Hertha BSC: Marco Richter trifft nach Hodenkrebs-Erkrankung doppelt
Die schönste Geschichte der Bundesliga-Saison
12.09.2022 | 20:05 Uhr
Nach seiner überstandenen Hodenkrebs-Erkrankung hat Marco Richter in der Bundesliga sein Comeback gefeiert. In drei Spielen ist Richter dabei auf zwei Tore gekommen
Es lief die 74. Minute im Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und Bayer Leverkusen, als die wohl bislang schönste Geschichte der diesjährigen Bundesligasaison ein weiteres Kapitel hinzu bekam. 20 Meter vor dem Leverkusener Tor rollte der Ball zu Marco Richter, der nicht lange zögerte und die Kugel mit seinem schwächeren linken Fuß sehenswert zum zwischenzeitlichen 2:1 für die Hertha im Winkel versenkte.
"Das ist natürlich eine packende Geschichte, wie Marco mit dieser schwierigen Situation umgegangen ist. Und wie schnell er jetzt seine Leistungsfähigkeit untermauert - Woche für Woche, sogar Tag für Tag im Training. Dieses Traumtor ist nun die Krönung", freute sich Hertha-Coach Sandro Schwarz nach der Partie für seinen Spieler.
Richter hatte Angst vor einem Karriereende
Noch vor neun Wochen war für Richter an solche Traumtore nicht zu denken. Bei einer Untersuchung im Juli dieses Jahres erfuhr der 24-Jährige, dass er an Hodenkrebs erkrankt ist.
Richter musste sich umgehend einer Operation unterziehen. "Da war sofort die Angst, die Angst ums Leben und davor, nie wieder Fußball spielen zu können", schilderte der Stürmer dem Spiegel eindringlich sein Innenleben in dieser Zeit.
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Richter überstand nicht nur die OP gut. Er steht auch wieder auf dem Rasen und darf das tun, was er am liebsten tut: Fußball spielen und Tore schießen.
In den vergangenen drei Spielen wechselte ihn Schwarz jeweils als Joker ein und zahlte das Vertrauen seines Trainers mehr als zurück. Bereits in der ersten Partie nach seiner Erkrankung hätte Richter beinahe getroffen, scheiterte aber gegen den BVB noch an der Latte. Gegen Augsburg und Leverkusen durfte der Stürmer dann jubeln.
Traumtor gegen Leverkusen
Bayer-Keeper Lukas Hradecky war bei Richters Traumtor chancenlos und hatte nach dem Treffer nichts als Respekt für den Torschützen übrig: "Keinem gönne ich das mehr als Marco Richter, so ein Tor zu machen."
Aber auch andere Bundesligaspieler zeigten sich solidarisch mit Richter. Jude Bellingham unterbrach sein Interview, als der Berliner hinter dem BVB-Star entlang lief. "Das ist der wahre Held", sagte er kurzerhand ins Mikro.
Und niemand wollte Bellingham widersprechen.
Richters Geschichte macht auch zwei Kollegen in der Bundesliga Mut. Mit Timo Baumgartl von Union Berlin und Sebastien Haller von Borussia Dortmund sind in diesem Sommer zwei weitere Profis an Hodenkrebs erkrankt.
Beide benötigen noch etwas Zeit, um wie Richter ebenfalls zum Helden zu werden.
Während Baumgartl unmittelbar vor seinem Comeback steht, dauert es bei Haller wohl noch bis ins neue Jahr mit dem ersten Einsatz für Dortmund.
Die Bundesliga drückt den beiden die Daumen.
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