Zum Inhalte wechseln

FIFA: Fragen und Antworten zum 73. Kongress in Kigali mit Infantino

Fragen und Antworten zum 73. FIFA-Kongress

FIFA-Präsident Giovanni Infantino schlägt eine Feuerpause im Krieg zwischen Russland und der Ukraine während der WM in Katar vor.
Image: FIFA-Präsident Giovanni Infantino steht beim Kongress in Kigali vor der Wiederwahl.  © Imago

Beim 73. FIFA-Kongress kommen die Vertreter der Mitgliedsverbände in der Hauptstadt von Ruanda zusammen, um unter anderen den FIFA-Präsidenten zu wählen. Alle Fragen & Antworten zur Wahl sowie zu sonstigen Themen des Kongresses gibt es hier.

Was steht an?

In Kigali findet am Donnerstag (8.00 Uhr MEZ) der 73. Kongress des Fußball-Weltverbandes FIFA statt. Als Vertreter des deutschen Fußballs reist DFB-Präsident Bernd Neuendorf in die Hauptstadt Ruandas. Im Mittelpunkt des jährlichen Treffens der 211 Mitgliedsverbände steht die Wahl des FIFA-Präsidenten für den Zeitraum von 2023 bis 2027.

Muss Gianni Infantino um sein Amt fürchten?

Keineswegs, die Wahl wird für den mächtigen FIFA-Boss mangels Gegner zu einem einzigen Triumphzug. "Einen Gegenkandidaten ins Rennen zu schicken, der keine Chance hat, wäre sinnlos gewesen", begründete Neuendorf den Verzicht auf einen Alternativvorschlag. Der Wahlmodus hilft Infantino: Jeder der 211 Nationalverbände hat eine Stimme, egal wie groß oder klein er ist. Gerade unter den kleinen Verbänden hat der in Europa durchaus umstrittene 52-Jährige enormen Rückhalt.

Zum News Update: Alle Sport News im Ticker
Zum News Update: Alle Sport News im Ticker

Alle wichtigen Nachrichten aus der Welt des Sports auf einen Blick im Ticker! Hier geht es zu unserem News Update.

Warum hat Infantino eine derartige Unterstützung?

Der Grund ist ganz einfach das liebe Geld. Die FIFA floriert seit seiner Amtsübernahme finanziell mehr denn je, verzeichnet jährlich Rekordeinnahmen - und die Nationalverbände erhalten ihren (kleinen) Teil vom größer werdenden Kuchen. Auf die 211 Mitglieder werden immer höhere Summen verteilt, gerade kleineren Verbänden eröffnen sich dadurch ganz neue Möglichkeiten. Die erneute WM-Aufblähung dürfte die TV-Einnahmen weiter erhöhen.

Steht der Deutsche Fußball-Bund hinter Infantino?

Nein, in der Tat nicht. Der Deutsche Fußball-Bund verweigert am Donnerstag die Gefolgschaft. "Der DFB wird die Wiederwahl von FIFA-Präsident Gianni Infantino in Kigali nicht unterstützen", sagte Neuendorf: "Wir haben in den vergangenen Wochen zu verschiedenen Fragestellungen von der FIFA keine oder nur unzureichende Informationen erhalten. Die FIFA muss im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden." Insbesondere hatte der DFB auf Antworten bezüglich eines Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten in Katar gepocht.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

DFB-Präsident Bernd Neuendorf spricht bei Sky90 über eine mögliche Wahl von Gianni Infantino als FIFA-Präsident und ob er mit seinem Handeln zufrieden ist.

Gibt es eine klare Opposition für den FIFA-Präsidenten?

Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness gibt den Gegnern Infantinos derzeit eine Stimme. Infantino habe es verpasst, "dem Fußball allumfassende Werte zu implementieren". Auch dessen Nähe zu gewissen Staatschefs wie zum Kronprinz von Saudi-Arabien sehe sie kritisch. "Wir werden ihn nicht wählen", betonte Klaveness. Auch Dänemark und Schweden wollen das so handhaben - doch mitkriegen dürfte es kaum einer. Die FIFA-Statuten erlauben bei einem Einzelkandidaten eine Wahl per Akklamation, also mit zustimmendem Applaus. Die genaue Größe der Opposition bleibt so wohl im Verborgenen.

Geht Infantino in seine letzte Amtszeit?

Davon gingen eigentlich alle Experten aus - zumindest bis Ende vergangenen Jahres. Doch dann ließ Infantino zum Abschluss der WM die Bombe platzen. Er habe Anfang 2016 ja mitten in der laufenden Periode das Amt des zurückgetretenen Joseph S. Blatter übernommen. Diese ersten Jahre als FIFA-Präsident würden gemäß Klarstellung des Councils nicht als erste Amtszeit gewertet. Somit wird der Schweizer am Donnerstag erst in seine zweite offizielle Amtszeit berufen. Drei sind laut Statuten möglich, somit könnte er die FIFA bis 2031 regieren.

Mehr dazu

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Die beiden Sky Repoter Sven Töllner und Dennis Bayer liefern sich ein Pro und Contra zur neuen XXL-Wm mit 104 Spielen.

Was ist mit der deutschen Besetzung im FIFA-Council?

An der ändert sich noch nichts. Ein letztes Mal vertritt der ehemalige DFB-Interimsboss Peter Peters die deutschen Farben im wichtigen Entscheidungsgremium. Denn die Berufung von Neuendorf ins Council erfolgt durch den Kontinentalverband UEFA, dort sind erst am 5. April auf dem Kongress in Lissabon Neuwahlen angesetzt. Neuendorf ist einziger Kandidat für die Nachfolge von Peters, die Wahl also eine reine Formalie.

SID

Weiterempfehlen: