FIFA verhängt erste Sanktionen gegen Russland
27.02.2022 | 23:36 Uhr
Keine Heimspiele, keine Flagge, keine Hymne: Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erste Sanktionen verhängt.
Es werden keine internationalen Spiele in Russland mehr ausgetragen, Heimspiele finden auf neutralem Boden statt. Zudem wird bei Spielen der Nationalmannschaft die Hymne nicht mehr gespielt, auch die russische Fahne wird nicht zu sehen sein.
Zudem darf die Nationalmannschaft nicht mehr unter dem Namen Russlands ihre Spiele bestreiten. Sie läuft künftig unter dem Namen ihres Verbandes RFU auf. Das gab die FIFA am Sonntagabend bekannt. Die Entscheidung sei einstimmig und in enger Abstimmung mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) getroffen worden. Zudem behält sich die FIFA vor, weitere Sanktionen zu verhängen. Ein Ausschluss Russlands aus den WM-Play-offs erfolgte nicht.
Die FIFA verurteilte gleichzeitig noch einmal die "russische Gewalt bei der Invasion" und brachte ihre "tiefste Solidarität" mit allen betroffenen Menschen zum Ausdruck. Zudem forderte der Weltverband "die Wiederherstellung des Friedens und die sofortige Aufnahme eines konstruktiven Dialogs".
Polens Verbandspräsident Cezary Kulesza bezeichnete die Sanktionen durch die FIFA als "inakzeptabel". Der Funktionär führte bei Twitter aus: "Wir sind nicht an einem Spiel des Scheins interessiert. Unser Standpunkt bleibt unverändert: Die polnische Nationalmannschaft wird KEIN Spiel gegen Russland bestreiten. Ganz egal wie die russische Mannschaft heißt."
Das Playoff-Spiel in der Qualifikation zur WM in Katar zwischen Polen und der Elf aus Russland ist für den 24. März angesetzt. Der Sieger des Duells soll anschließend auf den Gewinner des Spiels Tschechien - Schweden treffen.
Auch Tschechiens Verband FACR lehnt ein Aufeinandertreffen mit Russland weiterhin ab. "Am Standpunkt der tschechischen Nationalmannschaft wird sich nichts ändern", teilte die FACR am späten Sonntagabend mit.
Der schwedische Verband SvFF rückt ebenfalls nicht von seiner Haltung ab. Präsident Karl-Erik Nilsson zeigte sich in einer Mitteilung "verärgert" über die Entscheidung der FIFA: "Wir haben bereits früher mitgeteilt, dass wir unter diesen Umständen nicht antreten wollen, und das bleibt bis auf Weiteres so."
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