Rummenigge warnt den DFB wegen Flick: "Wäre ein Drama, wenn ..."
09.05.2021 | 10:52 Uhr
Nach dem Gewinn der Meisterschaft hat sich Karl-Heinz Rummenigge am Sky Mikro ausführlich zur Krise beim DFB geäußert und klargestellt, dass er keine Ambitionen auf ein Spitzenamt habe. In der Causa Hansi Flick rät er zu schnellem Handeln.
… zum Spiel: "Die Burschen sind unglaublich. Wenn du vor dem Spiel erfährst, dass du deutscher Meister bist, fällt normalerweise die Spannung ab. Doch die Mannschaft hat das Gegenteil gemacht, sie waren von der ersten Sekunde an konzentriert. Sie hat einen unglaublichen Charakter und Siegeswillen."
… zum möglichen Tor-Rekord von Robert Lewandowski: "Ich muss gestehen, dass ich erstaunt bin. Als der Gerd Müller beim FC Bayern war, war ich noch nicht da, aber ich habe geglaubt: Das ist ein Rekord für die Ewigkeit, der wird nie gerissen werden. Aber Robert kann den jetzt egalisieren oder sogar übertreffen. Er geht auf jeden Fall in die Geschichte des FC Bayern ein."
… zum Machtkampf beim DFB: "Das ist kein Theater, dass es erst seit zwei Wochen gibt. Dieses Theater gibt es seit der Aufarbeitung des Sommermärchens, also seit rund sechs Jahren. Seitdem haben drei Präsidenten die Rote Karte gesehen und mussten gehen. Jetzt ist man bei Fritz Keller dran, ihn wegen seiner schweren Entgleisung aus dem Amt zu jagen. Der DFB muss überlegen, ob er nicht jetzt zur Harmonie, Loyalität und Qualität zurückkommt. Das wird eine Schicksalsfrage sein, denn wir haben in vier Wochen eine EM, die auch in München gespielt wird. Du musst es vom Kopf her vorgeben, damit die Mannschaft auch Erfolg hat."
… zur Zukunft von Präsident Fritz Keller: "Ich habe Fritz Keller als seriösen, integren und liebevollen Menschen kennengelernt. Er weiß selber, dass das eine schwere Entgleisung war. Er hat sich dafür entschuldigt und ich fände es eine schöne Geste von Herrn Koch, diese Geste nicht nur entgegenzunehmen, sondern auch anzunehmen. Die Herrschaften, die nicht DFB-Präsident waren, die dort im Hintergrund ihr Unwesen getrieben haben, müssen sich langsam fragen, ob es noch dem Fußball gerecht wird, was da passiert. Ich will Rainer Koch nicht als Alleinschuldigen darstellen. Aber es gibt keine Loyalität und keine Harmonie, die muss es aber geben, wenn du Erfolg haben willst."
… zu seinem möglichen Engagement als DFB-Präsident: "So einen Job mache ich nicht. Ich habe jetzt meinen Job beim FC Bayern 20 Jahre lang gemacht und dabei Spaß gehabt, aber ich suche jetzt nicht einen Job, der einer Harakiri-Aktion gleichkommt."
… zu Hansi Flick als möglichen Bundestrainer: "Ich wünsche es dem DFB, denn es wäre ein erstes positives Zeichen, dass der DFB erkannt hat, was notwendig ist. Hansi würde perfekt zum DFB passen und man kann ihnen nur empfehlen, diese Personalie schnell mit ‚Okay' abzuhaken, denn Hansi ist mit seinen sieben Erfolgen beim FC Bayern ein sehr nachgefragter Trainer. Es wäre am Ende des Tages ein Drama, wenn er ins Ausland und nicht zum DFB gehen würde."
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