Hamburger SV am zweiten Bundesliga-Spieltag gegen St. Pauli
Der gemeinsame Nenner ist die Stadt. Die "Perle", die sie alle lieben - eben nur aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven. Hamburg ist wieder auf höchster Ebene komplett.
04.07.2025 | 23:03 Uhr
Nach Jahren der Trennung treffen der Hamburger SV und der FC St. Pauli endlich wieder in der Bundesliga aufeinander - bereits am 2. Spieltag.
Nach 14 Jahren Erstliga-Stadtderby-Pause waren offenbar auch die Spielplaner der Ansicht: Dieses Spektakel ist überfällig. Gesellschaftlich ist es bekanntermaßen ein Aufeinandertreffen zweier Welten. Sportlich wird es das Duell zweier Klubs, die 34 Spieltage lang jeden Punkt für den Klassenerhalt benötigen werden.
Der HSV ist wieder da
Der HSV, der große Traditionsklub, der sich trotz sportlicher Krisen und verpasster Aufstiege hartnäckig an seinem Selbstbild als Fußball-Schwergewicht klammert. Ein Verein, der alles hat: Geschichte und bemerkenswert leidensfähige Fans - und trotzdem immer wieder über sich selbst stolpert. Nach sieben Jahren in der Fernglas-Perspektive soll nach dem lange ersehnten (Wieder-)Aufstieg vieles anders werden im traditionsbewussten Volkspark. Die Großmannssucht vergangener Tage soll einem aufrichtigen Rauten-Bewusstsein weichen.
Mit Trainer Merlin Polzin und Henrik Köncke, dem unlängst gewählten Präsidenten des Stammvereins, sind zwei einflussreiche Positionen mit Protagonisten besetzt, die den HSV in der Fan-Kurve lieben gelernt haben. Die totale Identifikation als Kitt, der den Laden zusammenhält und im Idealfall auch in schwierigen Zeiten verhindert, dass der Volkspark wieder einmal zur Volksbühne wird, deren Vorstellungen die Fußballnation zu abschätzigem Gelächter animieren.
St. Pauli agiert erfolgsorientierter
Der FC St. Pauli war ja in der vergangenen Saison schon mal vorwegmarschiert in die Bundesliga. Ein Novum in der Hamburger Fußballgeschichte und eine Demütigung für den Stadtrivalen. Der Aufstieg war die gar nicht mehr so überraschende Konsequenz einer Kulturanpassung. Ein bisschen weniger Millerntor-Romantik, ein bisschen mehr Erfolgsorientierung.
Zentraler Motor dieser Entwicklung ist ganz ohne jeden Zweifel Sport-Boss Andreas Bornemann. Mit einem guten Gefühl für die Bedürfnisse des Kaders und einem äußerst verlässlichen Blick für bezahlbare Verstärkungen mit hohem Entwicklungspotenzial sorgt Bornemann Jahr für Jahr dafür, dass scheinbar schmerzhafte Abgänge in Rekordzeit zur Fußnote werden.
Frühes Hamburger Derby
Beide Hamburger Fußball-Aushängeschilder sind in dieser Woche in die Vorbereitung eingestiegen - und beide feilen natürlich noch kräftig am Kader, der in beiden Fällen den Klassenerhalt bringen soll. Beim HSV ist der dänische Leipzig-Veteran Yussuf Poulsen auf die Einkaufsliste gerückt. Der FC St. Pauli prüft derweil die Möglichkeit, den in der vergangenen Saison sturmerprobten Morgan Guilavogui doch noch aus Lens loszueisen.
Zudem ist Bornemann noch nicht bereit, das Werben um Daisuke Yokota aufzugeben, der als Leihspieler in Kaiserslautern in vielen Zweitligaspielen einen überqualifizierten Eindruck hinterlassen hatte und von seinem Stammverein Gent dementsprechend mit einem happigen Preisschild beklebt wird.
Die ersten personellen Akzente haben beide Klubs bereits gesetzt. Einen Eindruck, wer in Hamburg die besseren Voraussetzungen für den Klassenerhalt geschaffen haben könnte, bekommen die Fans an der Elbe am 2. Spieltag.
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