Der Aufgalopp in die Saison 2019/20 ist Hertha BSC mit dem lockeren 5:1-Pokal-Sieg in Eichstätt geglückt. Zum Bundesliga-Auftakt wartet mit dem FC Bayern aber ein ganz anderes Kaliber. Wenn es nach Sportchef Michael Preetz geht, sind die Berliner am Freitag in der Allianz Arena aber mehr als nur Statisten.
"Wir wissen, dass wir eine außergewöhnliche Leistung brauchen, um aus München etwas mitzunehmen. Aber das muss der Anspruch sein", formuliert Preetz im exklusiven Interview mit Sky die klare Vorgabe für die Mannschaft um den neuen Trainer Ante Covic: "Du reist nicht zu einem Auftaktspiel und ergibst dich schon vorher."
Hertha als Angstgegner für den FCB?
Der forsche Ton ist nicht ganz unbegründet, denn der FC Bayern scheint der Hertha durchaus zu liegen. In den vergangenen beiden Spielzeiten gab es für die Alte Dame nur eine Niederlage gegen den Rekordmeister, zweimal teilte man sich die Punkte und in der Hinrunde der letzten Saison feierten die Berliner vor heimischem Publikum sogar einen 2:0-Sieg.
"Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass es überhaupt Mannschaften gab in den letzten Jahren, mit denen die Bayern Schwierigkeiten hatten. Wir gehören da aber sicher dazu", betont Preetz. Der 51-Jährige will die Erwartungen für die anstehende Partie in München aber dennoch nicht zu hoch schrauben: "Es ist der Einstieg in eine neue Saison, die totale Aufmerksamkeit liegt auf diesem Spiel. Das erste Saisonspiel hat für die Bayern schon eine besondere Bedeutung. Sie spielen zuhause und sind der glasklare Favorit."
Offensive Hertha schielt auf Europa
Klar ist aber auch: Die Herthaner wollen sich gegen die Bayern nicht nur hinten reinstellen, sondern mitspielen. Der neue Coach Covic hat in der Vorbereitung bereits durchblicken lassen, dass er ein Freund von Offensivfußball ist. "Wir haben in der letzten Saison gezeigt, dass wir eine talentierte Mannschaft haben, dass offensives Potenzial in der Mannschaft ist, das wir immer mal wieder abrufen könnten, aber nicht häufig genug. Das war ein Schwerpunkt in der Vorbereitung", erklärt Preetz: "Am Freitagabend müssen wir das dann auf den Platz bringen."
Ein gelungener Auftakt gegen die Bayern würde der Hertha sicherlich eine breite Brust für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga verschaffen. Mit klaren Zielvorgaben für die Saison hält sich Preetz allerdings zurück. Man wolle sich in der vorderen Tabellenhälfte "zementieren", auf Sicht sei aber auch der internationale Wettbewerb ein Thema. "Das Ziel wird sein, den Abstand zu den Mannschaften auf den internationalen Plätzen zu verkürzen."