Finale Copa America: Die wilde Karriere des Paolo Guerrero
Trinkflaschen-Skandal, Flugangst & Co.
Elisabeth Lastovka
07.07.2019 | 21:38 Uhr
Peru steht zum ersten Mal seit 44 Jahren wieder im Finale der Copa America. Nicht nur für das Land, auch für den Kapitän Paolo Guerrero könnte sich ein Traum erfüllen. Wir blicken auf seine wilde Karriere zurück.
Paolo Guerrero galt schon in jungen Jahren als hochbegabtes Talent. Bereits in jungen Jahren verpflichtete der FC Bayern München den Peruaner. Beim deutschen Rekordmeister konnte sich der Stürmer jedoch nicht durchsetzen und schloss sich nach einigen Jahren dem Hamburger SV an.
Dort glänzte er aber nicht nur fußballerisch, sondern fiel auch einige Male abseits des Platzes auf.
Durch Durchklicken: Die Karriere von Guerrero
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Image: Paolo Guerrero steht mit Peru im Finale der Copa America. Der 35-Jähriger erfüllt sich damit einen Kindheits-Traum. Auch hat er noch die Möglichkeit, als Torschützenkönig das Turnier zu beenden (aktuell: zwei Tore). © Getty -
Image: Erstmals seit 44 Jahren steht das drittgrößte Land Südamerikas wieder im Finale und muss sich am Sonntag gegen den siebenmaligen Copa-America-Sieger Brasilien beweisen. © Getty -
Image: Der Gewinn der Copa würde die ereignisreiche Karriere Guerreros abrunden. 2002 schloss er sich mit 18 Jahren als junges Talent den Bayern an und spielt dort zunächst in der zweiten Mannschaft, bevor er 2004 erstmals für die Profis aufläuft. © Getty -
Image: Allerdings kann sich der Stürmer bei den Bayern nie ganz durchsetzen. In 45 Partien trifft der Peruaner 13 Mal (hier jubelt Guerrero in der Bundesligasaison 04/05 gegen Bayer Leverkusen als Torschütze zum 2:0-Endstand mit Roy Makaay). © Getty -
Image: 2006 wechselt Guerrero daher vom FC Bayern zum Hamburger SV. Für den HSV läuft der Mittelstürmer während seiner Zeit (2006 bis 2012) 183 Mal auf und erzielt dabei 51 Tore. Während seiner HSV-Zeit leistet er sich allerdings auch einige Entgleisungen. © Getty -
Image: 2009 zieht sich der Stürmer bei einem Länderspiel in Peru einen doppelten Kreuzbandriss zu. Für die Reha soll der Stürmer nach Deutschland zurückkehren, steigt aus Flugangst jedoch dreimal wieder aus dem Flugzeug aus. © Getty -
Image: Letztendlich absolviert der Spieler seine Reha in Peru: Der HSV schickt zwei Physiotherapeuten nach Südamerika, um die Verletzung des Stürmers vor Ort zu behandeln. © DPA pa -
Image: In der Saison 2010/11 fällt Guerrero negativ auf: Der Stürmer parkt in der Innenstadt auf einem Behindertenparkplatz. Die gerufene Polizei stellt ein Knöllchen aus und ruft den Abschleppwagen. Dazu kommt es jedoch nicht - Guerrero düst schnell weg. © Getty -
Image: Nächster Skandal 2011: Nach einem mageren 0:0 gegen Hannover wird Guerrero von einem Fan beschimpft. Kurzerhand wirft der Peruaner seine Trinkflasche dem Fan am Kopf. Folge: 100.000 Euro Strafe und zwei Jahre auf Bewährung. © Sky -
Image: Anfang Dezember 2012 grätscht der Peruaner den Stuttgarter Torwart Sven Ulreich brutal um, erhält glatt Rot und acht Spiele Sperre - ein Tiefpunkt seiner Karriere! Zum Saisonende verlässt er nach sechs HSV-Jahren den Verein und geht nach Brasilien. © DPA pa -
Image: Von 2012 bis 2015 spielt er in Brasilien für Corinthians Sao Paolo (Bild), wird 2015 brasilianischer Meister, 2012/13 Recopa Sudamericana-Sieger sowie 2012 und 2013 FIFA-Klub-Weltmeister. Von 2015 bis 2018 läuft er für Flamengo Rio de Janeiro auf. © Getty -
Image: Nach dem WM-Quali-Spiel gegen Argentinien (0:0) im Oktober 2017 wird beim Nationalspieler eine verbotene Substanz festgestellt. Daraufhin sperrt die FIFA den Spieler vorsorglich für 30 Tage, bevor sie Anfang Dezember die Sperre auf 14 Monate anhebt. © Getty -
Image: Guerrero kämpft in der Schweiz für die Aufhebung seiner Dopingsperre. Daraufhin halbierte der CAS die Sperre auf sechs Monate, Guerrero darf bei der ersten WM Perus seit 36 Jahren doch auflaufen. © Getty -
Image: Bei der WM schafft Peru es nicht über die Gruppenphase hinaus: Nach zwei knappen Niederlagen gegen Dänemark und Frankreich (jeweils 0:1) besiegt Peru Australien im letzten Spiel mit 2:0 – auch Kapitän Guerrero trifft und legt einen Treffer vor. © Getty -
Image: Nachspiel Doping: Ende August 2018 macht der CAS die Aufhebung der Sperre rückgängig und sperrt den Fußballer erneut bis April '19 – sehr zum Leidwesen seines Vereins Internacional Porto Alegre, zu dem er erst im Sommer 2018 gewechselt war. © Getty -
Image: Obwohl Guerrero erst seit April wieder auf dem Platz stehen darf, hat er sein Team als Kapitän ins Finale der Copa America geführt. Gegen den Finalgegner Brasilien gab es jedoch in der Gruppenphase schon eine herbe 0:5-Klatsche. © Getty -
Image: Mit dem Gewinn der Copa America würde sich - nach der WM-Teilnahme 2018 - ein weiterer Lebenstraum erfüllen. Zudem hat auch er noch die Möglichkeit, wie schon 2011 und 2015, Torschützenkönig des Turniers zu werden. © Getty
Mit der peruanischen Nationalmannschaft könnte der 36-Jährige seinen wohl größten Erfolg feiern: den Gewinn der Copa America. Dort trifft der Oldie auf Favorit Brasilien. Ein Triumph wäre die Krönung seiner wilden Karriere.
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