Der neue Shootingstar der Frauen-Bundesliga
31.10.2022 | 17:28 Uhr
Europameisterin Georgia Stanway gilt als der neue Star der Frauen-Bundesliga. Durch ihren Transfer im Sommer hat die Liga ein Statement gesetzt, endlich konnte mal wieder ein internationaler Hochkaräter gewonnen werden. Beim FC Bayern hat sie sich mittlerweile sehr gut eingelebt.
Es war schon eine Überraschung, als der FC Bayern unter der sportlichen Leitung von Bianca Rech ihren ersten großen Neuzugang in der Sommerpause präsentierte. Anders als bei den männlichen Kollegen gibt es nicht vor jedem Wechsel schon etliche Gerüchte. Bei Stanway kam der Transfers daher für Außenstehende aus dem Nichts.
Die zentrale Mittelfeldspielerin hat sich seitdem gut in Deutschland und bei den Frauen des FC Bayerns eingelebt. "Das ist schon unfassbar, es fühlt sich so an, als wäre ich schon immer hier gewesen. Alle sind super nett, ich wurde hier echt mit offenen Armen empfangen. Das ist mein neues Zuhause", sagte die 23-Jährige zu Beginn der Saison im exklusiven Sky Interview.
Zuvor hatte sie sieben Jahre bei Manchester City unter Vertrag gestanden und konnte einige Titel feiern. Bei den Citizens verabschiedeten sich im Sommer allerdings einige Stars. Die Europameisterinnen Lucy Bronze und Keira Walsh zog es beispielsweise nach Spanien zum FC Barcelona und kommenden CL-Gruppengegner der FCB-Frauen. Damit trifft Stanway schnell auf alte Weggefährtinnen.
Die Neu-Münchnerin wollte sich selbst einer neuen Herausforderung stellen und beim FC Bayern passte es für sie direkt: "Ich bin da (bei Manchester City, Anm. d: Red.) fast zu gemütlich, zu zufrieden geworden. Ich wollte etwas komplett Neues, raus aus meiner Komfortzone. Neue Kultur, neuer Lebensstil. Ich wollte unbedingt diese Erfahrungen machen. Etwas neues erleben. Der FC Bayern hat mich direkt überzeugt und beeindruckt. Das ist wie eine große Familie hier. Tolle Atmosphäre und das macht für mich ein gutes Team auch einfach aus."
Auf dem Platz zeichnet Stanway ihre Robustheit aus. Die Mittelfeldspielerin ist extrem ballsicher und arbeitet vor allem gegen den Ball sehr aggressiv. Immer mal wieder auch an der Grenze des erlaubten Körpereinsatzes, womit sie in der englischen Liga häufig zu den Spielerinnen mit den meisten gelben Karten zählte. Auch bei ihrem Bundesligadebüt in Frankfurt kassierte sie bereits in der siebten Spielminute ihre erste gelbe Karte.
Beim FC Bayern bekleidet sie vor allem die Achter-Position und ist eine klassische Box-to-Box-Spielerin. Im Interview verriet sie: "Ich sehe mich als Antreiberin, aber anpassungsfähig. Ich kann mit einer Grätsche alle wachrütteln, kann ein Spiel aber auch beruhigen, wenn es nötig ist." Und weiter: "Ich bin mir auch für die Drecksarbeit nicht zu schade."
Ein Tor hat Stanway im Bayern-Trikot bisher noch nicht erzielen können, aber überzeugt hat sie mit ihren Auftritt dennoch. Zwar hat die 23-Jährige einen guten Abschluss, gibt aber eher den Takt des Spiels vor und fungiert als Mittelfeldmotor. In England hat sie alle Juniorinnen-Mannschaften durchlaufen und gilt spätestens seit dieser EM auch zum Stammaufgebot der Lionesses.
Auch bei den Bayern könnte sich die junge Engländerin bereits in ihrer ersten Saison zu einer Leistungsträgerin entwickeln.
Die Bosse und Fans würde es freuen, wenn sie das im Bundesliga-Kracher bei Titelverteidiger VfL Wolfsburg am Sonntag (14 Uhr) unter Beweis stellen würde.
Dann wäre die Verpflichtung von Stanway mehr als nur ein Statement.
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