Hertha BSC: Verein prüft fristlose Kündigung für Bobic
Hertha prüft fristlose Kündigung für Bobic
15.02.2023 | 12:29 Uhr
Das Bobic-Beben bei der Hertha - es ist noch längst nicht vorbei.
Nach dem Berlin-Derby am 28. Januar wurde Geschäftsführer Sport Fredi Bobic noch im Stadion von seinen Aufgaben entbunden. Der Bobic-Knall nach der Pleite gegen Union (0:2) - eine Trennung, die für viel Aufsehen gesorgt hat. Und es noch immer tut! Bobic hat noch einen Vertrag bis Sommer 2024. Mit der Freistellung müsste die Hertha eine Abfindung zahlen, es soll sich dabei laut der Bild um einen sechsstelligen Betrag handeln. Doch Hertha prüft jetzt sogar die fristlose Kündigung von Bobic.
Der Grund: Direkt nach dem Spiel gegen Union Berlin gibt Bobic ein Interview beim RBB und wird auf die Zukunft von Trainer Sandro Schwarz angesprochen. Im Interview äußert sich Bobic noch bedeckt, doch nach dem Interview sagt er dann vor noch laufender Kamera zum Reporter: "Wenn du mich das noch einmal fragst, kriegst du eine gescheuert!"
Hertha will öffentlichen Streit mit Bobic vermeiden
Das Video geht viral, Bobic entschuldigt sich kurz danach in einem Statement: "Es tut mir sehr leid, da habe ich zu emotional reagiert. Das war nur ein Spruch, der natürlich nicht so gemeint war. Das sollte man im Fußball kurz nach einem Spiel bitte nicht überbewerten."
Dieser Spruch allerdings könnte Bobic jetzt teuer bezahlen, denn: Hertha BSC prüft gerade, ob es nach diesem Spruch eine Möglichkeit gibt, Bobic fristlos zu kündigen. Rechtsanwalt Markus Mingers schätzt die Lage allerdings so ein: "Die fristlose Kündigung kann so wohl nicht wirksam sein, bei einer wie hier gegebenen, verhaltensbedingten Kündigung ist in der Regel vorher eine Abmahnung erforderlich. Sollte es diese im Vorfeld aufgrund anderer, ähnlicher Sachverhalte nicht gegeben haben, wird es für den Verein schwer, die fristlose Kündigung gegenüber Bobic durchzusetzen."
Nach Sky Informationen soll es aber ohnehin nicht zu einer Schlammschlacht vor Gericht kommen. Der Verein sei daran interessiert, dass sich beide Parteien an einen Tisch setzen, aufeinander zugehen - und eine Lösung finden, die für alle akzeptabel ist. Einem öffentlichen Streit oder gar einem Prozess möchte man von Klubseite aus aus dem Weg gehen.
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