Hengens gefährlicher Trainerverschleiß - ein Kommentar
Der 1. FC Kaiserslautern entlässt seinen Trainer mitten im Aufstiegsrennen.
23.04.2025 | 15:21 Uhr
Lediglich drei Punkte trennen die Roten Teufel vom Relegationsplatz, trotzdem musste Markus Anfang am Dienstag seinen Platz räumen. Eigentlich war das ausgerufene Ziel zu Beginn der Saison das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes. Gemessen daran war Anfang also voll im Soll.
Was daher für viele überraschend kam, passiert auf dem Betzenberg aber nicht zum ersten Mal. Schon 2022 hat Sportvorstand Thomas Hengen den damaligen Trainer Marco Antwerpen direkt vor der Aufstiegsrelegation entlassen.
In der vergangenen Saison musste Dirk Schuster seinen Hut nehmen. Damals waren die Roten Teufel von Platz drei auf elf abgerutscht. All diese Entscheidungen haben eines gemeinsam: Eine lange Negativentwicklung ging der Entlassung nicht voraus. Anfang und Antwerpen verloren jeweils die letzten drei Spiele, Schuster war fünf Spiele sieglos.
Damit sendet der Sportchef ein gefährliches Signal: Egal wie erfolgreich ein Trainer auf dem Betzenberg ist, schon eine kurze Schwächeperiode kann ausreichen, um gefeuert zu werden. Mit Rückendeckung aus der Chefetage kann kein Trainer rechnen. Eine langfristige Entwicklung ist so nur schwer möglich, alle Entscheidungen müssen auf den kurzfristigen Erfolg ausgerichtet sein.
Hengen geht erneut voll ins Risiko
In der Vergangenheit hat sich das Risiko beide Male ausgezahlt. Nach der Entlassung von Antwerpen stieg die Mannschaft in die zweite Liga auf, in der vergangenen Saison erreichte Kaiserslautern das Pokalfinale, allerdings wiederum mit einem anderen Trainer.
Durch die Trennung von Anfang geht Hengen erneut voll ins Risiko. Gelingt der Aufstieg mit Torsten Lieberknecht, hat der Sportvorstand alles richtig gemacht und ist der Held.
Schafft Lautern den Sprung nach oben nicht, hat der 50-Jährige erneut einen eigentlich erfolgreichen Trainer verbrannt. Das Ergebnis der Entscheidung - egal ob positiv oder negativ - wird am Ende auch mit Hengen selbst nach Hause gehen.
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