Jonas Omlin: Sommers Zahlendouble minus fünf
19.01.2023 | 18:10 Uhr
Nach langem Wechsel-Poker ist es nun offiziell: Borussia Mönchengladbach verpflichtet die Wunschlösung Jonas Omlin als Ersatz für den zum FC Bayern abgewanderten Yann Sommer. Der 34-Jährige hinterlässt seinem Nachfolger nach achteinhalb Jahren bei den Fohlen ein großes Erbe. Doch ein Blick auf die Statistiken zeigt: Omlin ist ein Sommer-Double - nur jünger.
Im Sommer 2020 wechselte Omlin vom FC Basel nach Montpellier und konnte seitdem bei den Franzosen überzeugen. In der aktuellen Saison kommt der Schlussmann in 14 Partien auf 50 Paraden, zwei Mal blieb er ohne Gegentor. Beim Vergleich zu Sommer fällt auf: Es gibt viele Ähnlichkeiten.
Auch Sommer spielte einst beim FC Basel und wechselte 2014 nach Gladbach. Seit der Saison 2020/21 kommt Omlin auf 74 Liga-Einsätze, Sommer hat nur einen weniger auf dem Konto.
Sommer blieb seitdem in 13 Partien ohne Gegentreffer, Omlin kassierte in zwölf Spielen kein Gegentor. Auch in der Passgenauigkeit kommen die Schweizer Torhüter auf einen fast identischen Wert, beide leisteten sich zudem wenige Fehler vor einem Gegentor.
Omlin, der sich mit Montpellier im Abstiegskampf befindet, kassierte in der aktuellen Saison 3.6 Gegentore weniger als anhand der Torschüsse erwartet - nur einer verhinderte in dieser Spielzeit in der Bundesliga mehr Gegentore: Yann Sommer (4.1).
So ähnlich und nah beieinander sie in einigen Statistiken auch sind, in manchen Punkten unterscheiden sie sich aber auch. Omlin, der mit 1.90 Meter sieben Zentimeter größer als Sommer ist, versucht häufig Flanken und Eckbälle zu attackieren und kann auf der Linie mit seiner Körpergröße glänzen.
Sommer überzeugt vor allem im eins-gegen-eins, auch mit dem Ball am Fuß ist der 34-Jährige stärker als Omlin, der noch zu oft den langen Ball als Mittel im Aufbauspiel nutzt.
In Gladbach folgt der Schweizer auf einen Schweizer, die sich ähnelnden Statistiken zeigen, warum Omlin die Wunschlösung von Sportdirektor Virkus war. "In Jonas Omlin sehen die Verantwortlichen und Trainer Farke einen, der diese Lücke schließen kann", meint Sky Reporter Sven Westerschulze.
Nun muss Sommers jüngeres Zahlendouble in der Rückrunde beweisen, dass er in die Fußstapfen seines Vorgängers treten kann.