Der BVB tourt durch die USA: Um die Werbetrommel zu rühren, und sich auf die neue Saison vorzubereiten. Das hat Lucien Favre mit seinem neuen Team vor:
Unter dem Motto "Football unplugged" befindet sich Borussia Dortmund gerade auf Vorbereitungstour durch die USA. Der BVB will in den Testspielen des International Champions Cups gegen Manchester City, den FC Liverpool und Benfica Lissabon also Fußball ohne elektronische Verstärkung spielen. Alles klar, oder?
Favre fordert Flexibilität
Lucien Favre dürfte in die Mottofindung der Werbereise nicht eingebunden worden sein. Zu neu ist der ehemalige Nizza-Coach in seinem Amt. Unplugged hin oder her - Flexibilität ist es, worauf der Schweizer bei seinen Spielern offenbar den größten Wert legt. So sprach der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen mit Pep Guardiolas Manchester City nahezu sämtlichen Offensivakteuren dieses Attribut zu:
Mario Götze - "Er kann mehrere Positionen spielen. Er war auf der Neuneinhalb, hat auf der rechten, auf der linken Seite oder im offensiven Mittelfeld gespielt."
Christian Pulisic - "Er kann mehrere Positionen spielen. Ich sehe ihn auf dem rechten Flügel, aber er kann auch links spielen. Und er ist noch sehr jung und muss noch viel lernen. Ich finde es gut, wenn junge Spieler auf mehreren Positionen arbeiten. Das ist gut für ihre Entwicklung."
Marco Reus - "Er ist ein sehr, sehr guter Spieler, er kann links spielen, die Neuneinhalb spielen, als falscher Stürmer…"
Wir haben verstanden. Favre wünscht sich in Dortmund also ein flexibles, schwer auszurechnendes System. Mit Spielern, die sich auf weit mehr als nur einer Position wohl fühlen.
Noch fehlt dem BVB ein Mittelstürmer
Dass Favre diese Flexibilität seinen neuen Schützlingen zutraut, ist dringend notwendig. Schließlich verfügt der schwarz-gelbe Kader noch immer über keinen echten Mittelstürmer.
Die Spieler scheinen bereits nach wenigen Wochen der gemeinsamen Zusammenarbeit verinnerlicht zu haben, auf was es dem neuen Übungsleiter ankommt. "Ich glaube, dass es generell wichtig ist, flexibel zu sein", unterstrich Mario Götze vor dem Test gegen seinen ehemaligen Trainer.
Gegen seinen ehemaligen Klub dürfte auch Jadon Sancho besonders motiviert sein. Auch der 18-Jährige erhielt vor der ersten Partie des International Champions Cups Sonderlob von Favre: "Er hat enormes Potenzial, ist extrem stark im eins-gegen-eins. Seine Spielweise ist sehr attraktiv."
Pulisic steht in den USA im Fokus
Aussagen, die so auch auf Christian Pulisic zutreffen. Der US-Nationalspieler steht in seiner Heimat natürlich besonders im Fokus der Medien und Fans. Wie seine Mitspieler will auch der 19-Jährige eine durchwachsene letzte Saison vergessen machen. "Wir müssen konstanter spielen. Wir wollen in allen Wettbewerben so weit wie möglich kommen."
Der "Gewinn" des Champions Cups dürfte damit nicht zwingend gemeint sein. Für den BVB geht es gegen die hochkarätigen Gegner beim Vorbereitungsturnier vielmehr um eines: Fußball zu zeigen, der ohne elektronische Verstärkung auskommt. Natürlich nicht. Sondern Fußball, der möglichst flexibel ist. Das sollte hängen geblieben sein.