Jan-Niklas Beste könnte ausgerechnet gegen Heidenheim in die Bundesliga zurückkehren
Jan-Niklas Beste steht vor seiner Bundesliga-Rückkehr. In seinem ersten Spiel für den SC Freiburg könnte der Neuzugang gleich auf seinen Ex-Klub Heidenheim treffen. Ein ganz besonderes Wiedersehen.
07.02.2025 | 15:57 Uhr
Mehr als acht Monaten ist seine letzte Zaubershow in Deutschland her. Jetzt steht Jan-Niklas Beste, der Mittelfeldmagier mit dem rotbraunen Vollbart, vor einem ganz besonderen Bundesliga-Comeback. Denn ausgerechnet sein Ex-Klub, der 1. FC Heidenheim, gastiert am Samstag im Breisgau.
Von Niklas Korzendorfer
Es könnte das Wiedersehen mit dem Verein werden, wo vor nicht allzu langer Zeit Bestes sportlicher Aufstieg begonnen hatte. Für das Team von Frank Schmidt erzielte der Offensivakteur in 68 Partien stolze 20 Treffer und bereitete 28 weitere Tore vor. In der Saison 2022/23 avancierte der 26-Jährige zum Heidenheimer Aufstiegshelden, war zusammen mit Stürmer Tim Kleindienst eines der Gesichter des Aufstiegsmärchens von der Brenz.
Hohe Erwartungshaltung in Lissabon
Bestes Erfolgsgeschichte in Heidenheim setzte sich fort: Acht Tore und 13 Vorlagen in der ersten Heidenheimer Bundesliga-Saison, dazu die erstmalige Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb, weckten Begehrlichkeiten von internationalen Top-Klubs. Benfica Lissabon schnappte sich den Linksaußen, der seinen sportlichen Aufstieg im März mit seiner ersten Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft krönte. Sein Debüt im DFB-Dress verpasste Beste aber aufgrund einer Verletzung.
Beim portugiesischen Rekordmeister angekommen, war die Erwartungshaltung an Beste groß. Als Mittelfeldmagier mit dem Zottelbart wurde der 26-Jährige per Social-Media-Video in Portugal durchaus skurril präsentiert. Doch richtig glücklich wurde er dort nie.
Nur wenig Magie in Lissabon
Beste absolvierte beim Champions-League-Teilnehmer in sechs Monaten zwar 22 Pflichtspiele, kam meistens aber nicht über die Jokerrolle hinaus. Vier Torbeteiligungen sind Bestes bescheidene Bilanz an der portugiesischen Riviera. Der einstige Heidenheimer Magier hat im Süden Europas ein wenig seine Zauberkünste verloren.
"Das ist eine sehr wertvolle Erfahrung gewesen. Da bin ich als Persönlichkeit gereift", sagt Beste. "Manchmal passieren auch Sachen, die man nicht vorhersehen kann. Das ist einfach so."
Freiburgs Sportdirektor Hartenbach über Beste: "Sollte man nicht zögern"
Seinen Qualitäten, für die er in Heidenheim einst gefeiert wurde, möchte Beste in Freiburg wieder aufblitzen lassen. Dass dies gelingen kann, davon sind sie im Breisgau überzeugt. "Es entstehen Konstellationen, da sollte man nicht zögern, sie umzusetzen. Die Chance, Niklas in unseren Kreis zu holen, war so eine Möglichkeit", sagt Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach.
Auch Trainer Julian Schuster kommt bereits ins Schwärmen. "Wir sind überzeugt, dass er unserem Spiel helfen kann. Er kann im offensiven Bereich mehrere Positionen spielen, hat einen tollen linken Fuß."
Grifo hat die Boxhandschuhe im Auto
Darunter leiden könnte allerdings die etablierte Struktur im Schuster-Team. Er habe die Boxhandschuhe für den Konkurrenzkampf schon im Auto, ließ der ewige Freiburger Top-Scorer Vincenzo Grifo zuletzt beim Freiburger Jahresempfang Ende Januar mit einem Augenzwinkern wissen. Kapitän Christian Günter und Grifo, beide 31, bilden in Freiburg seit vielen Jahren eine etablierte Achse auf der linken Seite. Das könnte sich durch den fünf Jahre jüngeren Beste jetzt ändern.
Vor allem, weil der Linksfuß in der Vergangenheit oftmals mit gefährlichen Standards brillierte - genauso wie Grifo, der sich trotzdem keine Sorgen um seine Position macht - ganz im Gegenteil: "Es hat uns als Mannschaft immer ausgezeichnet, alle mit offenen Armen zu empfangen. Wenn er kommt, reichen wir ihm die Hand und ich hoffe, er wird viele Tore für uns schießen."
Einsatz von Beste gegen Ex-Klub? Schuster: "Er kann eine Option sein"
Seit Sonntag trainiert Beste im Kreis seiner neuen Kollegen. Zumindest ein Kurzeinsatz gegen seinen Ex-Verein Heidenheim (Samstag ab 15:30 Uhr live auf Sky) scheint möglich. "So wie er sich in den wenigen Einheiten präsentiert hat, kann er eine Option sein", sagt Schuster auf der Pressekonferenz vor dem Duell. Sollte es am Wochenende schon soweit sein, will Beste, der Zauberer mit dem zotteligen Rauschebart, endlich wieder für magische Momente auf dem Rasen sorgen.
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