1899-Trainer im Exklusiv-Interview
21.07.2017 | 20:50 Uhr
Im Trainingslager im österreichischen Windischgarten schwitzt 1899 Hoffenheim und bereitet sich dort intensiv auf die neue Saison vor. TSG-Trainer Julian Nagelsmann freut sich auf die Neuzugänge, und nicht nur auf die eigenen.
Im exklusiven Interview mit Sky Reporter Marc Behrenbeck spricht Nagelsmann über den Wechsel von James Rodriguez in die Bundesliga, Leihgabe Serge Gnabry und Linksverteidiger Jeremy Toljan.
Zwar wechselte James Rodriguez zur Konkurrenz nach München und nicht in den Kraichgau, doch für den 1899-Coach ist der Kolumbianer trotzdem eine Bereicherung für die Bundesliga: "Für die Bundesliga ist es gut, wenn schillernde Namen kommen. Er hat eine außergewöhnliche Weltmeisterschaft gespielt und damals auf sich aufmerksam gemacht. Ich freue mich, dass er in der Liga ist", betont Nagelsmann, der gestern seinen 30. Geburtstag feierte.
Der Cheftrainer der TSG hofft mit einem Augenzwinkern, "dass er gegen uns kein Tor schießt, sonst darf er gerne mal treffen". Dank des Transfers des WM-Torschützenkönigs von 2014 zum FC Bayern konnte er seinen Wunschspieler Serge Gnabry verpflichten, wenn auch nur als Leihgabe für eine Saison.
Gnabry habe sich früh geäußert, dass er gerne nochmal verliehen werden würde. "Wir hatten gute Gespräche und Serge hatte die Idee, sich bei uns weiterzuentwickeln", erzählt Nagelsmann und ist happy über den Linksaußen: "Durch die Verpflichtung von James hatten wir die Möglichkeit, zuzugreifen und das haben wir Gott sei Dank gemacht!"
Eine Personalie hingegen bereitet dem jungen Trainer allerdings Bauchschmerzen: Jeremy Toljan. Der U21-Europameister wird von mehreren europäischen Top-Klubs umworben. Bereits letzte Saison habe sich Nagelsmann öfters mit dem Youngster unterhalten. Damals seien seine Planungen noch nicht klar gewesen. "Wenn er nächste Woche wieder da ist, werden wir bewusst Gespräche führen", sagt Nagelsmann, der den Linksverteidiger "auf jeden Fall halten will". Toljans Kontrakt bei der TSG läuft 2018 aus.
Doch der Transfermarkt ist hart umkämpft und "sehr kompliziert". Zudem ist der Klub aus dem Kraichgau noch auf der Suche nach einem Sechser. Für Nagelsmann muss "die Qualität stimmen, weil die Zeit bis zum ersten Spiel nicht mehr so lange ist". Bei den irrwitzigen Summen, die den Transfermarkt beherrschen, könne die TSG nicht immer mitgehen. Man müsse "auch kreativ sein und andere Lösungen finden".
"Es kann sein, dass in den nächsten Tagen was passiert. Aber es kann auch sein, dass sich das noch ein wenig hinzieht", betont der Chefcoach der Hoffenheimer.