Blitz-Doppelpack! Goretzka ballert DFB-Team ins Finale
Doppelpack in 109 Sekunden
02.07.2017 | 17:21 Uhr
Deutschland steht dank Blitz-Doppelschlag von Schalkes Leon Goretzka im Finale des Confed Cups. Das Team von Joachim Löw schlägt Mexiko am Ende mit 4:1 und spielt am Sonntag gegen Chile um den Titel.
Der besonders anfangs bärenstarke Goretzka leitete das frühe 1:0 (6.) mit einem langen Ball nach außen auf Benjamin Henrichs selbst ein. Vor dem 2:0 spielte Timo Werner einen perfekten Steilpass auf den begehrten Offensivmann, der keine zwei Minuten nach dem zweiten sein drittes Turniertor erzielte (8.). Es war das schnellste 2:0 der Confed-Cup-Historie. Zum ersten Mall traf ein DFB-Kicker überhaupt innerhalb von acht Minuten doppelt.
"Die spielen mir zweimal die Bälle sehr gut rein und so viel gehört dann gar nicht mehr dazu, die Bälle reinzuschieben", analysierte Goretzka nach Abpfiff bei der ARD sein Kunststück. Am Sky Mikro gab er sich trotz Erfolgserlebnis kritisch.
Goretzka und Werner überholen CR7
Dem Druck des zwischenzeitlich klar überlegenen Gold-Cup-Siegers widerstand die junge deutsche Elf vor 37.923 Zuschauern mit Leidenschaft und Kampfgeist - der stets gefährliche Werner machte mit seinem 3:0 alles klar (59.). Marco Fabián (89.) von Eintracht Frankfurt gelang der Ehrentreffer für Mexiko, Amin Younes (90.+1) traf zum Endstand.
Mit ihren jeweils drei Toren auf dem Konto führen Goretzka und Werner jetzt die Torschützenliste des Turniers an. Sie lösen Superstar Cristiano Ronaldo (2 Tore) ab.
Löw überrascht mit Henrichs in der Startelf
Noch nie hatte die deutsche Nationalmannschaft ein Endspiel der "Mini-WM" erreicht - Löw trat in seinem sechsten Halbfinale beim sechsten Turnier als Bundestrainer an, dies zu ändern. Er überraschte mit der Berufung von Leverkusens Henrichs in die Startelf, dem jüngsten Spieler im 21er-Kader. Weltmeister Shkodran Mustafi saß auf der Bank, Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger und unerwartet auch Matthias Ginter verteidigten.
Die fehlende Erfahrung hielt die deutsche Mannschaft nicht davon ab, bei gegnerischem Ballbesitz von Beginn an scharf zu attackieren. Nach Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet - wie vor dem 1:0 schulmäßig vorgeführt. Mexiko hatte den doppelten Tiefschlag nach 20 Minuten weggesteckt und startete seinerseits gefährliche Angriffe. Doch Marc-André ter Stegen war stets zur Stelle.
Ter Stegen mit bärenstarker Leistung
Erstmals rettete die Nummer eins des FC Barcelona in der 33. Minute, nachdem Leverkusens Stürmerstar Chicharito auf Giovani dos Santos durchgesteckt hatte. Zwei Minuten später scheiterte Chicharito selbst alleine vor ter Stegen. Mexiko war nun klar überlegen, traf aber das Tor nicht.
In der zweiten Halbtzeit war es wieder ein Duell auf Augenhöhe. Die deutsche Mannschaft hatte sich wieder geordnet und lauerte auf die Entscheidung, die Werner (52.) allein vor Ochoa verpasste, weil er ins Straucheln kam. Der Leipziger schoss links vorbei.
Der K.o. für Mexiko kam dennoch kurz darauf: Werner musste nach Vorarbeit Jonas Hectors nur noch den Ball ins leere Tor schieben. Die wenigen mexikanischen Angriffe entschärfte ter Stegen meist souverän, beispielsweise in der 69. Minute gegen Miguel Layún. Ein Kopfball des Kapitäns Raul Jimenez (75.) prallte gegen die Querlatte, dann traf Fabián aus der Ferne.
Wiedersehen mit Chile im Endspiel
Am Sonntag trifft Deutschland erneut gegen Gruppensieger Chile. "Wir müssen uns für diese Arbeit belohnen und wollen jetzt auch den Titel holen. Völlig klar!", so der Mann des Abends Goretzka. Beim 1:1 im zweiten Gruppenspiel hatte der Südamerikameister zwar sehr überzeugend begonnen, doch ihm ging nach einer Stunde die Luft aus.
Am Mittwoch schaltete Chile im Halbfinale den Europameister Portugal nach 120 torlosen Minuten mit 3:0 im Elfmeterschießen aus.