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HSV News: Sonny Kittel im exklusiven Interview

Hamburgs Top-Scorer Kittel: "Ich bin mein größter Kritiker"

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Sonny Kittel spricht im exklusiven Interview mit Sky Sport über die Kritik nach den Spielen gegen Nürnberg und Düsseldorf (Videolänge: 1:14 Minuten).

Sonny Kittel spricht im exklusiven Interview mit Sky Sport über den Endspurt in der 2. Bundesliga, HSV-Trainer Tim Walter und verrät, wie es ist, Mitspieler im Alter des kleinen Bruders zu haben.

Sky Sport: Der HSV hat zuletzt abreißen lassen - aber in acht verbleibenden Spielen lässt sich natürlich noch eine ganze Menge regeln. Wie bewerten Sie die derzeitige Lage an der Zweitliga-Spitze?

Sonny Kittel: Sie haben es schon angesprochen. Es ist noch Zeit, es gibt noch acht Spiele und dementsprechend auch noch einige Punkte zu holen.

Sky Sport: Welche Aspekte sind Ihrer Ansicht nach wichtig im Aufstiegsendspurt?

Kittel: Ich denke, dass wir einfach zusammenstehen und zusammenhalten müssen. Wir dürfen nicht anfangen, die Schuld bei Einzelnen zu suchen oder irgendwelche Ausreden zuzulassen. Wir müssen bei uns bleiben, unserem Spiel treu bleiben und auf den Spirit setzen, den wir mit dieser jungen Mannschaft in den letzten Monaten entwickelt haben. Auch aus der Phase, die nicht so positiv war, kann man Schlüsse ziehen, um es in den kommenden Wochen besser zu machen.

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Sky Sport: Diese Dinge betont auch der Trainer immer wieder. Was tut Tim Walter dafür, diese Prinzipien mit Leben zu erfüllen?

Kittel: Wir kommen alle jeden Tag mit viel Freude und Spaß zum Training. Das führt natürlich auch zu einer sehr guten Atmosphäre in der Kabine. Dennoch gibt es ganz klare Ansagen. Der Trainer betont auch, dass es gar keinen Sinn ergibt, woanders hinzuschauen, und verlangt, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Wir haben klare Prinzipien in der Mannschaft, Regeln, die eingehalten werden müssen. Daran hat sich jeder zu halten.

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''Wir versuchen, den Fans etwas zu bieten''

Sky Sport: Diese Atmosphäre hat zuletzt allerdings nicht zu den gewünschten Resultaten geführt. Was fehlt gerade?

Kittel: Erfolgserlebnisse - das Gefühl, sich für den Aufwand auch belohnt zu haben. Es gibt sicher nicht viele Mannschaften in der Liga, die so Fußball spielen wie wir. Mit dieser Art kreieren wir in jedem Spiel eine Menge Chancen, versuchen von hinten bis vorne fußballerische Akzente zu setzen. Wir wollen den Fans immer attraktiven Fußball bieten. Ich glaube, es macht Spaß uns zuzuschauen und deshalb freue ich mich, in dieser Mannschaft Fußball zu spielen.

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HSV-Spieler Sonny Kittel spricht exklusiv mit Sky über die wichtigen Aspekte im Aufstiegsendspurt (Videolänge: 0:40 Minuten).

Sky Sport: Zuletzt in Düsseldorf schien irgendwas verloren gegangen zu sein.

Kittel: Wir sind alle selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass das nicht die Art und Weise war, wie wir uns präsentieren wollen und wie wir es auch über lange Strecken der Saison bisher gezeigt haben. Wir haben die jüngste Mannschaften der Liga und da gehören solche Spiele auch mal dazu. Daraus müssen wir lernen und es in den kommenden Wochen besser machen.

Sky Sport: Sie spielen bislang eine herausragende Saison, waren in Nürnberg und Düsseldorf aber auch nicht wie gewünscht im Spiel. Fanden Sie die Kritik an Ihnen unangemessen?

Kittel: Ich lese nichts. Ich schaue zwar viel Fußball, verfolge die Kritiken in den Zeitungen aber nicht. Manchmal werde ich von Freunden oder aus der Familie darauf hingewiesen, aber das ist mir - ehrlich gesagt - vollkommen egal. Ich weiß selbst, dass ich nicht so gespielt habe, wie ich es mir vorstelle. Ich bin mein größter Kritiker und weiß selbst, mit wem ich darüber spreche, was falsch war und was besser laufen muss.

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Sky Sport: Sie erwarten mehr von sich. Was tun Sie dafür, um das in den anstehenden Spielen abrufen zu können?

Kittel: Für mich zählt jeder Tag und jede Nacht. Ich versuche mich einfach so professionell wie möglich auf jedes Training vorzubereiten. Ich investiere sehr, sehr viel in meinen Körper, um am Wochenende meine Leistung bringen zu können und versuche natürlich auch für die vielen jungen Mitspieler ein Vorbild zu sein. Das ist sicher die Voraussetzung, um mit der Freude am Spiel und dem Glauben an meine eigenen und die Fähigkeiten meiner Mitspieler, am Wochenende zu performen.

Hamburg gewann im April noch nie ein Zweitliga-Spiel

Sky Sport: Das wird jetzt ganz besonders wichtig - der HSV hat im April noch nie ein Zweitliga-Spiel gewonnen…

Kittel: Ja, dann ist das halt so. Das ist aber Vergangenheit. Es hilft nicht, wenn man das täglich liest oder sich in den Kopf setzt und somit vielleicht ein paar Prozente fehlen. Ich glaube, jeder ist gut beraten, sich davon freizumachen. Wir glauben an unsere Fähigkeiten, sind von unserem Weg überzeugt und werden uns dabei gegenseitig pushen und helfen.

Sky Sport: Spielt es in den Köpfen eine Rolle, dass der HSV den Aufstieg in den vergangenen Jahren immer auf der Zielgeraden verpasst hat?

Kittel: Es gibt in dieser Saison sehr viele Spieler in der Mannschaft, die davon gar nichts wissen. Die, die das Gefühl womöglich mit sich tragen, müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen und ihre Erfahrung nutzen, um es diesmal besser zu machen.

''Die sind alle ungefähr so alt wie mein kleiner Bruder''

Sky Sport: Auch der Trainer schaut sehr konsequent nach vorne. Hat die Zusammenarbeit mit Tim Walter Sie zu einem noch kompletteren Spieler gemacht?

Kittel: Absolut. Der Trainer hat einen sehr großen Anteil daran. Er hat mir viel Vertrauen geschenkt und viel Verantwortung übertragen. Natürlich hat sich die Hierarchie hier in den letzten Monaten verändert. Die Mannschaft wird jünger und dementsprechend bin ich inzwischen einer der Älteren. Am Ende steht und fällt trotzdem alles mit deiner eigenen Leistung - dadurch verschafft man sich Respekt und Anerkennung. Ich versuche einfach für die Jungs da zu sein. Die sind alle ungefähr so alt wie mein kleiner Bruder. Und so verhalten sich die Jungs auch - das sind meine Brüder. Wir sind eine Familie, und das versuche ich zu vermitteln. Ich will den Jungs das Gefühl geben, dass ich für sie da bin - egal was passiert!

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Sky Sport: Ist es Ihnen leichtgefallen, diese Rolle anzunehmen?

Kittel: Man muss schon hineinwachsen, beobachten, wie die Jungs auf einen reagieren. Ich bin nicht der größte Lautsprecher, aber ich habe immer ein offenes Ohr für meine Jungs und bin auch für jeden Spaß zu haben. Auf dem Platz versuche ich aber natürlich, durch sehr konzentrierte und ernsthafte Arbeit Vorbild zu sein. Und ich glaube, die Mischung ist ganz gut. Ich musste schon früh in meinem Leben Verantwortung übernehmen und deswegen habe ich damit keine allzu großen Probleme gehabt. Das kann man nicht spielen oder künstlich erzeugen. Das käme ganz sicher nicht gut an und würden die anderen merken. Ich versuche einfach ich zu sein.

Sky Sport: Wie tauschen Sie sich mit Tim Walter über die Führung der Mannschaft aus?

Kittel: Wir haben ein sehr offenes Verhältnis - und das weiß ich sehr zu schätzen. Er hat seine Perspektive als Trainer und ich die Perspektive als Teil der Mannschaft. Das kann man kombinieren. Aber natürlich entscheidet der Trainer, wann es notwendig ist, einzuschreiten. Disziplin steht bei uns an oberster Stelle.

Kittel will Siege - und Glücksmomente

Sky Sport: Die entscheidende Saisonphase steht an. Da kommt es auf Unterschiedsspieler wie Sie an. Beschäftigen Sie sich mit dieser Verantwortung?

Kittel: Der öffentliche Fokus ist jetzt schärfer, weil es auf das Saisonende zugeht. Aber die Spiele zuvor waren genauso wichtig und entscheidend. Ich mache mich davon frei, versuche einfach mein Spiel zu spielen und der Mannschaft helfen. Dann wird das andere, wie auch in den Wochen oder Monaten zuvor, von allein kommen. Wenn ich dabei mit Toren oder Vorlagen helfen kann, ist es natürlich umso schöner. Im Endeffekt ist aber egal, wer das erledigt. Hauptsache wir holen uns Siege - und Glücksmomente.

Sky Sport: Alle Experten halten Sie für einen Erstligaspieler. Verspüren Sie den Reiz, diese These nochmal zu belegen?

Kittel: Natürlich. Ich glaube, jeder von uns strebt danach, das Beste aus sich herauszuholen. Wenn man beim HSV spielt, will man jedes Spiel gewinnen. Mit diesem Selbstbewusstsein versuchen wir in die Spiele zu gehen. Und natürlich ist es auch mein Anspruch, das Bestmögliche zu erreichen und so hoch wie möglich zu spielen. Wir versuchen alles dafür zu tun, um das möglichst bald zu erreichen.

Sky Sport: Dabei würden zwei Heimsiege gegen Paderborn und danach gegen Aue helfen. Sind sechs Zähler Pflicht?

Kittel: Um oben dabei zu sein, muss man punkten! Aber jetzt steht erstmal Paderborn vor der Tür. Da wollen wir unser Ding durchziehen und gewinnen!

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