Hertha BSC: Nach Klinsmann-Aus - Niko Kovac weiter Herthas Favorit
Nach dem Klinsmann-Beben: Kovac bleibt Herthas Wunschlösung
13.02.2020 | 20:53 Uhr
Der Rücktritt von Jürgen Klinsmann hat die Hauptstadt überrascht. Für die Trainerfrage in Berlin gibt es jetzt drei grundlegende Modelle: Die interne Lösung, den Platzhalter oder den alten Hasen.
Alexander Nouri - vom Co-Trainer zum Hertha-Cheftrainer?
Nouri kennt das Team und die Befindlichkeiten in Berlin. Dazu hat er den Vorteil, dass er sich ins Amt siegen kann. Gegen Paderborn wird er auf der Trainerbank sitzen. Gelingen ihm schnelle Erfolge, hat er eine Chance auf den Cheftrainer-Posten. Nouri bringt bereits Trainererfahrung mit: In Bremen arbeitete er in der Bundesliga, mit Ingolstadt in der 2. Bundesliga. Sein Ingolstadt-Engagement endete glücklos - aber vielleicht hat er unter Klinsmann weiter dazugelernt.
Roger Schmidt - Bundesliga-Veteran mit Auslandserfahrung
Schmidt bringt viel Expertise mit - und ein Gewinner ist er auch noch! Mit Salzburg wurde er Meister und Pokalsieger, mit Peking Guoan holte er den Pokal. Die Bundesliga kennt er aus seiner Zeit in Leverkusen, wo sein Offensiv-Stil einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Er kann sich eine Rückkehr in die Bundesliga auch gut vorstellen. Fraglich ist aber, ob er Lust auf Abstiegskampf mit der Hertha hat. Eine Übernahme im Sommer wäre für ihn die einfachere Lösung.
Pal Dardai - vom Ex-Trainer zum Retter
Dardai ist sogar noch ein Herthaner! Sein Vertrag mit dem Verein läuft noch immer weiter. Er coachte Berlin vier Jahre lang - bis zum Sommer 2019. Eigentlich will Dardai ein Sabbatical bis zum Sommer machen und dann in den Fußball zurückkehren. Laut unserem Berlin-Reporter Raul Kristen ist ein Engagement von Dardai aber eher unwahrscheinlich. Michael Preetz würde sich mit einer Rückkehr von Dardai angreifbar machen.
Bruno Labbadia - der Abstiegskampf-Experte
Wenn Abstiegskampf droht, ist Labbadia der richtige Mann: Das hat er in seiner Zeit in Hamburg und Stuttgart bewiesen. Labbadia war bereits mehrfach ein Trainerkandidat in Berlin, aber die Bosse hatten jeweils Dardai und Ante Covic den Vorzug gegeben. Labbadia wäre eine Platzhalter-Option für einen Trainer mit noch größerem Namen im Sommer. Er hat aber auch bewiesen, dass er große Ambitionen kann: Zuletzt führte Labbadia Wolfsburg in die Europa League. Und Europa ist ja das erklärte Ziel des "Big City Clubs".
Niko Kovac - die Wunschlösung
Ein Berliner Junge für die Hertha, zu schön um wahr zu sein. Und so schnell wird es dazu nicht kommen: Niko Kovac hat bereits abgesagt, das Traineramt sofort zu übernehmen. Dennoch bleibt Kovac die Wunschlösung der Hertha für den Sommer. Seine Erfolge in Frankfurt und bei den Bayern sprechen für ihn. Kovac ist aber auch offen für eine Station im Ausland. Wenn die Hertha mit Kovac plant, brauchen sie eine andere Lösung bis zum Sommer.
Andreas Neuendorf - die Jugend-Option
Neuendorf trainiert die zweite Mannschaft der Hertha - und das bislang erfolgreich. Was ihm fehlt, ist die Erfahrung auf der großen Bühne. Auch wäre "Zecke" ein ganz anderer Trainertyp als Klinsmann. Berlin-Reporter Hannes Jakobi kann sich Neuendorf nicht als Nachfolger vorstellen. Das Risiko mit ihm wäre zu groß und passt auch nicht zu den derzeit hohen Ambitionen der Hauptstädter.