Frauen-EM: Kommentar zum Finale Deutschland vs. England

Von diesem Finale träumt ganz Fußball-Deutschland

Lisa de Ruiter

31.07.2022 | 18:10 Uhr

Am 16. Juli habe ich mich zum ersten Mal getraut laut auszusprechen – oder in dem Fall auszuschreiben – was sich wohl alle deutschen Fußball-Fans seit Beginn der Frauen-EM gewünscht haben:

Ein Finale zwischen Deutschland und Gastgeber England im legendären Wembley-Stadion. Zu dem Zeitpunkt musste Deutschland im Viertelfinale gegen Österreich ran, die Engländerinnen hatten Spanien vor der Brust. Jetzt wissen wir: Träume können wahr werden.

EM-Heldinnen vor Traum-Finale! So wollen die DFB-Frauen Wembley erobern

Atmosphärischer Ausnahmezustand in Wembley

Aber wird jetzt auch ein deutsches Sommermärchen wahr? Sonntag um 17 Uhr Ortszeit wird in Wembley angestoßen - vor 90.000 Fans. Das Spiel ist seit Wochen ausverkauft. Und es wird in britischer Hand sein. Die deutschen Frauen werden eine Atmosphäre erleben, die es so wohl nie wieder geben wird. Ausnahezustand! 3000 Tickets gab's offiziell über den DFB für dieses Endspiel. Es lässt sich leicht ausrechnen, dass wohl über 90 Prozent der anwesenden Zuschauer die Lionesses anfeuern werden. Es wird ein absoluter Hexenkessel, auf den sich die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg einstellen muss.

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Image: Tor: Merle Frohms (ab 1.Juli VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Tor: Almuth Schult ( ab 1. Juli Angel City FC) © Imago
Image: Tor: Ann-Kathrin Berger (FC Chelsea) © Imago
Image: Abwehr: Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) © Imago
Image: Abwehr: Giulia Gwinn (FC Bayern München) © Imago
Image: Abwehr: Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Abwehr: Marina Hegering (ab 1. Juli VfL Wolfsburg): © Imago
Image: Abwehr: Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt) © Imago
Image: Abwehr: Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Mittelfeld: Sara Däbritz (ab 1. Juli Olympique Lyon ) © Imago
Image: Mittelfeld: Sydney Lohmann (FC Bayern München) © Imago
Image: Mittelfeld: Lina Magull (FC Bayern München) © Imago
Image: Mittelfeld: Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Jule Brand (ab 1. Juli VfL Wolfsburg ) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Klara Bühl (FC Bayern München) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Linda Dallmann (FC Bayern München) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Svenja Huth (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm:Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Mittelfeld/Sturm: Lena Lattwein (VfL Wolfsburg) © Imago
Image: Sturm: Laura Freigang (Eintracht Frankfurt) © Imago
Image: Sturm: Lea Schüller (FC Bayern München) © Imago

Nach dem Halbfinale konnte ich mit einigen Spielerinnen sprechen - und die werden mögliche Pfiffe einfach in Motivation umwandeln. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass es viele Pfiffe geben wird. Denn die Leistung der Deutschen wird auch international hoch angesehen. Und generell geht es im Frauenfußball auch auf der Tribüne sehr fair zu. Klar, das Publikum wird hauptsächlich England pushen. Aber das liegt in der Natur der Sache einer Heim-EM.

Leistung der DFB-Damen beste Werbung für den Frauen-Fußball

Das deutsche Team ist so fokussiert und titelhungrig. Und wer weiß: So eine Erwartungshaltung an den Gastgeber kann auch einen enormen Druck auslösen. Druck führt manchmal zu leichten Fehlern. Die deutschen Frauen haben wenig zu verlieren - sie haben trotz vieler Kritiker eine tolle EM gespielt, haben sich nicht nur auf dem Platz sondern auch daneben von ihrer besten Seite gezeigt, haben vermittelt, was Teamgeist und Zusammenhalt bedeutet. Und haben die beste Werbung für den Frauen-Fußball abgeliefert, die es gibt. Allein dafür sollten sie sich schon selbst belohnen - mit dem Titel!