Juventus News: So will der Verein zurück an die Spitze
Alles neu oder doch alles alt? Juve will zurück an die Spitze
21.07.2021 | 23:52 Uhr
Nach Platz vier in der vergangenen Saison will und muss Juventus in der italienischen Serie A zurück an die Spitze. Auf dieser Mission sollen alte und neue Akteure helfen. Sowohl auf dem Platz als auch auf der Trainerbank.
Platz vier für Juventus in der Serie A: Eine herbe Enttäuschung. Einen Spieltag vor Schluss stand sogar nur der fünfte Platz und damit das Verpassen der Champions League in Aussicht. Dank des 4:1-Siegs gegen den FC Bologna am 38. Spieltag sicherte sich der Rekordmeister auf den letzten Drücker die Königsklasse und verhinderte die absolute Katastrophe. Trainer Andrea Pirlo musste nach nur einem Jahr dennoch schon wieder gehen.
Erfolgstrainer Allegri ist zurück in Turin
Bei den Norditalienern setzt man nun wieder auf einen alten Bekannten: Massimiliano Allegri kehrt zwei Jahre nach seinem Abschied zurück nach Turin. Mit dem 53-Jährigen will Juve wieder zurück in die Erfolgsspur, denn während seiner Amtszeit (2014 bis 2019) holte er fünf Meistertitel in Folge, sicherte sich viermal den Pokal und zweimal den Superpokal. Zudem stand er sowohl 2015 als auch 2017 im Champions-League-Finale. An diese Erfolge will man nach einem Jahr, in dem lediglich der Pokal- und der Superpokalsieg gefeiert wurde, wieder anknüpfen.
Allegri wird dabei vor allem auf alte Recken wie Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini setzen. Letzterer ist zwar seit Ende Juni vereinslos, soll sich nach Sky Informationen jedoch bereits für eine 17. Saison mit den Bianconeri entschieden haben. Ein neuer Vertrag scheint bei dem 36-Jährigen nur Formsache zu sein. Der 34-jährige Bonucci, der noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, soll zusammen mit Chiellini und Youngster Matthijs de Ligt weiterhin den Fixpunkt der Abwehr darstellen. Die beiden Haudegen kommen dabei mit dem Selbstbewusstsein eines Europameisters zurück zum Team. Nach dem dramatischen Sieg im Elfmeterschießen gegen England werden die Italiener im ganzen Land gefeiert.
Chiesa, Bonucci & Chiellini sollen Fixpunkte im Team sein
Neben Bonucci und Chiellini kehren mit Federico Bernardeschi und Federico Chiesa zwei weitere Europameister zum Juventus-Team zurück.
Gerade Chiesa spielte eine bärenstarke EM und weckte Begehrlichkeiten im europäischen Fußball - unter anderem auch bei den Bayern. Unlängst gab der neue Bayern-Coach Julian Nagelsmann zu, den 23-Jährigen schon länger auf dem Schirm zu haben. "Er ist schon ein super Spieler, weil er unglaublichen Elan und Dynamik verkörpert. Ich kenne ihn schon lang und finde ihn herausragend, weil er so unbekümmert ist, oft ins Dribbling geht, sehr schnell den Abschluss sucht. Aber er hat auch ein sehr, sehr großes Preisschild", betonte Nagelsmann im Gespräch mit der Bild-Zeitung.
Die fixen Top-Sommertransfers 2021/22 international
In Turin wurde der Flügelflitzer 2020 zunächst für zwei Jahre vom AC Florenz ausgeliehen. Aufgrund mehrerer Komponenten greift die Kaufpflicht jedoch bereits in diesem Sommer und der Spieler wurde mit einem Anschlussvertrag bis 2025 ausgestattet. Vertragstechnisch also äußert schwierig, Chiesa bei Juventus herauszubekommen.
Ronaldo soll sich für Juventus entschieden haben
Nicht nur seine Auftritte bei der EM, sondern auch die Zahlen aus der vergangenen Saison sprechen für den EM-Star: 46 Spiele, 15 Tore und elf Vorlagen in allen Wettbewerben. Und auch Neu-Trainer Allegri wird auf den Flügelflitzer nicht verzichten wollen.
Wie es hingegen mit Cristiano Ronaldo weitergeht, ist noch nicht final geklärt. Berichten zufolge will Juventus den Top-Torschützen ein Jahr vor Vertragsende eigentlich gerne abgeben, um Gehaltszahlungen zu sparen. Nach drei Jahren ohne CL-Titel kursierten immer wieder Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang des Superstars, der wettbewerbsübergreifend aber auf starke auf 44 Spiele und 36 Tore kommt. Befeuert wurden diese Gerüchte, als Ronaldo im entscheidenden Spiel gegen Bologna, als es um Platz vier ging, 90 Minuten auf die Bank saß. Die Aussage von Pirlo, das sei "so abgesprochen" gewesen, wirkte seltsam.
Bei der Euro zeigte CR7 aber, was er leisten kann, wenn er randarf und wurde mit fünf Treffern in nur vier Spielen Torschützenkönig. Für Titelverteidiger Portugal lief das Turnier aber nicht optimal: Nach der 0:1-Pleite gegen Belgien war bereits im Achtelfinale bereits Schluss.
Ronaldo hatte seitdem viel Zeit, sich im Urlaub Gedanken um seine Zukunft zu machen und habe sich dazu entschlossen, seinen Vertrag bei Juventus zu erfüllen und hätte dies auch laut Gazzetta dello Sport bereits den Verantwortlichen mitgeteilt. Demnach freue er sich auf den Trainingsstart und ein Wiedersehen mit Allegri. Unter dem 53-Jährigen hatte Ronaldo 2018/19 seinen ersten Scudetto gewonnen. Auch über eine Vertragsverlängerung soll in naher Zukunft gesprochen werden.
Trainer Allegri soll es richten
Außer dem "neuen" alten Trainer Allegri scheint sich im Kader von Juventus nicht viel zu verändern. Und dennoch will man mit fast demselben Kader, der im vergangenen Jahr nur knapp zu Platz vier gereicht hat, wieder zurück an die Spitze.
Allegri wird zunächst vor allem auf alte Recken wie Bonucci und Chiellini setzen, um die Abwehr zu stabilisieren. Schließlich war die starke Defensive der Alten Dame in den fünf Jahren unter dem Taktikfuchs das Herzstück und kassierte nie mehr als 30 Gegentore - unter Pirlo waren es 38. In der Offensive soll mit Chiesa jedoch auch junger und frischer Wind in die Mannschaft in die Mannschaft kommen. Die Verantwortlichen hoffen, dass der Shootingstar der EM in seiner zweiten Saison endgültig zum Fixpunkt wird und vorne - zusammen mit Ronaldo - für Furore sorgt.
Viel ist beim italienischen Rekordmeister also nicht neu. Vielmehr setzt man - wie so oft in den vergangenen Jahren - auf altbewährte Kräfte mit jungem, neuem Input. Und mit Erfolgstrainer Massimiliano Allegri hofft man, den vielleicht wichtigsten Baustein für den Erfolg zurückgebracht zu haben. Denn Platz vier kann und will sich Juventus nicht noch einmal leisten.