FC Schalke: Polter über Fankritik und Terodde
Polter spricht über Fan-Kritik - in Zukunft mit Terodde im Zweier-Sturm?
23.06.2022 | 08:20 Uhr
Saisonauftakt auf Schalke und auch der neue Stürmer Sebastian Polter war dabei. Der 31-Jährige musste sich zuletzt Vorwürfe von Fans seines Ex-Klubs aus Bochum gefallen lassen. Polter hat nun darauf reagiert und spricht auch über ein mögliches Sturmduo Polter und Terodde.
Fans des VfL Bochum sind aktuell nicht gut auf Polter zu sprechen. Der Angreifer erzielte zwar zehn Treffer für den VfL in der abgelaufenen Saison, aber verabschiedete sich nach nur einer Spielzeit und spielt in Zukunft für den Revierrivalen Schalke 04. Für den letztjährigen Aufsteiger finanziell sicher ein guter Deal, schließlich kam der Angreifer im vergangenen Sommer ablösefrei vom niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard und spült nun nach Sky Informationen mindestens 1,5 Millionen Euro in die Kassen.
Doch viele Anhänger bezeichneten Polter nach dem feststehenden Transfer als Söldner, da er erst Anfang Mai in einem Interview bei Spox sagte: "Mit einem Traditionsverein wieder in der Bundesliga zu spielen. Der VfL Bochum und ich: Das sind Topf und Deckel." Nach nur einer Saison hat der Deckel in den Knappen aber schon einen neuen Topf gefunden. Nun hat sich Polter beim Schalker Trainingsauftakt zu den Vorwürfen geäußert:
Polter reagiert auf Fankritik
"Ich kann die Leute schon verstehen - auch aufgrund der Nähe und der Rivalität der beiden Vereine. Wenn man auf meine Karriere schaut, sieht man, dass ich viele Vereine hatte, aber darauf bin ich auch stolz, denn jeder einzelne Verein hat mich weitergebracht, um heute hier auch stehen zu können. Am Ende des Tages ist für mich wichtig, sagen zu können, dass egal wo ich spiele, ich immer mein Herz auf dem Platz lasse", so der Stürmer:
"Ich möchte das dem Verein geben, wie ich selbst gestrickt bin und dann ist die Beurteilung von Leuten von außen egal. Wichtig ist, dass ich in Ruhe arbeiten kann, um damit der Mannschaft und dem Verein zu helfen."
Gleichzeitig erklärte der Torjäger auch, warum er sich für Schalke entschieden hat: "Rouven Schröder hat mich vor circa zehn Tagen angerufen und mich sehr überzeugt in den Gesprächen, was für eine Rolle ich auf Schalke spielen kann und auch was als Verein angepackt werden muss und soll und wird", so der gebürtige Wilhelmshavener.
Und weiter: "Damit kann ich mich einfach identifizieren, denn das ist das, was ich in meiner Karriere in jedem Verein vorgefunden habe: Um die Klasse zu kämpfen, auf dem Platz vorangehen und Eigenschaften auf den Platz zu bringen, die mich auszeichnen."
Polter neben Terodde als Option?
Ob er diese Eigenschaften in Zukunft an der Seite von Simon Terodde ausspielen wird, ist noch offen. Polter weiß, dass beide am Ende "auf der gleichen Position" spielen, denkt aber, dass auch eine Doppelspitze "definitiv sehr gut aussehen würde." Am Ende sei es aber nur wichtig, "dass wir beide sehr mannschaftsdienlich spielen und da ist es egal, ob man alleine oder zusammen spielt."
Ähnlich sieht das auch Trainer Frank Kramer: "Es ist eine sehr lange Saison und da werden wir jeden einzelnen brauchen. Ich sehe die zwei Jungs als Team und wir werden sehen, wie die beiden auch miteinander agieren können. Ich glaube schon, dass sie unterschiedlich sind", erklärt der Übungsleiter und geht dann mehr ins Detail:
"Simon ist jemand, der seine Qualitäten im Sechzehner hat und er ist so ein wenig ein Schleicher, der seinen Weg zum Tor sucht. Der Polti ist ein etwas anderer Typ, ist eher ein Tiefgänger und hat extrem Wucht. Der ist so wie eine Abrissbirne. Das kann zusammenpassen und sich super ergänzen und über die ganze Saison werden wir das auch definitiv brauchen."
Schalke weiter auf der Suche nach Verstärkungen
Brauchen werden die Knappen auch weitere Verstärkungen, um die Klasse zu halten. Sportdirektor Rouven Schröder ist jedenfalls weiter auf der Suche nach neuen Spielern: "Wir sind in Gesprächen, uns weiter zu verstärken", so Schröder, dessen finanzieller Rahmen beim hochverschuldeten Traditionsverein allerdings eng gesteckt ist: "Das ist wie in Amerika mit dem Salary Cap, damit musst du hantieren."
Trainer Kramer, der beim Absteiger Arminia Bielefeld kurz vor Saisonschluss entlassen worden war, hätte gerne noch den einen oder anderen Neuen, aber: "Wir sind hier nicht bei 'Wünsch dir was'", sagte der 50-Jährige: "Rouven ist dran, er hat schon viel umgesetzt."