Unglaublich! Kimmich besser als der "Kaiser"

Die letzten 22 Länderspiele durchgespielt

Joshua Kimmich hat jedes der vergangenen 22 Länderspiele über die volle Distanz bestritten.
Image: Joshua Kimmich hat jedes der vergangenen 22 Länderspiele über die volle Distanz bestritten.  © DPA pa

Er spielt und spielt und spielt: Joshua Kimmich wird unter Joachim Löw zum Dauerbrenner, dank ihm ist die rechte Außenverteidiger-Position keine Problemzone mehr. Und: Er ist der einzige Rechtsaußen von internationalem Format.

Dass sein Name inzwischen in einem Atemzug mit deutschen Legenden wie Franz Beckenbauer und Berti Vogts fällt, macht Joshua Kimmich verlegen. "Eine große Ehre" sei das, sagt der Nationalspieler, "viel wichtiger ist mir aber, dass Herr Löw mir das Vertrauen schenkt."

Weil Bundestrainer Joachim Löw dies seit Kimmichs Debüt in der Nationalmannschaft konsequent tut, hat Kimmich "Kaiser" Beckenbauer bereits abgehängt.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Kimmich: Habe uns völlig verdient qualifiziert

Einzig beim Debüt spielte er nicht durch

Er hat jedes der vergangenen 22 Länderspiele über die volle Distanz bestritten, Beckenbauer kam 1973 bis 1975 auf 21 Spiele hintereinander. Nur Vogts hat längere Serien zu bieten, seitdem Wechsel 1967 erlaubt wurden: 1974 bis 1976 verpasste er 26-mal hintereinander keine Minute, 1968 bis 1971 sogar 34-mal.

Dass Kimmich bei Löw zum Dauerbrenner wurde, liegt unter anderem an den herausragenden Anlagen des 22-Jährigen, der nur bei seinem Debüt am 29. Mai 2016 gegen die Slowakei (1:3) nicht durchspielte.

DFB-Team löst WM-Ticket
DFB-Team löst WM-Ticket

Mit weltmeisterlicher Dominanz greift das Nationalteam in Russland nach dem fünften Stern.

"Nur Joshua auf internationalem Niveau"

"Joshua ist eines der allergrößten Talente, die ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe. Er hat diesen Biss und diesen Hunger, in jedem Training an seine Leistungsgrenze zu gehen", sagte Löw beim Confed Cup im vergangenen Sommer. Er traue dem Bayern-Profi "eine Riesenkarriere" zu.

Allerdings hat der gelernte Mittelfeldspieler auf seiner Position rechts hinten seit dem Rücktritt von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm, den er in München und beim DFB beerbte, auch keine gleichwertige Konkurrenz. "Rechts ist nur Joshua Kimmich auf ganz hohem internationalen Niveau, die anderen müssen noch ein bisschen reifen", sagte Löw nach dem 3:1 am Donnerstag in Nordirland.

Mehr dazu

Mann des Spiels: Joshua Kimmich
Image: Mann des Spiels: Joshua Kimmich  © Sky

Kimmich-Ersatz? Kaum jemand

Die defensiven Außen sind zwar keine echten Problemstellen mehr, doch schon die linke Seite fällt gegenüber Kimmichs ab. In Jonas Hector ist dort ein Spieler gesetzt, der bei seinem Klub in Köln zuletzt meist im defensiven Mittelfeld agierte.

Als Alternative versucht Löw, den Berliner Marvin Plattenhardt aufzubauen, der in Vertretung des verletzten Hector in Belfast nicht restlos überzeugte.

Deutschland droht Hammer-Los
Deutschland droht Hammer-Los

Als Gruppensieger droht dem Team von Joachim Löw ein schweres Los.

Unglaubliche Statistiken im DFB-Dress

Löw wünscht sich, "dass wir die Außenposition in Zukunft mehrfach besetzen könnten". Doch als Kimmich-Ersatz bietet sich kaum mehr jemand an, seit dessen Klubkollege Sebastian Rudy seine Ansprüche im Mittelfeld statt wie vorher rechts hinten anmeldet.

Umso wichtiger ist für Löw das Original: Kimmich, der neben seinen drei Länderspieltoren auch zehn Vorlagen vorweisen kann. Der 22-Jährige weiß aber selbst, dass Statistiken oft nur begrenzte Aussagekraft haben. "Drei davon waren gegen San Marino ...", sagt er lächelnd. Möglicherweise kann er gegen Aserbaidschan ja nachlegen.