte bekommen", schießt es aus Uth heraus.

Damit trifft der gebürtige Kölner den Nagel direkt auf den Kopf. Ein Team, dass seit so vielen Partien auf einen Sieg wartet und spielerisch mehrfach die Grenzen aufgezeigt bekommen hat, müsste doch wenigstens in der Kategorie "Kämpfen" überzeugen. Doch keine einzige Gelbe Karte unterstreicht das häufig körperlose Agieren der Schalker in direkten Duellen mit ihren Gegenspielern.

Stellungsfehler bei den Gegentoren

Auch die beide Gegentore sind genau aus solchen Situationen entstanden. Beim 0:1 in der dritten Spielminute kommt Jung-Verteidiger Malick Thiaw gegen Wout Weghorst einen Schritt zu spät und kann den hochgewachsenen Niederländer nicht mehr am Kopfball aus kurzer Distanz hindern.

Auch beim zweiten Gegentreffer durch Xaver Schlager ist das Defensivverhalten der Königsblauen nicht auf Bundesliganiveau. Benjamin Stambouli rückt viel spät aus der Kette heraus, kommt dann klar einen Schritt zu spät gegen Weghorst, der mit seinem Ball Schlager den Weg freispielt. Der Österreicher schiebt aus wenigen Metern zum 2:0 für Wolfsburg ein.

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Uth kritisiert gesamtes Team

Nach gut 30 Minuten machte Schalke somit das vor dem Spiel "gute Gefühl", wie es Trainer Manuel Baum beschrieben hatte, komplett zunichte. Im Anschluss - besonders in der zweiten Halbzeit - zeigte S04 nach personellen Wechseln und einer Taktik-Umstellung von Fünfer- zu Viererkette zwar eine leichte Leistungssteigerung. Doch etwas Zählbares war gegen die Wölfe trotzdem nicht zu holen.

"Ich weiß, nicht wie wir auf diese Art und Weise ein Spiel gewinnen wollen. Ich finde es unfassbar und weiß ganz ehrlich nicht, was ich dazu sagen soll", führt Uth am Sky Mikro weiter aus. "Wir spielen alle sehr, sehr schlechten Fußball. Wir verteidigen schlecht - alle zusammen", kritisiert Uth auch seine Mitspieler.

Schalke in der Offensive zu harmlos

Auch in der Offensive hakt es bei den Königsblauen weiterhin. Nach acht Spielen stehen magere fünf Treffer auf dem Konto. Dies liegt zum einen daran, dass sich Schalke über weite Strecken sehr schwer tut, überhaupt Chancen zu kreieren. In der ersten Halbzeit standen lediglich drei Schüsse aufs Tor, die allesamt wenig gefährlich waren, unterm Strich.

Nach der Pause wurde dies zwar - vor allem durch die Hereinnahme von Benito Raman - deutlich besser. Doch das Endergebnis war das gleiche: nichts Zählbares auf der Anzeigetafel. Dies bemängelte auch Sascha Riether (Koordinator der Lizenzspielerabteilung) nach der Partie: "Es ist leider so, dass wir - wenn wir mal eine Chance bekommen - diese dann nicht reinmachen. Das ist sehr, sehr schade."

So fanden beispielgebend ein Schlenzer von Raman (83. Minute) sowie sein Lattenkracher kurz vor Schluss nicht den Weg ins Tor. Zum Unvermögen der Schalker gesellt sich somit also auch noch Pech - ein gefährliche Kombination, die in den Köpfen der Spieler möglicherweise gar für Resignation sorgen könnte. Doch Uth will davon nichts wissen.

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Uth: "Am liebsten in die Kabine gehen und weinen"

"Es ist keine Aufgabe. Wir müssen weitermachen. Ich bin momentan so bedient und sauer", erklärt Uth nochmals nachdrücklich und ergänzt diese Aussage aber auch mit einem Satz, der tief in die Schalker Seele blicken lässt. "Ich würde am liebsten in die Kabine gehen und weinen."

So viel Hoffnung wurde auf Schalker Seite in die Länderspielpause gesetzt. Endlich hatte Trainer Baum Zeit, Automatismen weiter einzustudieren, Standardsituationen zu trainieren und "seine" Art von Fußball zu implementieren. Doch es folgte der nächste Rückschlag gegen Wolfsburg. Die Hoffnung auf Besserung scheint an vielen Orten zu schwinden - so auch bei Sky Experte Dietmar Hamann.

Hamann: "Das, was Schalke abliefert, ist nur noch peinlich"

"Irgendwann gehen dir die Worte aus. Das, was die Schalker Woche für Woche abliefern, ist einfach nur noch peinlich. Ich habe das Gefühl, dass sich S04 in sein Schicksal ergibt. Einsatzbereitschaft und Laufbereitschaft, damit man ins Spiel kommt, sehe ich bei Schalke einfach nicht. Ich weiß nicht, wo Besserung herkommen sollte."

Die kommenden Aufgaben unterstreichen die Aussage von Hamann: Denn nächste Woche gastieren die Knappen bei Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach, die nach dem mageren 1:1 gegen den FC Augsburg sicherlich eine Wiedergutmachung betreiben wollen. Im Anschluss geht es für S04 gegen Bayer Leverkusen - in der aktuellen Schalker Verfassung zwei wahre Herkulesaufgaben.

Bleibt S04 auch in diesen beiden Partien sieglos, droht den Knappen ein Langzeit-Kellerplatz. Der Abstiegskampf ist damit bereits schon früh in der Saison omnipräsent. Doch lamentieren hilft in dieser Situation nicht. Das hat auch Uth am Ende des Interviews auf die Frage, ob Schalke und die Mannschaft denn Abstiegskampf können, erkannt. "Wir müssen! Wir haben keine andere Wahl. Wir sind mittendrin statt nur dabei."

Mehr zum Autor Udo Hutflötz