Hellmann: "Das kann kein Zufall sein!"
Interview mit Sky Moderator Sebastian Hellmann
28.03.2018 | 12:39 Uhr
Seit 2009 gibt es das Topspiel der Woche. Am Ostersamstag findet es zum 250. Mal statt. Sky Moderator Sebastian Hellmann war bei den meisten im Einsatz. Im Interview spricht er über beschauliche Zeiten, einen Norweger mit englischem Humor und die Jubiläumspartie Bayern gegen Dortmund.
Herr Hellmann, die Partie Bayern München gegen Borussia Dortmund ist das 250. Topspiel der Woche…
Sebastian Hellmann: Verrückte Welt!
Können Sie sich noch an das allererste erinnern?
Ich weiß nur noch, dass alle ziemlich aufgeregt waren. Auch damals gab es schon Diskussionen um die Anstoßzeit. Wir standen deshalb ziemlich im Fokus. Und dann hieß es, die feste Besetzung für das Topspiel sind Marcel Reif als Kommentator, Franz Beckenbauer als Experte und Sebastian Hellmann als Moderator. Das war für mich damals schon eine fette Nummer.
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Um ihrer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen: Das erste Topspiel war Hoffenheim gegen Bayern am 8. August 2009. Die Partie endete 1:1, Tore Olic und Obasi.
Olic hat getroffen? Irre. Das kommt einem ja wie Ewigkeiten vor. Der Fußball ist seit damals in einer Geschwindigkeit vorangeschritten, das geht ja exponentiell. Es ist alles doppelt so schnell, natürlich auch doppelt so wichtig. Damals war es ja fast noch beschaulich im Vergleich zu heute.
Was ist Ihnen aus den bisherigen 249 Topspielen besonders in Erinnerung geblieben?
Da gibt es natürlich viele Anekdoten und auch nicht nur zauberhafte. Die Billardkugel auf Schalke, die uns auf den Tisch knallte, war die härteste Nummer. Da saßen wir ja noch im Stadion direkt vor den Fans. Da muss man sich auch schon mal warm anziehen. Gerne erinnere ich mich an ein Topspiel in Leverkusen. Da kam Stefan Kießling zu uns an den Tisch, der vom Verein schon so gut wie ausgebootet war. Da rief der ganze Fanblock: „Stefan, du darfst nicht gehen!" Und er saß da mit Tränen in den Augen bei uns am Tisch. Am Ende durfte er dann doch in Leverkusen bleiben.
Bei 249 Tospielen haben insgesamt etwa eine Viertel Milliarde Menschen zugeschaut ...
Na, das ist doch mal eine Hausnummer! Eine fantastische Zahl. Und wenn ich das nicht toll finden würde, dass mich viele Menschen sehen, wäre ich fehl am Platze. Jeder Moderator, der etwas anderes behauptet, sagt nicht die Wahrheit. Das ist einfach ein geiler Job.
In 249 Topspielen haben Sie auch mit vielen verschiedenen Experten zusammengearbeitet. Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Dietmar Hamann, Markus Merk, Jan-Age Fjörtoft ...
Der Fjörtoft etwa war einfach klasse. Der hat einen echt coolen Humor, fast schon ein bisschen englisch. Mit Matthäus hat er mal ausgemacht: „Lothar, du hast immer Recht, immer. Egal, was du sagst. Und ich bin aber immer dagegen, egal, was du sagst." Und so hat er auch tatsächlich einfach mal dagegen argumentiert, nur damit es am Tisch richtig losgehen konnte.
Lothar Matthäus ist immer noch dabei, dazu kommen Christoph Metzelder und Reiner Calmund.
Ja, Christoph Metzelder ist natürlich ein sehr guter Analytiker, das ist die feine Klinge bei ihm. Und Calli ist einfach Calli. Über den muss man eigentlich nichts sagen. Den lieben die Fans halt. Egal, wo man mit ihm hinkommt, die Fans liegen ihm zu Füßen.
Außerdem haben Sie mittlerweile eine Co-Moderatorin. Wie läuft die Zusammenarbeit mit Britta Hofmann?
Ich finde, eine Doppelmoderation ist grundsätzlich immer eine echte Herausforderung. Man muss wirklich gut zusammenpassen und sich mögen, damit das reibungslos klappt. Es gibt Moderatorenduos, da will der eine unbedingt gegen den anderen gewinnen. Das geht natürlich immer schief. Am Anfang habe ich schon gedacht, das wird spannend. Aber dann war schnell klar, dass es mit Britta super klappt. Sie hat eine tolle Persönlichkeit und ist immer top-vorbereitet. Das läuft ganz harmonisch.
Und nun zum aktuellen Topspiel. Die Begegnung Bayern gegen Dortmund ist zum 14. Mal Topspiel der Woche, das ist Rekord. Was können die Fans vom Spiel erwarten?
Ich will nicht sagen, dass es ausgeglichen ist. Das würde mir bei dem Vorsprung der Bayern ja niemand abnehmen. Da mache ich mich nur lächerlich. Ich glaube aber, dass der BVB immer noch die Mannschaft ist, die den Bayern am nächsten kommen kann. Die Dortmunder haben es eigentlich drauf und wollen sich in dem Spiel mit Sicherheit nochmal beweisen und allen zeigen, was für eine geile Mannschaft sie sind. Das wird das Spiel maßgeblich beeinflussen.